- Oberndorf (Kuppenheim)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rastatt Höhe: 127 m ü. NN Fläche: 18,08 km² Einwohner: 7603 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 421 Einwohner je km² Postleitzahl: 76456 Vorwahl: 07222 Kfz-Kennzeichen: RA Gemeindeschlüssel: 08 2 16 024 Adresse der Stadtverwaltung: Rathaus Friedensplatz
76456 KuppenheimWebpräsenz: Bürgermeister: Karsten Mußler Kuppenheim ist eine Stadt im Westen von Baden-Württemberg bei Rastatt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kuppenheim liegt am Eingang des Murgtals im Nordschwarzwald, weswegen die Kommune neben „Knöpflestadt“ auch das „Tor zum Murgtal“ genannt wird. Schon mitten in der Stadt beginnt das Gelände aufgrund der Randlage zum Schwarzwald anzusteigen. Die Höhenunterschiede auf Kuppenheimer Gemarkung reichen von 118 Meter im Gewann „Unterer Eichelplan“ über 127 m in der Stadtmitte bis 297 m Höhe auf dem Hirschacker. In den Hügeln Kuppenheims kann man bei entsprechender Wetterlage und klarer Sicht bis zu den 50 km entfernten Kühltürmen des Kraftwerks Philippsburg schauen.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend:
- Muggensturm
- Bischweier
- Gaggenau
- Baden-Baden, Ortsteil Haueneberstein
- Rastatt, mit den Ortsteilen Förch, Niederbühl und Rauental
Stadtgliederung
Die Stadt Kuppenheim gliedert sich in die Kernstadt Kuppenheim und den Stadtteil Oberndorf. Die räumlichen Grenzen sind jeweils identisch mit denen der früheren Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung des Stadtteils Oberndorf erfolgt in der Form „Kuppenheim - Oberndorf“.[2]
Zur Kernstadt Kuppenheim gehört die Stadt Kuppenheim. Zum Stadtteil Oberndorf gehört das Dorf Oberndorf. Im Gebiet der Kernstadt liegen die Wüstungen Gigersberg und Fechtental.[3]
Geschichte
Wann Kuppenheim gegründet wurde, ist unklar, sicher ist aber, dass es schon zur Römerzeit eine Ansiedlung auf Kuppenheimer Gemarkung gab, da hier die damals wichtigen Römerstraßen entlang der Vorberge des Schwarzwaldes führten, auf deren Fundamente noch heute z.B. die Landstraße L67 nach Baden-Baden entlangführt. Kuppenheim selbst wurde um 1095 erstmals urkundlich erwähnt. Es war zu dieser Zeit der bedeutendste Ort des Ufgaus, einer Landschaft gelegen zwischen der südlichen Ortenau und dem nördlichen Kraichgau. Zudem stellt die Murg die frühere Grenze zwischen dem alemannischen und fränkischen Sprachgebiet dar. Dadurch weist der alte Kuppenheimer Dialekt, der zu den niederalemannischen Dialekten gehört, südrheinfränkische Sprachmerkmale auf.
Im Jahre 1283 wurde die Stadt von den Grafen von Eberstein, die den Zenit ihrer Macht bereits überschritten hatten, an die Markgrafen von Baden verkauft. 1453 ist sogar von einer „Amptsstatt Cuppenheim“ die Rede, zu der 14 Dörfer gehörten. 1535 wurde Kuppenheim zur Oberamtsstadt der Markgrafschaft Baden-Baden erhoben und war für mehr als 22 Dörfer zuständig. Doch im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Kuppenheim 1689 „bis auf ein Haus“ niedergebrannt und verlor so seinen Status als Oberamtsstadt. Dieser ging auf die nunmehrige Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Baden, Rastatt über. Nach einem nur schleppenden Wiederaufbau zu Anfang des 18. Jahrhunderts wuchs die Stadt aber zusehends über die vormalige Stadtmauer hinaus. Die Reste der Befestigungsanlagen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschleift, erhalten blieben nur Teile der Stadtmauer. Zu dieser Zeit wirkte in Kuppenheim als Stadtpfarrer Pfarr-Rektor Franz Joseph Herr, ein bedeutender Geistlicher, der sowohl die Stadtkirche als auch die Antoniuskapelle renovieren bzw. neuerbauen ließ. F. J. Herr, ein unehelicher Abkömmling von Großherzog Karl Friedrich von Baden, ist Ehrenbürger der Stadt Kuppenheim.
Im Verlauf der Badischen Revolution fand bei Kuppenheim im Jahre 1849 ein Gefecht zwischen den Freischärlern und den preußischen Interventionstruppen statt. Auch im Rahmen der Belagerung der Bundesfestung Rastatt war preußisches Militär in Kuppenheim stationiert.
Nachdem im Ersten Weltkrieg auch viele Kuppenheimer gefallen waren, traf die Depression der 1920er Jahre die Stadt schwer. Erschwerend kam hinzu, dass Kuppenheim sich in der demilitarisierten Zone befand. Viele Bürger wanderten daher in dieser Zeit in die USA aus. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass ein Auswanderer aus Kuppenheim in den USA im 19. Jahrhundert einen großen Textilkonzern aufbaute, der den Namen „Kuppenheimer“ trug.
Auch die Zeit des Nationalsozialismus ließ Kuppenheim nicht unberührt. Schwer wog der Verlust des Stadtrechtes im Jahre 1935.
Nicht unerwähnt bleiben soll der couragierte Stadtpfarrer Heinrich Geiler, ein weiterer Ehrenbürger der Stadt, der sich weder vor noch nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, ungeachtet drohender persönlicher Folgen, sich auf der Kanzel und in seinem Kirchenblatt davon abhalten ließ, eine deutliche Sprache wider das Regime zu sprechen. Später wurde eine Straße nach ihm benannt. Im Zweiten Weltkrieg kam Kuppenheim relativ glimpflich davon.
Im Jahre 1950 wurde Kuppenheim durch den damaligen Präsidenten des Landes (Süd-)Baden, Leo Wohleb das Stadtrecht wiederverliehen.
Ab 1850 erlebte auch Kuppenheim einen vorindustriellen Aufschwung. Weg vom reinen Bauerndorf entwickelte es sich - durch die mittlerweile nicht mehr existente - Kofferfabrik Schaeuble, und weiteren gleichgelagerte Betriebe folgten - bis in die Nachkriegszeit wurde Kuppenheim als „Badische Kofferstadt“ bezeichnet - sowie durch verschiedene mittelständische Unternehmen zu einer modernen Stadt.
Maßgeblich dazu beigetragen hat die Lage in der sogenannten „Technologieregion Karlsruhe“, eingebettet zwischen den Automobilstädten Rastatt und Gaggenau sowie dem Weltbad Baden-Baden. Ab den 1980er Jahren wurden die Industriegebiete stark erweitert, sodass diese bereits mehr als ein Drittel der gesamten bebauten Fläche der Kernstadt einnehmen. Auch in naher Zukunft ist ein Ende der Expansion nicht abzusehen. Im Frühjahr 2009 wird die Daimler AG im Gewann Hardrain ein neues Presswerk bauen.
Die Sage von der Knöpflestadt
Im Dreißigjährigen Krieg entstand die Bezeichnung „Knöpflestadt“, welche zu diesem bekanntesten Spitznamen Kuppenheims geführt hat. Der Sage nach wurden die Kuppenheimer von den Schweden belagert, und als die Nahrungsvorräte langsam zur Neige gingen, entschloss man sich zu einer List: Jeder sollte alles Mehl und Eier zusammentragen, um daraus „Knöpfle“, eine Art Spätzle, zu kochen. Diese wurden dann über die Stadtmauer geworfen, um den Feind glaubhaft zu machen, dass man noch genug Vorräte habe. Da brachen die Schweden die vermeintlich unsinnige Belagerung ab und Kuppenheim war gerettet.
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Erste Zeugnisse jüdischen Lebens in Kuppenheim datieren bis ins frühe 15. Jahrhundert zurück, die letzten Juden wurden Anfang der 1940er Jahre in das Sammellager Gurs und später in das KZ Auschwitz deportiert. Keiner der deportierten Kuppenheimer Juden überlebte.
Die erste Erwähnung einer Synagoge datiert auf das Jahr 1714, so dass in Kuppenheim die älteste Synagoge des heutigen Landkreises Rastatt stand. Während der Novemberpogrome 1938 („Reichskristallnacht“) wurde auch sie ein Raub der Flammen. Die Trümmer wurden erst Jahre später abgetragen. Neben der Synagoge wurde 1826 ein jüdisches Schulhaus erbaut. Im Vorgängerbau befanden sich zwei Frauenbäder.
Der Judenfriedhof wurde 1694 erstmals schriftlich erwähnt. Wie für jüdische Friedhöfe üblich, musste auch dieser in einiger Entfernung zum Ort angelegt werden, in diesem Fall auf dem Mergelberg, direkt oberhalb des heutigen Schützenhauses. Auf diesem Friedhof wurden Juden aus der ganzen mittelbadischen Region und darüber hinaus beerdigt. 1938 wurde während der Novemberpogrome die Einsegnungshalle zerstört. Im Zweiten Weltkrieg wurden von den Nazis etliche Grabsteine umgeworfen. Die Kriegswirren verhinderten aber, dass die Nazis diese wertvolle Begräbnisstätte vollends zerstören konnten und diese so der Nachwelt erhalten blieb.
Bilder vom Kuppenheimer Judenfriedhof Die Kuppenheimer Synagoge während und nach der Novemberpogrome 1938 Eingemeindungen
Seit 1. Januar 1971 ist das 1288 erstmals urkundlich erwähnte Oberndorf ein Stadtteil von Kuppenheim. Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 38,9 % (+1,0) - 7 Sitze (-3)
- SPD 23,7 % (+2,0) - 5 Sitze (-1)
- FWG 23,6 % (-2,1) - 4 Sitze (-2)
- BBK 11,8 % (-1,0) - 2 Sitze (-1)
Bürgermeister
Vor 1831 war Stabhalter die Bezeichnung des Bürgermeisters.
- 1832–1838: Marzell Warth
- 1838–1839: Wolfgang Jüngling
- 1839–1844: Karl Bernard
- 1844–1849: Lukas Müller
- 1852–1861: Anton Walz
- 1861–1875: Franz Tobias Hertweck
- 1875–1882: Hermann Bernard
- 1882–1887: Fidel Niedereder
- 1887–1899: Sebastian Walz
- 1899–1908: Lorenz Stemmle
- 1908–1922: Ignaz Walz
- 1923–1945: Gustav Grathwohl
- 1945–1946: Karl Feistkorn
- 1946: Stefan Nunn
- 1946–1948: Rochus Dörrer
- 1949–1968: Adolf Walz
- 1968–1979: Alfred Bachofer
- 1980–2004: Werner Trauthwein
- seit 2004: Karsten Mußler
Wappen
Das Kuppenheimer Wappen besteht aus dem typischen badischen, goldenen Staatswappen mit rotem Schrägbalken. Im rechten oberen Feld befindet sich ein Kleeblatt, das eher ein stilisiertes Kreuz darstellen soll, welches vermutlich für das Dekanat Kuppenheim stand. Im linken unteren Feld befindet sich eine Wolfsangel bzw. ein Flößerhaken, ein Zeichen dafür, dass auch in Kuppenheim das Flößergewerbe ansässig war.
Am Anwesen Friedrichstraße 68 befindet sich das älteste in Stein gehauene badische Wappen. An dieser Stelle stand ursprünglich eines der vier Stadttore, welche allesamt 1813 abgebrochen wurden.
Städtepartnerschaften
Kuppenheim unterhält seit 1986 eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Raon-l’Étape. 2001 wurde ein Freundschaftsvertrag mit der italienischen Gemeinde Filottrano geschlossen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In der Johann-Schäuble-Straße befindet sich das örtliche Heimatmuseum
Musik
In Kuppenheim gibt es einen Musikverein, einen Handharmonikaverein, mit Oberndorf zwei Gesangsvereine und den Initiativkreis Kulturpflege Kuppenheim (IKK)
Bauwerke
Sehenswerte bzw. markante Bauwerke der Stadt sind:
- Die neugotische Stadtkirche St. Sebastian wurde 1902-05 unter Einbeziehung des älteren Glockenturms nach Plänen des Karlsruher Architekten Johannes Schroth erbaut.
- Davor befindet sich das alte Rathaus des 18. Jahrhunderts.
- Die Stadtmauer umschließt die engen Gassen der Altstadt
- Judenfriedhof (Führungen möglich)
- Hallenfreibad Cuppamare
- das neue Rathaus auf dem neu gestalteten Friedensplatz
Schloss Favorite liegt mit seinem Park zwar nur wenige hundert Meter vom Rand der Kuppenheimer Bebauung entfernt, gehört jedoch bereits zu Rastatt.
Natur
Knapp zwei Drittel der Kuppenheimer Gemarkung werden von den Vorbergen des Schwarzwaldes eingenommen. Auf den zahlreichen Wegen kann der Stadtwald mit seinen Tälern und Hügeln durchwandert werden, z.B. bis hinauf zur Burgruine Alt-Eberstein
Sport
Die Stadt Kuppenheim hat ein eigenes Sport- und Freizeitgebiet, in dem unter anderem der SV Kuppenheim seine Trainingsanlage hat. Zu diesem Gebiet zählen außerdem noch der Tennisclub, die Handball-Halle, das Cuppamare und die Hallenfussball-Anlage "Soccer-Palace".
Die wichtigsten Sportvereine der Stadt:
- Der 1960 gegründete 'MSC Puma Kuppenheim' gewann im Jahre 2007 seine achte Deutsche Motoballmeisterschaft.
- Der Schachverein 'Schachgemeinschaft Caissa Rochade Kuppenheim' wurde im Jahr 1979 gegründet. Für den stärksten Amateurverein innerhalb des „Goldenen Schach-Dreiecks“ zwischen Baden-Baden, Rastatt und Karlsruhe, spielen vier Mannschaften, die Erste in der Verbandsliga, die Zweite in der Landesliga, die Dritte in der Kreisklasse I und die Vierte in der Kreisklasse III.
- Der 1908 gegründete Fussballverein SV Kuppenheim spielt in der Verbandsliga Südbaden.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jeweils am ersten Wochenende im Mai und im Oktober findet der Jahrmarkt statt, dem seit 2004 auch jeweils im Herbst eine Gewerbeschau der Kuppenheimer Unternehmen angeschlossen ist.
Brauchtum
S´ Riedelwiebel
Eine alte Sage von Oberndorf ist die von einer Waldfrau namens Riedelwiebel. Zu den kleinen Kindern sagte man zu früherer Zeit: „Geh net ins Riedel sonscht kommt s`Riedelwiebel !“ Das war ein Schreckgespenst aus dem Gewann „Riedel“ (Waldstück zwischen Oberndorf und Kuppenheim), dessen höchste Erhebung „Heidenburg“ heißt. Dort soll der Sage nach das goldene Kalb vergraben sein.
Pfingstträg
Ursprünglich im ganzen Landkreis Rastatt heimisch, hat sich dieser Brauch nur noch im Stadtteil Oberndorf erhalten. Er geht zurück auf die Sage von Pfingstkönig und -königin, welche vom Pfingstträg begleitet wurden. Dieser war ein fauler und Erbsen liebender Gesell, der vor lauter Gier nach den grünen Hülsenfrüchten stets zu spät zum Einzug des königlichen Paares erschien und dabei immer sein Pferd vergaß. Daher lautet der Spottspruch auf ihn:
„Pfingstträg, Pfingstträg, oha!
Hat Erbse g´fresse,
hat sei Roß im Stall vergesse!“Immer an Pfingstmontag wird ein älterer Bub als Pfingstträg auserwählt und im Wald an geheimer Stelle so dicht mit Farnen und Weiden umpackt, dass er nicht mehr erkannt wird, aber auch kaum noch laufen kann. Das Sammeln des Farns übernehmen die so genannten Teiler, welche Buben sind, die mindestens im Vorjahr beim Rätschen und beim Pfingstträg teilgenommen haben. Zu seiner Verkleidung gehört noch ein ca. 2m langer Schweif, der von den jüngeren Buben getragen wird. Unter dem Singen des o.g. Spottliedes wird er ins Dorf geführt. Ihm voran geht ein Bub, der an einem langen Stock eine Glocke trägt und so den Pfingstträg ankündigt. Die Teiler sammeln dabei von den Anwohnern milde Gaben. Am Schluss wird der Pfingstträg wieder in den Wald geführt und seiner Verkleidung entledigt.
Pfingstträg im Stadtteil Oberndorf Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Kuppenheim hat einen Bahnhof an der Murgtalbahn und ist somit an das Verkehrsnetz des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) angeschlossen, was Fahrten bis nach Bruchsal oder Freudenstadt ohne Umsteigen möglich macht. Vom Bahnhof aus fahren auch Busse u.a. direkt nach Baden-Baden in die Stadt hinein. Außerdem kann die Autobahn 5 von Kuppenheim aus innerhalb weniger Minuten über die vierspurig ausgebaute B 462 erreicht werden.
Ansässige Unternehmen
Im Frühjahr 2009 ist Baubeginn des neuen Presswerks der Daimler AG im Gewann Hardrain. Testläufe sind für Herbst 2009 geplant, Produktionsbeginn im Jahr 2010.[4]
Medien
Immer donnerstags erscheint in Kuppenheim und Bischweier das Kommunal-Echo, welches neben den lokalen Nachrichten auch Vereinen als Informationsplattform dient
Bildung
- Alte Schule (Grundschule)
- Grundschule Oberndorf
- Favoriteschule (Grund- und Hauptschule)
- Werner-von-Siemens-Realschule
- Steinbeis Business Academy SBA (Regionales Studienzentrum Kuppenheim der Steinbeis-Hochschule Berlin)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Jonas Kuppenheimer
In den USA existierte von 1862 bis 1997 eine Firma mit dem Namen „Kuppenheimer Men`s Clothiers Inc“. Diese Firma war spezialisiert auf die Herstellung exklusiver Herrenmode. Gründer war Jonas Kuppenheimer (* 6. März 1837). Er verlor seine Staats- und Bürgerrechte Ende 1857, als er seiner Einberufung nicht nachkam und wanderte daher von Kuppenheim nach Amerika aus, um sich in Terre Haute (Indiana) als Schreiber zu verdingen. Dort wurde er zu Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs in eine Kompanie in Indiana eingezogen und 1862 wegen Dienstunfähigkeit entlassen. Dann kehrte er nach Terre Haute zurück und gründete dort mit seinem älteren Bruder Bernhard, der 1873 nochmal zu Besuch nach Kuppenheim zurückkehrte, einen Kleidergroßhandel. Jonas Kuppenheimer starb am 11. Juli 1902.
Seine Firma wuchs weiter und erreichte ungefähr von 1890 bis 1930 ihre Hochzeit mit 167 Filialen in den USA. Doch im Laufe der letzten Jahrzehnte ging es mit „Kuppenheimer Men`s Clothiers“ bergab, bis 1996 überraschend 44 der 87 verbliebenen Filialen geschlossen werden mussten. 1997 wurden die restlichen Filialen von „The Men`s Warehouse Inc.“ mit über 330 Filialen, übernommen, so dass „Kuppenheimer Men`s Clothiers“ vollständig von der Bildfläche verschwand.
Etwas Besonderes stellten die alten Werbeplakate aus den 1920ern und 1930ern dar, bei denen dem Betrachter wohl als erstes der Name Kuppenheimer ins Auge sticht. Diese wurden von dem ebenfalls aus Deutschland ausgewanderten Künstler Joseph Christian Leyendecker angefertigt.
Ehepaar Erwin und Theresia Roos
Erwin Roos war Unternehmer und Kunstmaler. Er übernahm 1923 von seiner Mutter eine Farbenfabrik. 1934 wurde nach seinen Plänen das Kriegerdenkmal am Wörtelstadion errichtet. Erwin Roos malte auch verschiedene Ansichten von Kuppenheim. Er starb am 21. Mai 1960. Vor wenigen Jahren wurde eine Straße nach ihm benannt.
Seine Frau Theresia Roos war in beiden Weltkriegen Krankenschwester in verschiedenen Lazaretten und leitete die Kuppenheimer DRK-Schwestern von 1935 bis 1974. Für ihr Engagement wurde sie mit dem DRK-Ehrenzeichen und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie wurde mit weit über 100 Jahren eine der ältesten Einwohner Kuppenheims.
Julius Kahn
Julius Kahn war ein amerikanischer Kongressabgeordneter, welcher am 28. Februar 1861 in Kuppenheim geboren wurde. Seine Eltern emigrierten nach Kalifornien, als er fünf Jahre alt war. In San Francisco studierte er Jura. Er saß von 1899 bis 1903 und von 1905 bis zu seinem Tode 1924 für die Republikaner im amerikanischen Kongress. Er war in dieser Zeit an mehreren bedeutenden Gesetzesvorhaben beteiligt und gehörte zeitweise dem Militärausschuss an. Ihm zu Ehren wurde in San Francisco ein großer Spielplatz nach ihm benannt.
Thomas Grochowiak
Thomas Grochowiak, geb. am 2. Dezember 1914 in Recklinghausen, ist ein bedeutender deutscher Maler. Sein Atelier befindet sich in der Rheinstraße.
Literatur
- Gerhard Friedrich Linder: Die jüdische Gemeinde in Kuppenheim. Verlag Regionalkultur 1999, ISBN 3-89735-110-2
- Gerhard Friedrich Linder: Kuppenheim: Chronik einer Stadt. Verlag Regionalkultur 1999, ISBN 3-89735-117-X
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Kuppenheim vom 24. Juli 2003, zuletzt geändert am 28. Januar 2008
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 173–174
- ↑ Nachrichten SWR:[1]
Weblinks
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