Oberstufengymnasium am Moltkering

Oberstufengymnasium am Moltkering

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Martin-Niemöller-Schule
Schultyp Oberstufen-Gymnasium
Gründung 1974
Ort Wiesbaden
Bundesland Hessen
Träger Landeshauptstadt Wiesbaden
Schüler ca. 800
Lehrer ca. 35
Leitung Elisabeth Walldorff
Website www.niemoellerschule.net

Die Martin-Niemöller-Schule ist ein Oberstufen-Gymnasium in Wiesbaden. Es ist benannt nach dem evangelischen Pfarrer Martin Niemöller. In die Schlagzeilen ist die Schule im Dezember 2007 geraten, als das Gebäude infolge von Brandstiftung eines Schülers weitgehend ein Opfer der Flammen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1847 entstand mit der Schlossplatzschule die erste Vorgängerschule der späteren Martin-Niemöller-Schule. Die Schlossplatzschule war die erste höhere Mädchenschule der Stadt Wiesbaden und befand sich ab 1898 zwischen Schlossplatz und Rathaus. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Schule schwere Beschädigungen; sie wurde dann nach 1945 als Realgymnasium wiedereröffnet und erhielt den Namen Helene-Lange-Schule.

1974 wurde die Oberstufe als „Oberstufengymnasium am Moltkering“ ausgegliedert und zog in einen Neubau an der Bierstadter Straße um. Die Schule war in der Folge geprägt von einem Streben nach einer Bildungsreform, das von politisch aktiven und den 68ern zuzurechnenden Lehrern und Schülern getragen wurde. In den 1980er Jahren erfolgte eine zunehmend stärkere Betonung des Leistungsprinzips, was allerdings innerhalb der Schule zu teils heftigen Kontroversen führte. Auf Initiative der Schüler erfolgte 1987[1] die Umbenennung in Martin-Niemöller-Schule, in Gedenken an den evangelischen Widerstandskämpfer und Wiesbadener Ehrenbürger; die Schule kooperiert seither auch mit der Niemöller-Stiftung. Die Schule wurde in das privatwirtschaftliche bundesweite Förderprogramm für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-EC) aufgenommen. Die gestiegenen Leistungsanforderungen führten dazu, dass im Jahr 2007 rund ein Drittel der Schüler der 11. Klasse die Prüfungen nicht mehr bestand.

Am 20. Oktober 2007 entschied das Lehrerkollegium auf Antrag der Rektorin mit knapper Mehrheit, das Oberstufengymnasium in ein reguläres Gymnasium ab der 5. Klasse umzuwandeln. Der Antrag, der daraufhin an die Stadt Wiesbaden gestellt wurde, ist jedoch abgelehnt worden.

Brand

In der Nacht zum 24. Dezember 2007 brach ein 18-jähriger Schüler des Gymnasiums gemeinsam mit einem 16-jährigen Mitschüler in das Gebäude ein. Im Sekretariat zündete er dann den dortigen Aktenschrank an. Der Schüler wurde gefasst und erklärte im Verhör, er habe lediglich seine Schulakten vernichten wollen, die seine schlechten Noten dokumentierten. Der Brand griff allerdings auf das gesamte Gebäude über und verursachte Sachschäden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Die Explosion von Rauchgasen während der Löscharbeiten führte dazu, dass das Gebäude zeitweise einsturzgefährdet war.

Anfang 2008 wurde beschlossen, das Rotaprint-Gebäude in der Homburger Str., ein früheres Asylbewerberheim, als Ausweichstandort der Schule zu nutzen; seit dem 5. Februar werden die Schüler dort unterrichtet. Der Wiesbadener Oberbürgermeister Helmut Müller erklärte inzwischen, dass trotz der Schäden eine Sanierung des alten Gebäudes wahrscheinlicher sei als ein Abriss und Neubau.

Profil

Die Schule umfasst derzeit knapp 800 Schüler der Klassen elf bis dreizehn und rund 35 Lehrkräfte; damit ist sie eines der größten Oberstufengymnasien Hessens. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 16%. Die Martin-Niemöller-Schule bietet Schüleraustauschangebote mit dem Lycée René Cassin in Montfort-sur-Meu an. Die Schule beteiligt sich außerdem am Modellversuch IMMIS zur Medienerziehung und an der Initiative „Schulen ans Netz“. Einmal jährlich findet ein Projekttag zum Wirken Martin Niemöllers statt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiesbadener Kurier vom 28. Dezember 2004.

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