- Ogilvie-Syndrom
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Die Pseudoobstruktion des Dickdarmes ist ein Fachbegriff aus der Medizin. Man bezeichnet damit einen massiv geblähten Dickdarm ohne mechanische Ursache, wie es zum Beispiel beim Darmverschluss der Fall wäre. Erstmalig beschrieben wurde das Krankheitsbild 1948 von Sir Heneage Ogilvie, daher wird synonym der Begriff Ogilviesyndrom gebraucht. Das Krankheitsbild ist selten, schwerwiegend und tritt vor allem bei alten Menschen auf und/oder nach einer Operation im Bauchraum auf.
Inhaltsverzeichnis
Symptome
Die Patienten klagen über Stuhlverhalt, mehr oder minder starke Schmerzen im Bauch und zeigen ein massiv geblähtes Abdomen. Bei Komplikationen kann es sehr schnell zu einem Kreislaufschock oder zu einem Atemstillstand kommen.
Ursache
Die Ätiologie und Pathogenese des Ogilvie-Syndroms sind unklar. Als Ursache wird eine Funktionsstörung des autonomen Nervensystems mit gesteigerter Sympathikusaktivität angenommen. Manchmal tritt es als Folge eines Traumas, nach Eingriffen im Abdomen oder Becken, oder bei verschiedenen internistischen Grundkrankheiten wie der chronischen Bronchitis oder ohne erkennbare Ursache auf.
Diagnostik
Die Diagnostik der Erkrankung ist einfach, da das Röntgenbild sehr charakteristische Zeichen aufweist. Der gesamte Dickdarm ist breit mit Luft gefüllt, vor allem der aufsteigende Teil des Dickdarmes erreicht eine Breite von oft mehr als 10 cm.
- Röntgen Abdomen im Stehen
- Kolonkontrasteinlauf
- Coloskopie
- CT Abdomen
Differentialdiagnostisch ist eine Obstipation, ein mechanischer Ileus, eine toxisches Megacolon und ein Sigmavolvulus zu bedenken.
Komplikationen
Die Komplikationsrate und Letalität der Erkrankung ist hoch, wenn es nicht gelingt, die Luft aus dem Dickdarm zu entfernen. Als Komplikation kann Folgendes auftreten:
- Perforation (Durchbruch der Darmwand)
- Darmischämie (Durchblutungsstörung der Darmwand)
- Respiratorische Insuffizienz durch den Zwerchfellhochstand (Beeinträchtigung der Atmung)
Therapie
- Medikamentöse Maßnahmen:
- (Blockade des Sympathikus) mit Mestinon (nicht anzuwenden bei Patienten mit Muskeldystropie z.B. Duchenne)
- Gabe von Neostigmin (ACh-Esterasehemmer)
- Flüssigkeitsgabe intravenös
- Darmrohr und Einläufe
- Magensonde bei Erbrechen
- Dekompression mittels Darmspiegelung
- Künstlicher Darmausgang am Caecum
Weblinks
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