OMV AG

OMV AG
OMV Aktiengesellschaft
Omv logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1956
Unternehmenssitz Wien, Österreich
Unternehmensleitung
Mitarbeiter 33.665 davon 28.233 bei Petrom (2007)
Umsatz 20,04 Mrd. EUR (2007)
Branche Mineralölförderung und -verarbeitung
Website

www.omv.com

OMV-Raffinerie Schwechat
ÖMV Handels AG Logo
OMV Energie Logo

Die OMV Aktiengesellschaft (früher Österreichische Mineralölverwaltung; ÖMV) ist ein österreichischer Mineralöl-, Erdgas- und Chemiekonzern.

Mit einem Konzernumsatz von 18,97 Milliarden Euro und einem Mitarbeiterstand von 5.180 (inkl. Petrom rund 41.000) sowie einer Marktkapitalisierung von rund 16 Mrd. Euro ist die OMV Aktiengesellschaft das größte Unternehmen Österreichs. Das Unternehmen ist als integrierter Energiekonzern sowohl im Upstream (E&P) als auch im Downstream (R&M, Gas) tätig.

Als eines der führenden Erdöl- und Erdgasunternehmen Mitteleuropas ist der OMV-Konzern im Bereich Raffinerien & Marketing (R&M) in 13 Ländern Zentral- und Osteuropas tätig mit dem Ziel den Marktanteil bis 2010 auf 20 % zu erhöhen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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  • 1956 Entstehung der „Österreichischen Mineralölverwaltung Aktiengesellschaft“ aus der von der sowjetischen Besatzungsmacht kontrollierten „Sowjetischen Mineralölverwaltung“ (SMV).
  • 1960 Die Raffinerie Schwechat bei Wien wird in Betrieb genommen.
  • November 1987 Privatisierung von 15 % der ÖMV, es ist der erste Börsengang eines verstaatlichten Unternehmens.
  • 1990 Die erste ÖMV-Tankstelle nimmt ihren Betrieb in Österreich auf.
  • 1992 Die ÖMV übernimmt die staatliche Chemie Linz (Holding) AG. Später werden Pharma- und Feinchemikaliensparte verkauft: die ÖMV konzentriert sich auf die Bereiche Düngemittel/Melamin (Agrolinz) und Geotextilien (Polyfelt).
  • Ende 1994 Die ÖMV ist mehrheitlich privatisiert. Einstieg der International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi.
  • 1995 Änderung des Namens von ÖMV auf OMV, weil der Buchstabe Ö in vielen Sprachen nicht üblich ist und viele ausländische Investoren das "Ö" nicht leicht aussprechen können.
  • 1998 Das Kunststoffgeschäft (Tochtergesellschaft PCD Polymere) wird in den dänischen Borealis-Konzern eingebracht. Im Gegenzug steigt die OMV mit 25 % bei Borealis ein.
  • 2003 Akquisition der Upstream-Sparte der deutschen Preussag, Teilen des Tankstellennetzes von BP/Aral bzw. Shell/DEA in Süddeutschland sowie von 140 Tankstellen des Disconters Avanti.
  • 2004 Durch den Erwerb von 51 % des staatlichen rumänischen Ölkonzerns Petrom um ca. 1,5 Mrd. EUR steigt der Konzern zum unbestrittenen Marktführer in Zentral- und Osteuropa auf.
  • Ende 2004 OMV erhöht das Grundkapital um 3 Mio. Aktien auf 30 Mio. und befindet sich, da die Kernaktionäre nicht mitziehen, mehrheitlich in Privatbesitz.
  • 2005 Verkauf von 50 % der Tochtergesellschaft Agrolinz Melamine International GmbH an die IPIC. Gemeinsam mit IPIC wurde die Borealis-Gruppe zur Gänze erworben.
  • 2006 Die OMV übergibt die Geschäfte in den südosteuropäischen Ländern Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro an die Rumänien-Tochter Petrom.
  • 2006 Die OMV übernimmt 34 % am türkischen Erdölkonzern Petrol Ofisi für 1,054 Milliarden Dollar. Die OMV übernimmt damit 3.600 Tankstellen (großteils verpachtet), 1000 Mitarbeiter und 29 % der bekannten Öllagerstätten in der Türkei. Der Einstieg bei Petrol Ofisi ist das bisher größte österreichische Investment in der Türkei.
  • Mai 2006: Der Vorstand der OMV verlautbart, eine Fusion der OMV mit der Verbundgesellschaft anzustreben. Es wird sofort spekuliert, dass diese Idee eher politisch als wirtschaftlich motiviert wäre. Zuerst scheint eine Fusion politisch möglich, letztlich scheitert sie aber am Widerstand der Landeshauptleute.
  • Nachdem ein Übernahmeangebot an den ungarischen Mineralölkonzern MOL vom August 2008 von diesem abgelehnt wurde und die EU-Kommission scharfe Auflagen für eine Genehmigung gemacht hatte, verkaufte OMV seine 21,2%-Beteiligung an MOL im März 2009 für 1,4 Milliarden Euro an das russische Unternehmen Surgutneftegas.

Unternehmensdaten

Konzern-Zahlen

2006

  • Konzern-Umsatz: EUR 18,97 Mrd.
  • EBIT: EUR 2,06 Mrd.
  • Markt-Kapitalisierung: EUR ~16 Mrd.
  • Mitarbeiter: 40.993 (davon 35.813 bei Petrom)

2007

  • Konzern-Umsatz: EUR 20,04 Mrd.
  • EBIT: EUR 2,18 Mrd.
  • Markt-Kapitalisierung: EUR ~16 Mrd.
  • Mitarbeiter: 33.665 (davon 28.233 bei Petrom)

Unternehmensstrategie

Die OMV hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 das im internationalen Vergleich leistungsfähigste mittelgroße Erdöl- und Erdgasunternehmen zu werden; 50 Prozent der Raffineriekapazität an Erdöl und Erdgas sollen selbst produziert werden. Die tägliche Produktion von Erdöl und -gas soll daher auf 500.000 boe steigen. Im Gasgeschäft will die OMV mehr als ein Drittel des vom Unternehmen verkauften Volumens von 20 Mrd. bcm³ selbst produzieren. Darüber hinaus will sich die OMV den Zugang zu petrochemischen Anlagen über Minderheitsbeteiligungen im internationalen Chemiegeschäft (AMI, Borealis), mit eigener Technologie und Anlagen in Europa und im Mittleren Osten, sichern.

Eigentümerstruktur

31,5 % ÖIAG
19,2 % IPIC
49,3 % Streubesitz

Management

Beteiligungen

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Die größten Beteiligungen werden von der OMV AG direkt gehalten, alle weiteren Beteiligungen werden den entsprechenden Geschäftsbereichen zugeteilt.

    • Raffinerien & Marketing, inkl. Petrochemie:
      • 35 % Borealis
      • 90 % OMV Deutschland (hält wiederum 45 % an Bayernoil)
      • 69,5 % Adria-Wien-Pipeline
      • sowie Tochtergesellschaften in zahlreichen Ländern Mittel- und Osteuropas
    • Exploration & Produktion:
      • Fördergesellschaften in zahlreichen Ländern, u. a. Bulgarien (Offshore), Tunesien, Jemen, Ägypten, Venezuela, Iran u. v. m.
    • OMV Gas International:
      • OMV Gas
        • 100 % AGGM Austrian Gas Grid Management
        • 51 % BOG Baumgarten Oberkappel Gasleitungsges.mbH
        • 34,1 % Oberösterreich Ferngas
        • 23,1 % AGCS Gas Clearing and Settlement AG
        • 11 % Trans Austria Gasleitung (TAG)
      • 20 % Nabucco International GmbH
      • 50 % Central European Gashub[1]
      • 50 % EconGas GmbH
      • 25,1 % GWH GmbH
      • 28,4 % Adria LNG Ltd.

Geschäftsbereiche

Die OMV ist in vier Geschäftsbereiche eingeteilt:

  1. Raffinerien & Marketing, inkl. Petrochemie, leistet mit 85 % den größten Beitrag zum Konzernumsatz
  2. Exploration und Produktion (4 % des Umsatzes)
  3. Solutions
  4. Gas & Strom (10 %).

Raffinerien & Marketing, inkl. Petrochemie

Der Konzern betreibt 5 Raffinerien mit einer jährlichen Raffineriekapazität von 26,4 Mio. Tonnen: In Schwechat bei Wien, in Burghausen an der Salzach (Bayern) und in Ingolstadt, Neustadt und Vohburg (Bayernoil). Die rumänische Tochtergesellschaft verfügt über 2 Raffinerien mit einer Jahreskapazität von rund 8 Mio. Tonnen.

Die OMV verfügt über 2.536 Tankstellen der Marken OMV, AVANTI, Stroh und PETROM in 13 Ländern. Die OMV betreibt zudem ein Großhandelsgeschäft mit Treibstoffen, Heizölen, Schmiermittel, Bitumen und im Avation Bereich. Der Marktanteil des Konzerns im Bereich R&M im Donauraum beträgt damit rund 18 %, in Österreich rund 20 %.

Ca. 1000 Tankstellen verfügen über Tankstellenshops der Marke Viva (Shop, Gastronomie), dabei werden laufend innovative Kooperationen mit anderen Unternehmungen abgeschlossen, um Zusatzdienste im Tankstellennetzwerk bieten zu können. Darunter z.B die Post oder Wiener Städtische.

Exploration & Produktion

Weltweit Anwesenheit von OMV für Erdöl und Erdgas Exploration und Produktion

Im Bereich Exploration & Produktion (E&P) ist die OMV in 18 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv und fördert täglich 322.000 boe. Die Reserven betragen rund 1,3 Mrd. boe, wobei knapp 1 Mrd. boe auf Petrom entfallen.

Gas

Im Bereich Gas verfügt die OMV über mehrere Speicher in Österreich (vor allem in Niederösterreich, siehe Österreichische Energiewirtschaft), ein 2.000 km langes Leitungsnetz und transportiert jährlich 43 Mrd. m³ in Länder wie Deutschland oder Italien. OMV und Petrom verkaufen jährlich rund 14 Mrd. m³ Gas in Österreich und Rumänien. Der Vertrieb erfolgt über die Großhandelsgesellschaft EconGas, ein Joint-Venture mit den österreichischen Landesenergieversorgern (EVN, Wien Energie, BEGAS, OÖ Ferngas, Linz AG). 2008 schloss sie mit der Gazprom einen Vertrag, der vorsieht über eine gemeinsame Tochtergesellschaft in Baumgarten an der March an der österreichisch-slowakischen Grenze einen großen Erdgasumschlagplatz mit dementsprechenden Speichern aufzubauen, um eine gleichmäßigere Versorgung Westeuropas zu gewährleisten.[2]

Treibstoffmarken

Vor der Einführung der Tankstellenmarke OMV Ende der 1980er Jahre hatte das Tankstellennetz der ÖMV/OMV verschiedene Namen. Während der Besatzungszeit verkaufte die SMV unter dem Namen ÖROP bzw. OROP. Nach dem Wechsel zur ÖMV wurde der Markenname "MARTHA" eingeführt, später auch ELAN. Tankstellenübernahmen gab es von ARAL und PAM (holländisch). Das OMV-Tankstellennetz wurde auch nach Südosteuropa expandiert. Die Markenumstellung kleinerer Tankstellen oder von Franchisebetrieben erfolgte verschiedentlich erst nach vielen Jahren.

Kritik an der OMV

In der Vergangenheit stand die OMV vor allem wegen ihres Engagements im Sudan in der Kritik.[3] Aktuell wird vor allem das Iran-Engagement des Unternehmens angegriffen. Nachdem die OMV im April 2007 bekannt gegeben hatte, mit der iranischen nationalen Ölgesellschaft einen Vorvertrag unterzeichnet zu haben, der nach Angaben der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ ein Geschäftsvolumen von 22 Milliarden Euro umfassen soll[4], ist die Unternehmensleitung mit massiver Kritik von Menschenrechtsorganisationen, Exiliranern, jüdischen Verbänden, der israelischen und der US-Regierung und durch das Bündnis Stop the Bomb konfrontiert, das sich für Sanktionen gegen das iranische Regime engagiert. 2008 wurde die Kritik am Iran-Geschäft der OMV auch Gegenstand von Auseinandersetzungen auf der Jahreshauptversammlung, nachdem Stop-the-Bomb-Aktivisten vor der Hauptversammlung demonstrierten und in der Hauptversammlung als Kleinaktionäre das Wort ergriffen.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gazprom steigt bei OMV-Handelsplattform ein, WirtschaftsBlatt, 25. Januar 2008
  2. OMV und Gazprom - ein Gas-Deal mit Zukunft
  3. Vgl. Philipp-Stephan Schneider: Engagement Multinationaler Unternehmen in Krisenregionen. Am Beispiel der OMV im Sudan, Diplomarbeit, Universität Wien 2004
  4. Vgl. Der Standard, 24. 4. 2007; vgl.Stephan Grigat/ Florian Ruttner/ Fadideh Azadieh: Geschäft und Verbrechen. Ökonomische Kooperation mit dem Iran und die postnazistische Gesellschaft in Österreich. In: Stephan Grigat/Simone Dinah Hartmann (Hg.): Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer. (http://www.studienverlag.at/titel.php3?TITNR=4599)Studienverlag, Innsbruck – Wien – Bozen 2008, S. 214ff.
  5. OMV: Erst das Fressen, dann die Moral (Die Presse, 14. Mai 2008) http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/383780/index.do?_vl_backlink=/home/index.do

Weblinks


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