- Oberentersbach
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 223 m ü. NN Fläche: 36,43 km² Einwohner: 7995 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km² Postleitzahl: 77736 Vorwahl: 07835 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 146 LOCODE: DE ZEH Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 19
77736 ZellWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Martin Moll Zell am Harmersbach ist eine Stadt im Ortenaukreis am Westrand des Schwarzwalds. Zell war im Heiligen Römischen Reich die kleinste Freie Reichsstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Zell liegt am Ausgang des Harmersbachtals, einem Seitental des Kinzigtals.
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an Nordrach, im Nordosten an Oberharmersbach, im Südosten an Fischerbach, im Süden an die Stadt Haslach, im Südwesten an Steinach, im Westen an Biberach und im Nordwesten an die Stadt Gengenbach.
Stadtgliederung
Zur Stadt Zell am Harmersbach mit den früher selbstständigen Gemeinden Unterharmersbach, Unterentersbach und Oberentersbach gehören außer der Stadt Zell am Harmersbach 50 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.[2]
→ siehe auch: Liste der Orte im Ortenaukreis
Geschichte
Zell ist eine Gründung des Klosters Gengenbach. Es wurde erstmals 1139 urkundlich erwähnt. Später gehörte es den Zähringern, nach ihrem Aussterben fiel die Stadt an die Staufer. Nachdem zwischenzeitlich die Herren von Geroldseck und auch das Bistum Straßburg den besassen, kam der Ort 1334 an die Markgrafschaft Baden. Ende des 14. Jahrhunderts wurde es dann Freie Reichsstadt. Zell musste sich allerdings ständig gegen Versuche der österreichischen Ortenau wehren, die Stadt in ihr Territorium einzugliedern. Hierbei fand Zell Unterstützung bei den benachbarten Reichsstädten Gengenbach und Offenburg.
1718 wurde das Zell umgebende Harmersbachtal von der Stadt unabhängig und ein eigenständiges freies Reichstal. Im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses verlor Zell 1803 seinen Status als Freie Reichsstadt und fiel erneut an das Großherzogtum Baden.
1904 zerstörte ein Großbrand mehrere Fachwerkhäuser im Stadtkern. Die nördliche Seite der unteren Hauptstraße wurde danach im für diese Zeit typischen Jugendstil wiederaufgebaut. Diese Häuserzeile gilt heute in ihrer Einheitlichkeit als beispielhaft für die Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts. In Baden gehörte Zell am Harmersbach lange zum Landkreis Wolfach. Bei Auflösung desselben kam die Stadt 1973 zum neugebildeten Ortenaukreis.
Eingemeindungen
- 1974: Oberentersbach
- 1975: Unterentersbach, Unterharmersbach
Ortsteile
Oberentersbach
Unterentersbach
Unterharmersbach
Unterharmersbach wurde 1139 erstmals urkundlich erwähnt. 1200 kam der Ort an das Bistum Bamberg. Über die Herzöge von Zähringen, die Grafen von Fürstenberg und die Herren von Geroldseck kam Unterharmersbach 1367 an das Bistum Straßburg.
Politik
Die Stadt ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Biberach, Nordrach und Oberharmersbach.
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 37,8% (+0,7) - 7 Sitze (-2)
- FWV 31,6% (-0,8) - 6 Sitze (-2)
- SPD 18,9% (-2,1) - 3 Sitze (-2)
- GLZ 11,7% (+2,2) - 2 Sitze (=)
Wappen
Das Wappen von Zell - „In Gold ein rotbewehrter, rotbezungter schwarzer Adler“ - ist das Wappen des Heiligen Römischen Reiches und symbolisiert die Geschichte als Freie Reichsstadt.
Partnerschaften
Die Stadt Zell unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Baume-Les-Dames in der Region Franche-Comté in Frankreich, seit 1990, zu Frauenstein im Erzgebirge in Sachsen seit 1991.
Der Stadtteil Unterharmersbach unterhält seit 2000 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Tuggen, Kanton Schwyz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zell liegt am Kinzigtäler Jakobusweg und am Großen Hansjakobweg, die beide an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.
Museen
- Rundofen (früherer Keramikbrennofen)
- Heimatmuseum Fürstenberger Hof
- Villa Haiss, Museum für zeitgenössische Kunst
- Storchenturm-Museum
- Historische Druckerei der Schwarzwälder Post
- Keramikmuseum
- Historische Altstadt
- zahlreiche Brunnen (z.b. Narrenbrunnen (Zell) oder St.Gallusbrunnen (Unterharmersbach))
Wirtschaft und Infrastruktur
- Zell ist der Geburtsort der Zeller Keramik, in der auch das bekannte „Hahn und Henne“-Motiv hergestellt wird.
- In Zell erscheint dreimal wöchentlich (Mo., Mi. u. Fr.) die "Schwarzwälder Post", die kleinste süddeutsche Heimatzeitung.
Verkehr
Zell am Harmersbach liegt an der Harmersbachtalbahn, einer von Biberach (Baden) nach Oberharmersbach führenden Nebenstrecke der Schwarzwaldbahn. Der ÖPNV wird durch den Tarifverbund Ortenau gewährleistet.
Bildung
Mit dem Schulzentrum Ritter von Buß gibt es eine Grund-, Haupt- und Realschule. In Unterharmersbach besteht zudem eine reine Grundschule. Außerdem gibt es eine Förderschule in der Kernstadt. Daneben gibt es vier Kindergärten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1780, 31. Januar, Ignaz Blasius Bruder, 13. April 1845 in Waldkirch, deutscher Musikwerkfabrikant und Orgelbauer.
- 1803, 23. März, Franz Josef Ritter von Buß, † 31. Januar 1878 in Freiburg/Breisgau, deutscher Politiker (ZENTRUM) und Kirchenrechtler.
- 1958, 10. Februar, Thomas Ruff, deutscher Fotokünstler.
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Der deutsche Forstwissenschaftler Karl Hasel leitete von 1945 bis 1952 das Forstamt Zell am Harmersbach.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 432–435
Weblinks
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