- Obererzgebirgische Bahn
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Zwickau (Sachs) Hbf–Schwarzenberg (Erzgeb) Kursbuchstrecke (DB): 535 Streckennummer: 6264; sä. SZ Streckenlänge: 38,132 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 12,5 ‰ Minimaler Radius: 170 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Zweigleisigkeit: Zwickau Hbf–Schlema unt Bf Legendevon Hof/Leipzig von Klingenthal 37,97 Zwickau (Sachs) Hbf (Keilbahnhof) 290 m nach Dresden nach Zwickau Zentrum 35,97 Zwickau-Schedewitz 275 m 34,19 Cainsdorf 277 m 32,65 Wilkau-Haßlau (ehem. Bf.) 281 m Schmalspurbahn nach Carlsfeld Bundesautobahn 72 28,87 Silberstraße 290 m 27,23 Wiesenburg (Sachs) (ehem. Bf.) 292 m 22,97 Fährbrücke 19,26 Hartenstein 314 m Neutrassierung 1900 15,93 Poppenwald (Schacht 371) 330 m 14,16 Schlema unt Bf (ehem. Bf.) 332 m nach Schneeberg Neutrassierung 1900 13,49 Tunnel Schlema (347 m) 12,79 Schlema Süd (1953–?) 340 m Zwönitztalbahn von Chemnitz 10,59 Aue (Sachs) 349 m nach Adorf 4,51 Lauter (Sachs) (ehem. Bf.) 389 m 2,60 Schwarzenberg-Neuwelt bis 1950 2,23 Schwarzenberg-Neuwelt ab 1950 411 m -0,16 Schwarzenberg (Erzgeb) 427 m nach Johanngeorgenstadt nach Annaberg-Buchholz Die Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg ist eine Hauptbahn in Sachsen. Sie verläuft von Zwickau in den Tälern von Zwickauer Mulde und Schwarzwasser über Schlema und Aue nach Schwarzenberg/Erzgeb.. Die Strecke ist heute Teil der Regionalbahn-Verbindung Zwickau–Johanngeorgenstadt der Erzgebirgsbahn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Ihren Ursprung hat die Verbindung Zwickau–Schwarzenberg in der Kohlenbahn Zwickau–Bockwa, welche als Staatsbahn 1854 erbaut wurde, um den Absatz der Zwickauer Steinkohle zu verbessern. Um die Steinkohle auch den Bergbaubetrieben des Erzgebirges zuzuführen, wurde schon bald eine Verlängerung der Linie entlang der Zwickauer Mulde und des Schwarzwassers bis Schwarzenberg vorgesehen.
Am 15. Oktober 1855 begann der Bau der Obererzgebirgische Bahn genannten Strecke nach Schwarzenberg. Nach fast drei Jahren Bauzeit wurde die neue Strecke am 15. Mai 1858 eröffnet.
Betrieb
Um 1900 wurden Teile der Strecke für einen zweigleisigen Betrieb umgebaut. Zwischen Hartenstein und Aue wurde dabei die alte eingleisige Streckenführung zugunsten einer begradigten Neutrassierung komplett aufgegeben.
1945 wurde das zweite Gleis im Rahmen der Reparationsleistungen für die Sowjetunion komplett abgebaut.
Als ab 1946 der Uranbergbau der sowjetischen Wismut AG im Erzgebirge begann, erlangte die Strecke innerhalb kürzester Zeit eine herausragende Bedeutung für die Abfuhr der geförderten Uranerze als auch im Berufsverkehr zu den neu eingerichteten Bergwerksschächten. Bis 1948 wurde die seit 1945 eingleisige Strecke wieder für zweigleisigen Betrieb hergerichtet.
Bis nach 1990 verkehrten auf der Trasse auch Schnellzüge. Zu nennen ist hier vor allem die tägliche Verbindung Aue–Berlin. In den 1960er Jahren bestand eine Schnellzugverbindung mit Kurswagen von Berlin nach Cranzahl über die Strecke.
Heute dient die Strecke vor allem dem Regionalbahnverkehr der Erzgebirgsbahn in der Relation Zwickau–Johanngeorgenstadt. Güterverkehr findet noch statt, dieser ist jedoch im Gegensatz zur Vergangenheit unbedeutend.
Sanierung
Trotz sinkender Verkehrsleistung in den 1990er Jahren war die Bedeutung der Strecke zur Verkehrserschließung des westerzgebirgischen Raumes unbestritten. Um 1999/2000 begann ein umfassendes Sanierungsprogramm, welches eine deutliche Erhöhung der Reisegeschwindigkeit zum Ziel hatte. Zwischen Aue und Schwarzenberg wurde die Strecke auf ein Gleis zurückgebaut, um das zweigleisige Planum zur Aufweitung der engen Gleisbögen nutzen zu können. Da eine Aufweitung des Schlemaer Tunnels zur Schaffung der heute üblichen Profilfreiheit enorme Kosten erfordert hätte, wurde auch auf diesem Abschnitt das zweite Gleis entfernt. Auch zwischen Zwickau und Schlema war ursprünglich ein Rückbau auf ein Gleis geplant. Aus betrieblichen Gründen wurde das jedoch nicht realisiert, zumal die Einrichtung von Kreuzungsbahnhöfen enorme Folgekosten nach sich gezogen hätte.
Streckenerweiterungen
In Schlema unterer Bahnhof begann seit 1859 eine Zweigbahn zur Bergstadt Schneeberg. Wegen des Uranabbaues der sowjetischen Wismut AG unter der Bahntrasse musste der Verkehr aus Sicherheitsgründen um 1950 eingestellt werden. Die Reststrecke bis Oberschlema wurde nach 1990 stillgelegt und abgebrochen.
Seit 1872 kreuzt im Bahnhof Aue die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn die Strecke. Von Chemnitz aus ist diese Linie heute als Zwönitztalbahn in das Netz der Erzgebirgsbahn integriert, weiter nach Adorf ist die Strecke seit 1975 wegen des Baues der Talsperre Eibenstock unterbrochen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist auch der Restabschnitt bis Blauenthal stillgelegt.
Die Weiterführung der Strecke ab Schwarzenberg wurde ab 1883 nach Johanngeorgenstadt und ab 1889 nach Annaberg als normalspurige Sekundärbahnen realisiert. Beide Strecken sind noch in Betrieb. In Richtung Annaberg-Buchholz findet jedoch seit 1997 außer Gütertransporten nach Grünstädtel kein fahrplanmäßiger Verkehr mehr statt.
Von Wilkau-Haßlau führte ab 1881 eine Schmalspurbahn nach Kirchberg, welche später noch bis in die Kammlagen des Erzgebirges bis Carlsfeld fortgeführt wurde. 1973 wurde diese einst längste sächsische Schmalspurbahn stillgelegt.
Streckenbeschreibung
Die Strecke beginnt auf der Südseite des Keilbahnhofes Zwickau (Sachs) Hbf und verlässt den Bahnhof südwärts in einem Rechtsbogen. Kurz darauf zweigt nach links das Streckengleis nach Zwickau Zentrum ab, welches von den Zügen der Vogtlandbahn in der Relation Zwickau Zentrum–Kraslice benutzt wird. Fast geradlinig führen die Gleise nun südwärts durch die Zwickauer Vororte Schedewitz und Cainsdorf nach Wilkau-Haßlau. In Wilkau-Haßlau begann bis 1973 die Schmalspurbahn nach Kirchberg und weiter nach Carlsfeld. Kurz nach dem Bahnhof Wikau-Haßlau unterquert die Trasse die gewaltige, talüberspannende Autobahnbrücke der A 72 (Leipzig-Hof). Über Silberstraße, Wiesenburg und Fährbrücke führt die Strecke im nun enger werdenden Tal der Zwickauer Mulde entlang. Am Haltepunkt Hartenstein führen die Gleise um die auf einem Felsen im Muldental gelegene Burg Stein herum. Es folgt ein Streckenabschnitt in einem engen bewaldeten Talabschnitt. Kurz darauf passiert die Bahn die Anlagen des ehemaligen Schachtes 371 der SDAG Wismut, einst das tiefste Bergwerk in Europa. Ein Werksbahnsteig diente bis Anfang der 1990er Jahre dem Wismut-Berufsverkehr. Nach dem folgenden Bahnhof Schlema unt Bf wird der einzige Tunnel der Bahn durchquert und Aue (Sachs) wird erreicht. In Aue kreuzt die Trasse der einstigen Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn die Strecke. Von Chemnitz aus verkehren heute die Züge der Erzgebirgsbahn, nach Adorf ist die Strecke stillgelegt. Nach Aue verläßt die Strecke das Muldental. In mehreren extrem engen Gleisbögen windet sich die Strecke nun im Schwarzwassertal weiter aufwärts. Nachdem sich das enge Tal wieder geweitet hat, wird Lauter (Sachs) erreicht. Über Schwarzenberg-Neuwelt erreicht die Bahn den Bahnhof Schwarzenberg (Erzgeb).
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin, 1991
Weblinks
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