Odo Colonna

Odo Colonna
Papst Martin V. Nachzeichnung einer Statue von Jacopino da Tradate (1424) von Cesare Cantù (1858)

Papst Martin V., zuvor Oddo di Colonna (* 1368 in Genazzano; † 20. Februar 1431 in Rom) war seit 1417 bis zu seinem Tode 1431 römischer Papst. Mit seiner Erhebung auf dem Konstanzer Konzil endete das seit 1378 andauernde Abendländische Schisma.

Leben

Der hochadelige Oddo Colonna studierte Rechtswissenschaft in Perugia und war unter mehreren Päpsten in den verschiedensten Funktionen tätig (beispielsweise als Apostolischer Protonotar). Ab 1405 war er Kardinal. Er brach während des Schismas 1408 mit der Zugehörigkeit zur römischen Fraktion und war auch am Konzil von Pisa beteiligt.

Er wurde schließlich am 11. November (Martinstag) 1417 von 23 Kardinälen und 30 Delegierten des Konzilrates, nach den Absetzungen von Johannes XXIII. in Pisa, Gregor XII. in Rom und Benedikt XIII. in Avignon, während des Konzils von Konstanz zum Papst gewählt (die einzige Papstwahl in Deutschland). Er nahm als Namen den des Tagesheiligen (Martin von Tours) an. Am 21. November 1417 erhielt er, nachdem er erst nach seiner Wahl zum Priester und zum Bischof geweiht wurde, die Papstkrone (Tiara).

Er schloss mit fünf Konzilnationen eigene Konkordate ab, die zwar eine Beschneidung des päpstlichen Zentralismus und Fiskalismus vorsahen, aber offene Probleme des Staat-Kirche-Verhältnisses klärten. Zu einer tiefgreifenderen Kirchenreform kam es jedoch nicht, wohl aber zu einer Reform der Kurie und zu einer Konsolidierung des Kirchenstaates.

Papst Martin, der ein fähiger Politiker war, ging es vor allem um eine Stabilisierung des Papsttums nach den Jahrzehnten der durch das Schisma bedingten Schwäche. So setzte er bei der Wahl des Trierer Erzbischofs 1430 seinen Favoriten Raban von Helmstatt gegenüber dem vom Domkapitel erwählten Jakob von Sierck durch.

Die im Konzilsdekret „Frequens“ (1417) erhobene Forderung nach regelmäßigem Zusammentritt von Generalkonzilien ließ jedoch die Möglichkeit einer Fortsetzung des Reformwerkes offen. Aufgrund dieses Dekretes kam das Konzil von Basel zusammen, dessen Ende Martin V. nicht mehr erlebte: Er starb am 20. Februar 1431 in Rom.

Weiter setzte sich Papst Martin V. dafür ein, die jüdischen Gemeinden in Europa zu schützen und verbot Pogrome und Anklagen wegen Ritualmorden. Diese Verbote aber halfen nur in Avignon, in den restlichen Teilen Europas hatte er keinen Erfolg.

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