- Offizieller
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Die Offiziellen sorgen beim Eishockey für den ordnungsgemäßen und regelkonformen Ablauf des Spiels beziehungsweise des Turniers. Dabei umfasst der Begriff „Offizieller“ einerseits die auf dem Eis befindlichen Schiedsrichter, die sogenannten „Spiel-Offiziellen“ und andererseits die so genannten „Off-Ice-Offiziellen“, aus welchen sich das Kampfgericht zusammensetzt.
Inhaltsverzeichnis
Spiel-Offizielle
International üblich ist das Spiel mit drei Spiel-Offiziellen, darunte eine Hauptschiedsrichter, erkennbar an roten oder orangefarbenen, 8 cm breiten Armbändern am oberen Teil der Ärmel, sowie zwei Linienrichtern. In einigen Verbänden wird jedoch auch mit zwei Schiedsrichtern gespielt, die beide die Funktion des Hauptschiedsrichters übernehmen. In der NHL hingegen findet ein System mit zwei Hauptschiedsrichtern und zwei Linienrichter Anwendung. Auch die IIHF erwägt dieses System zu übernehmen, das bereits in mehreren Ligen, wie beispielsweise in der DEL oder der Österreichische Eishockey-Liga in Play-off-Spielen erprobt wird. Allerdings scheiterte die vollständige Umstellung der gesamten Liga inklusive der Hauptrunde in vielen Ländern bislang an der Anzahl der verfügbaren Hauptschiedsrichter.
Hauptschiedsrichter
Der Hauptschiedsrichter ist für die Gesamtleitung des Spiels zuständig und entscheidet bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Offiziellen endgültig. Die Anerkennung von Toren und das Verhängen von Strafen ist ihm vorbehalten, wobei er von den Linienrichtern beraten werden kann.
Linienrichter
Die Linienrichter sind vor allem für Abseitsentscheidungen beziehungsweise Icing-Situationen zuständig. Zudem führen die sie in der Regel die Bullys durch. Im Gegensatz zu anderen Sportarten kann im Eishockey auch ein Linienrichter durch einen Pfiff das Spiel unterbrechen, wenn er bestimmte Regelverstöße feststellt. Sollte der Hauptschiedsrichter nicht zum Zeitpunkt der Erzielung eines Tores im Spieldrittel anwesend sein, kann außerdem auch der anwesende Linienrichter das Tor anerkennen.
Besonderheiten in unterklassigen Ligen
In unterklassigen Ligen in Deutschland, beispielsweise im Bereich des Bayerischen Eissportverbandes, sowie in den zweit- bis viertklassigen Ligen der Schweiz wird teilweise nur mit zwei Spiel-Offiziellen gespielt. In diesem Fall haben beide Schiedsrichter die Rechte des Haupt- wie des Linienschiedsrichters.
„Off-Ice-Offizielle“
Das Schiedsrichtergespann wird vom Kampfgericht, das aus einem Spiel- und Strafzeitnehmer, zwei Strafbankbetreuern und dem Stadionsprecher besteht, unterstützt.
Seit der Saison 2004/05 können Spieler, Trainer oder sonstige auf der Spielerbank anwesende Personen bei bestimmten Regelverstößen gegenüber dem Kampfgericht mit Strafen belegt werden.
In internationalen Spielen werden außerdem noch weitere Off-Ice-Offizielle eingesetzt, darunter ein Torrichter, ein Video-Torrichter zur Kontrolle strittiger Torszenen und Punktrichter, die entscheiden, welchem Spieler ein Tor beziehungsweise ein Assist zugesprochen wird.
Profischiedsrichter
Weltweit handelt es sich bei den meisten Eishockeyschiedsrichtern um Amateur-Schiedsrichter, die damit neben ihrer Tätigkeit auf dem Eis noch anderen Berufen nachgehen.
In Nordamerika werden in der National Hockey League hingegen bereits seit Jahren Profischiedsrichter eingesetzt, die auch in einer eigenen Interessenvertretung, der „National Hockey League Officials' Association“ organisiert sind. In der Deutschen Eishockey Liga gab es seit der Gründung 1994 mit Petr Chvatal einen ersten Profi-Schiedsrichter. Chvatal musste seine Karriere nach der Saison 2004/05 allerdings beenden, weil er die Altersgrenze erreicht hat. Seit Ende Oktober 2005 hat die DEL mit dem US-Amerikaner Rick Looker, der schon bei diversen Weltmeisterschaften Spiele leitete, ihren ersten ausländischen Profischiedsrichter. Zur Saison Saison 2006/07 wurde mit Frank Awizus ein zweiter Profischiedsrichter bestellt, es folgten Daniel Piechaczek Ende 2006 und Georg Jablukov im Januar 2008.
In der Schweizer National League A gibt es mit Brent Reiber, Danny Kurmann und Nadir Mandioni drei Profischiedsrichter, welche zudem alle schon mehrmals bei einer A-Weltmeisterschaft eingesetzt wurden. Kurmann kam auch bei den Olympischen Spielen 2002 und 2006 zum Einsatz.
Berühmte Eishockey-Offizielle
Europa
- René Fasel - heute IIHF-Präsident
- Danny Kurmann - Profi-Eishockeyschiedsrichter Schweiz
- Petr Chvatal - erster DEL-Profischiedsrichter
- Quido Adamec - tschechischer Schiedsrichter (seit 2005 Mitglied der IIHF-Hockey Hall of Fame)
- Rick Looker - erster ausländischer DEL-Profischiedsrichter, Schiedsrichter bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen
- Josef Kompalla - seit 2003 Mitglied der IIHF-Hockey Hall of Fame.
- Bernd Schnieder - Mitglied Hall of Fame Deutschland, Nachwuchschef der Iserlohn Young Roosters seit 2006
Nordamerika
In Nordamerika werden populäre Schiedsrichter und Linesmen, die durch konstant gute Leistungen auffallen, mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame geehrt. Das betraf bislang folgende Referees:
- Neil P. Armstrong
- John G. Ashley
- Bill Chadwick
- John D'Amico
- E. S. „Chaucer“ Elliott
- George Hayes
- Bobby Hewitson
- Mickey Ion
- Matt Pavelich
- Mike Rodden
- Cooper Smeaton
- Red Storey
- Frank Udvari
- Andy van Hellemond
IIHF Referee Exchange Program
→ Hauptartikel: IIHF Referee Exchange Program
Am Schiedsrichter-Austauschprogramm der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF nehmen seit der Saison 2004/05 die sieben besten europäischen Eishockey-Verbände teil. Jeder Verband nominiert seit der Saison 2007/08 drei - vorher jeweils zwei - seiner Schiedsrichter, die dann in den anderen Ligen Spiele leiten. Damit versucht der Eishockey-Weltverband die Regelauslegung in den Ligen zu vereinheitlichen. Zwei der teilnehmenden Schiedsrichter jedes Landes sollen innerhalb der Saison in jeder anderen Liga mindestens zwei Spiele pfeifen. Sie werden dabei von zwei einheimischen Linesmen unterstützt und von einem ebenfalls lokalen Beobachter bewertet. Der jeweils dritte Unparteiische wird nur ersatzweise eingesetzt.
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