As-Sawirah

As-Sawirah
Satellitenphoto von Essaouria
Stadttor am Hafen, Porte de la Marine
Stadtmauer am Meer
Stadtmauer am Meer, Richtung Hafen
Essaouira, südliche Stadtmauer

Essaouira (arabischالصويرةas-Sawirah für Die Vollendete) ist eine Hafenstadt mit der kleinen Insel Mogador an der marokkanischen Atlantikküste, etwa 170 km nördlich der Stadt Agadir und 170 km westlich von Marrakesch.

Vor der Unabhängigkeit Marokkos wurde die Stadt auch Mogador genannt. Dieser Name geht vermutlich auf die Portugiesen zurück und wird heute nur noch für die vorgelagerte Insel verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Fischereihafen war bereits den Phöniziern des 7. Jahrhundert v. Chr. und den Römern bekannt. Im Laufe seiner Geschichte entwickelte sich der Ort zum Stütz- und Knotenpunkt des Karawanen- und Seehandels. Zeitweise nutzten Piraten die Stadt als Versteck.

Im Jahre 1506 begannen die Portugiesen mit dem Bau der Hafenbefestigungen. Sultan Mulai Abdelmalek aus der Dynastie der Saadier setzte den Festungsbau im Jahre 1628 fort. 1765 begann der Alawiden-Sultan Sidi Mohamed Ben Abdallah mit dem Ausbau Essaouiras zum zu seiner Zeit größten Seehafen Marokkos. Der französische Gefangene Théodore Cornut wurde mit der Planung der Festungsbauwerke und einzelner Stadtteile beauftragt.

In den folgenden Jahrhunderten baute Essaouira seine wichtige Position als Knotenpunkt im Karawanenhandel weiter aus und gelangte zu erheblichem Wohlstand. Nach der französischen Besetzung Timbuktus im Jahre 1893 verlor die Stadt im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung, da ihre wichtigsten Handelsverbindungen unterbrochen wurden.

In der Zeit nach 1967 war die Stadt das Ziel vieler Hippies .

Essaouira heute

Haupterwerbszweige der Stadt sind Fischfang (hauptsächlich Sardinen und Seeaal) und der Fremdenverkehr. Essaouira wird vor allem von Touristen aus den marokkanischen Großstädten besucht, verzeichnet aber auch steigende Besucherzahlen aus Europa. Eine Spezialität des örtlichen Kunsthandwerks ist die Herstellung von Gebrauchs- und Ziergegenstände aus Thuja-Holz.

Kultur

  • Die Médina von Essaouira wurde im Jahre 2001 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe aufgenommen.
  • In Essaouira findet seit 1998 jährlich im Juni das Musik-Festival der Gnaoua statt.

Archäologie

Ausgrabungen seit den 50er Jahren des letzten Jahrtausends belegen eine frühphönizische Niederlassung aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Historische Quellen lassen vermuten, daß es sich hierbei um die bei Plinius erwähnte Purpurinsel handeln könnte. Stadt und Insel Mogador sollte zunächst ein Forschungsschwerpunkt des Deutschen Archäologischen Instituts Madrid werden. Zusammen mit der Erforschung der spanischen und portugiesischen Westküste untersucht man das Gebiet auf die Aktivitäten der Phönizier, die hier bereits den Handel mit West- und Südafrika kontrollierten. Aber auch die Hinterlassenschaften der Jungsteinzeit werden untersucht, so fanden sich eine große Zahl sogenannter Escargotières, Abfallhaufen, die aus Muschelresten, Schneckengehäusen, Holzkohle und anderen Zeugnissen dafür bestehen, dass die Menschen der Jungsteinzeit von Meeresfrüchten lebten. In der Nähe am Jebel el Hadid entdeckten die Archäologen eine Steinkreisanlage, die offensichtlich aus der Bronzezeit stammt. Für 2007 ist eine neue Grabungskampagne auf der Insel Mogador und dem gegenüberliegenden Festland geplant.

Museum

Im Museum Sidi Mohamed Ben Abdallah kann man Näheres über die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung sowie über Flora und Fauna der Region erfahren (z.B. über den Arganbaum). Ferner gibt es eine Sammlung von Waffen, Münzen, Kleidung, Musikinstrumenten, Schmuck und Kunsthandwerk (u.a. Teppiche und Gegenstände aus Thuyaholz).

Film

Städtepartnerschaften

Essaouira hat partnerschaftliche Beziehungen zu folgenden Städten:

Literatur

  • Abenteuer Archäologie. Spektrum der Wissenschaft Verl.-Ges., Heidelberg 2006,1,90. ISSN 1612-9954
  • Abenteuer Archäologie. Spektrum der Wissenschaft Verl.-Ges., Heidelberg 2006,2,88. ISSN 1612-9954

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

31.51-9.767Koordinaten: 31° 31′ N, 9° 46′ W


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