Oberlech

Oberlech
Wappen Karte
Wappen von Lech
Lech (Österreich)
DEC
Lech
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Vorarlberg
Politischer Bezirk Bludenz (BZ)
Fläche 90 km²
Koordinaten 47° 12′ N, 10° 9′ O47.210.151444Koordinaten: 47° 12′ 0″ N, 10° 9′ 0″ O
Höhe 1444 m ü. A.
Einwohner 1.686 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 19 Einwohner je km²
Postleitzahl 6764
Vorwahl 05583
Gemeindekennziffer 8 01 13
AT341
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Dorf 329
6764 Lech
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Ludwig Muxel (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)
Mehrheitswahl
Lage der Gemeinde Lech
Karte
Lech am Arlberg (2006)
Lech am Arlberg (2006)

Lech ist eine Gemeinde am gleichnamigen Vorarlberg und ist ein international bekannter Wintersportort am Arlberg.

Die Gemeinde besteht aus dem Kernort sowie den weiteren Ortschaften Zürs, Zug, Oberlech und Stubenbach sowie einigen Alpen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lech liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 1.444 Metern Höhe. 14,1 % der Fläche sind bewaldet, 58 % der Fläche Alpen. Geografisch und geschichtlich gehört Lech zum Tannberg. Touristisch jedoch wird die Gemeinde zur Region Arlberg gezählt.

Bei Lech vereinigen sich die Quellflüsse Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt.

Geschichte

Ortsgeschichte

Lech wurde im 13./14. Jahrhundert von eingewanderten Walsern gegründet. Es hieß bis ins 19. Jahrhundert Tannberg, dann setzte sich der aus „Tannberg am Lech“ entstandene Name Lech durch. Die vermutlich im frühen 14. Jahrhundert gebaute Pfarrkirche St. Nikolaus war bis ins 16. Jahrhundert die Pfarrkirche des Gerichtsbezirkes Tannberg, außerdem befand sich das Gerichtsgebäude von Tannberg bis zur Ausflösung des Tannberggerichts 1806 in Lech. Der kleine Ort hat sich in den letzten Jahrzehnten zunächst durch den Einfluss des Wintertourismus, in der Folge aber auch vermehrt durch Sommertourismus zu einer blühenden Gemeinde entwickelt.

Im August 2005 wurden große Teile der Ortschaft durch eine Hochwasserkatastrophe verwüstet. Die teils erheblichen Schäden wurden bis zum Beginn der Wintersaison im Dezember 2005 weitestgehend behoben.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Lech (Vorarlberg) zwischen 1971 und 2008
1971 1981 1991 2001 2008

1.223

1.270 1.234 1.466 1.830

Quelle: [1]

Lech am Arlberg, 2003, aufgenommen vom Tannberg in Richtung Rüfikopf

Am 30. September 2008 hatten 1.675 Einwohner ihren Hauptwohnsitz und 2.018 ihren Zweitwohnsitz in Lech. Damit existieren mehr Zweit- als Hauptwohnsitze in der Gemeinde.

Politik

Im Budgetvoranschlag 2008 sind (ohne Gemeindeimmobiliengesellschaft) 14.309.399 € laufende Einnahmen und laufende Ausgaben mit Zinsendienst von 13.353.191 € vorgesehen. Die Gemeinde hat 2008 einen Schuldenstand von 3.985.100 €, die Immobiliengesellschaft hat 9.400.000 € Schulden. [2]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Die Wahl erfolgte nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl, was bei Walsergemeinden üblich ist. Bei der Gemeinderatswahl am 10. April 2005 wurden erstmals Parteienlisten gestellt. - Bürgermeister ist Ludwig Muxel.

Gemeindewappen

Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es wurde am 18. Februar 1969 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen: Gespalten durch einen silbernen Wellenpfahl; vorne in Blau eine goldene Sonne, hinten in Rot auf einem schwarzen Dreiberg eine schwarze Tanne. Die Tanne ist das klassische Symbol der Gemeinden des Bregenzerwaldes und ein Bekenntnis zu dieser Region.

Partnergemeinden

Lech hat drei Partnergemeinden:

  • Seit 2002 ist Kampen (Sylt) Partnergemeinde von Lech. Gastgeschenk an die nordfriesische Gemeinde war eine ausrangierte Gondel einer Kabinenbahn, die nun am Kampener Strand aufgestellt ist. Im Gegenzug steht nun in Lech ein Reetgedecktes Bus-Wartehäuschen.
  • Außerdem ist das sich in Privateigentum befindliche Beaver Creek Resort in Colorado, (USA) eine Partnergemeinde Lechs.
  • Das japanische Dorf Hakuba, die Geburtsstätte des japanischen Skisports, ist die dritte Partnergemeinde Lechs.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche, Lech am Arlberg
Naturschutzgebiet Gipslöcher
Naturschutzgebiet Gipslöcher

Pfarrkirche St. Nikolaus

Die Kirche wurde etwa 1390 im gotischen Stil erbaut und 1987 gründlich renoviert. Die ursprünglich romanische Kirche ist noch an verschiedenen Fresken erkennbar – das komplette Kircheninnere wurde 1791 im Landrokoko-Stil umgestaltet.

Besonders markant ist der Turm mit 33 Meter Höhe und seinem einzigartigen Zwiebeldach. In der Glockenstube befinden sich sechs Bronzeglocken. Die älteste Glocke stammt aus dem Anfang des 15. Jahrhundert.

Kästle-Mountain Museum

Im Dezember 2008 wurde in der Bergstation der Rüfikopfbahn das Kästle Mountain Museum eröffnet. Die Dauerausstellung zeigt die Geschichte der Marke Kästle sowie deren enge Verbindung mit Lech am Arlberg.

Huber-Hus Museum

Das Museum "Huberhus", das 1590 erbaut wurde, lädt den/die BesucherIn im Erdgeschoss zunächst ein, bäuerliches Wohnen und Arbeiten zu entdecken, wobei die Küche den historisch ältesten Kern des Hauses bildet. Exponate vom Barock bis zur Gegenwart, stammen von den ursprünglichen Besitzern, der Familie Huber. Besonders wertvoll sind die zahlreichen Exponate in der "Küferwerkstatt", die teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammen. Im Obergeschoss stehen die renovierten Räume für verschiedenste Zwecke zur Verfügung: Einerseits werden hier Ausstellungen installiert, andererseits können hier auch Veranstaltungen wie Workshops und Seminare abgehalten werden. Die aktuelle Sonderausstellung "Gemeinde Lech 1808-2008" kann noch bis April 2009 besichtigt werden. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus 200 Jahren Gemeindegeschichte. Sie thematisiert einerseits die Gemeindeorganisation von der Reform 1808, über die Lecher Gemeindevorsteher und Bürgermeister bis hin zur modernen Gemeindeverwaltung, anderseits greift sie wichtige Entwicklungen in der Geschichte der Gemeinde heraus, so wird das für Lech existenzielle Thema „Verkehr“, die Siedlungsentwicklung oder auch die ersten Gastbetriebe in Lech behandelt. Im Keller des Huber-Hus befindet sich das Archiv der Gemeinde Lech.

Philosophicum Lech

Seit 1997 findet in Lech alljährlich das Philosophicum Lech statt, eine renommierte interdisziplinäre Tagung, die sich mit philosophischen Themen auseinandersetzt.

Naturschutzgebiet Gipslöcher

Oberhalb von Lech befindet sich das Naturschutzgebiet „Gipslöcher“.

Sport

Das Skigebiet Arlberg umfasst zur Zeit (Stand Saison 2008/2009) 278 km präparierte Skipisten sowie 180km ausgewiesene Tourenabfahrten. Ca. 63% der Skipisten können beschneit werden. Insgesamt sind 85 Lifte und Seilbahnen in Betrieb mit einer Beförderungskapazität von 123600 Personen pro Stunde. Auf Lech und Oberlech (Gebiet Arlberg West) entfallen davon 22 Lifte und Seilbahnen sowie 17 Skipisten und 18 Skirouten.

→ Siehe auch: Liste der Anlagen, Pisten und Routen in Lech (Vorarlberg)

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 253 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 2.956 Beschäftigten und 27 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.163. Tourismus und Fremdenverkehr sind extrem wichtig. In Wintersaison 2004/2005 gab es in Lech 870.593 und im Winter 2006/2007 849.477 Nächtigungen und in der Sommersaison 2005 123.260 sowie im Sommer 2006 117.272 Nächtigungen.

Lech ist Ziel zahlreicher Wintersportler, darunter auch seit längerem die Niederländische Königsfamilie. Zahlreiche Hotels von der Touristenklasse bis zur Luxusklasse bieten dem Gast eine große Auswahl.

Mit Stand Dezember 2007 gilt Lech (bezogen auf den Durchschnitt 2002 bis 2006) als die Gemeinde Österreichs mit der höchsten Finanzkraft pro Kopf (5.372 €).[3]

Verkehr

Reetgedecktes Bus-Wartehäuschen, 2007

Erreichbar ist Lech über eine nicht ganz wintersichere Bundesstraße – die Lechtal-Bundesstraße mit der berühmten Flexen-Galerie – so dass es in den Wintermonaten immer wieder passiert, dass der Ort einige Zeit von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Im Sommer kann Lech auch über die Bregenzerwaldbundesstraße erreicht werden, die im Winter allerdings wegen Lawinengefahr durchgängig geschlossen ist. Ein Ortsbus verbindet die Ortsteile miteinander.

Es gibt 2008 (wie schon 1999) Überlegungen, durch eine Art Bodenheizung die Hauptstraße in Lech komplett schneefrei zu halten, wie dies in mehreren nordischen Ländern üblich ist.

Vom Flughafen Zürich besteht im Winter ein Linienverkehr mit dem "Arlberg Express", die Fahrtdauer beträgt ca. drei Stunden.

Bildung

Am Ort gibt es eine Hauptschule mit 75 und eine Volksschule mit 74 Schülern. (Stand Januar 2005) In Lech gibt es zudem einen Kindergarten.

Sonstiges

Stammgäste bekommen von der Gemeinde nach 10, 15, 25, 35, 45 und 55 aufeinanderfolgenden Jahren mit Aufenthalten von mindestens sieben aufeinanderfolgenden Übernachtungen jeweils eine Ehrennadel verliehen.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g80113.pdf Bevölkerungsentwicklung 1869–2001 der Statistik Austria (PDF)
  2. Alle Zahlen aus dem Protokoll der 24. Sitzung der Gemeindevertretung Lech
  3. Überblick über den Gemeindefinanzbericht 2007 der Kommunalkredit

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