- Ofenreise
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Als Ofenreise bezeichnet man in der glas- und eisenverarbeitenden Industrie die Betriebsdauer eines Schmelz- oder Hochofens von der Anbrandphase bis zum Ausklingen der Verbrennung.
Diese Betriebsdauer ist – obwohl ein ununterbrochener Betrieb ökonomisch wünschenswert wäre – jeweils auf einige Jahre begrenzt. Schmelz- und Hochöfen der Eisenbearbeitung setzen sich während des Betriebs nach und nach mit Aschen und anderen Rückständen aus den Verbrennungsvorgängen (Schlacke, Hüttensand) zu. Dies führt zu einer Minderleistung und erhöhtem Schadstoffausstoß.
Nach Ablauf jeder Ofenreise müssen die Öfen einer Inspektion, Reparatur und Reinigung unterzogen werden, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden können.
Bei Schmelzwannen der Glasverarbeitung bewirkt das zähfließende, heiße Glas den Verschleiß der Wannenausmauerung. Die chemisch aggressive Atmosphäre und Temperaturwechsel beanspruchen Gewölbe und den Rauchgasbereich (Regenerativkammern). Die Wannenreise reicht von einigen Jahren bei Spezialglaswannen, um die 10 Jahre bei Hohlglaswannen und bis zu 15 Jahren bei Flachglaswannen. Durch kleinere Reparaturen wird zunehmend versucht, die Wannenreise zu verlängern.
Mit der anschließenden Hauptreparatur wird das alte feuerfeste Material ausgebrochen und anschließend wieder aufgemauert. Hierbei wird gewöhnlich aus Kostengründen versucht, so viele Baugruppen wie möglich zu erhalten. Eine Reparatur inklusive anschließendem vorsichtigen Antempern (Glas-zu-Glas) dauert gewöhnlich 60 (Hohlglas) oder 90 Tage (Flachglas).
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