- Okerdepartement
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Das Departement der Oker (frz. Département de l'Ocker, dt. Departement der Oker, kurz Oker-Department oder Okerdepartement) war Teil des in der Zeit der französischen Besetzung zwischen 1807 und 1813 existierenden Königreiches Westfalen. Seinen Namen erhielt es vom Flüsschen Oker, das den größten Teil des Departements durchzieht. Hauptstadt des Departements war Braunschweig.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Als Folge der gegen die Truppen Napoléons I. verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 nahm Frankreich das Land Braunschweig durch zwei Proklamationen vom 28. und 30. Oktober 1806 in Besitz. Es folgte der Frieden von Tilsit am 7. Juli 1807, wodurch am 9. Juli 1807 das Königreich Westfalen entstand, welches bis ca. Ende Oktober 1813 bestand. König war Jérôme Bonaparte, ein Bruder Napoléons.
- '1807, 24.12. "Königliches Decret vom 7. December 1807, wodurch die Publikation der Constitution des Königreichs Westphalen verordnet wird."
- Es wird gebildet: aus den Braunschweig-Wolfenbüttelsche Staaten; aus dem auf dem linken Elbufer gelegenen Teile der Provinz Altmark, aus dem auf dem linken Elbufer gelegenen Teile der Provinz Magdeburg, aus dem Gebiet von Halle, aus dem Hildesheimischen und der Stadt Goslar, aus dem Lande Halberstadt, aus dem Hohensteinischen, aus dem Gebiet von Quedlinburg, aus der Grafschaft Mansfeld, aus dem Eichsfeld, nebst Tresfurt, Mühlhausen, Nordhausen, aus der Grafschaft Stollberg-Werningerode, Staaten von Hessen-Cassel, nebst Rinteln und Schaumburg, jedoch mit Ausnahme des Gebiets von Hanau und Catzenellenbogen am Rheine, aus dem Gebiet von Corvey, Göttingen und Grubenhagen, nebst den Zubehörungen von Hohenstein und Elbingerode, aus dem Bistum Osnabrück; aus dem Bistum Paderborn, Minden und Ravensberg, und aus der Grafschaft Rietberg-Kaunitz."''
- Das französische Recht, der "Code Napoleon", wird vom 1. Januar 1808 an bürgerliches Gesetzbuch und der französische Franken Landeswährung. Es werden in der westphälischen Zeit dennoch Groschen und Taler geprägt.
- Das Land wird nach den französischen Departement-System aufgebaut. Der Präfekt leitete ein Departement, ihn unterstehen die Unterpräfekten in den Distrikten und die Maire (Bürgermeister) in den Munizipalitäten (Orten und Städten).
Das neue Königreich, mit Kassel als Hauptstadt, war in acht „Departments“ unterteilt, von denen eines das „Departement der Oker“ war. Es setzte sich zum größten Teil aus dem Herzogtum Braunschweig, fast dem gesamten Fürstbistum Hildesheim, der Stadt Goslar sowie kleinerer Bezirke Magdeburgs und Halberstadts zusammen.
- Das Departement der Oker, gebildet aus fast den ganzen Fürstentümer Wolfenbüttel und Hildesheim, der Stadt Goslar und ihrem Gebiete und einige aus dem Gebiet von Magdeburg bzw. Halberstadt abgetrennter Dörfer. Einwohnerzahl: 267.878,
Hauptstadt: Braunschweig, Distriktstädte: Braunschweig, Helmstedt, Hildesheim und Goslar.
Ein „Departement“ war unterteilt in „Distrikte“, diese wiederum in „Kantone“ und diese schließlich in „Munizipalitäten“.
Politische Führung
Der erste Präfekt des Departements der Oker war der Braunschweiger Friedrich Christian Ludwig Henneberg (1748-1812), der diese Position bis zu seinem Tode innehatte. Ihm folgte von Mai 1812 bis ca. November 1813 Georg Johann Gerhard August von Reimann im Amte.
Ein berühmter französischer Beamter, der zeitweise in Braunschweig seinen Dienst versah, war der Schriftsteller Marie-Henrie Beyle, besser bekannt unter seinem Pseudonym „Stendhal“. Nachdem er Braunschweig und den Staatsdienst wieder verlassen hatte, erschienen sein „Tagebuch in Braunschweig“ recht bald auf dem Markt. Seinen Aufenthalt in Deutschland, insbesondere aber seine positiven Erinnerungen an Braunschweig verarbeitete er später (in z. T. verschlüsselter Form) in weiteren Romanen.
Auflösung des Departements der Oker
Nachdem die Gegner Napoléons (Preußen, Österreich, Russland und Schweden), Mitte Oktober 1813 die Völkerschlacht bei Leipzig für sich entschieden hatten, zerfiel das Königreich Westfalen schnell und mit ihm das Departement der Oker.
Am 6. November 1813 zog Johann Elias Olfermann mit braunschweigischen Truppen in die Stadt Braunschweig ein und übernahm die Regierungsgeschäfte kommissarisch für Herzog Friedrich Wilhelm, der sie mit seinem Einzug in Braunschweig am 22. Dezember 1813 schließlich selbst wahrnahm. Braunschweig war damit wieder Herzogtum geworden.
Siehe auch
Literatur
- Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000
Departements des Königreichs Westphalen
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