Oktopus gigantheus

Oktopus gigantheus

Als Globster, bzw. Glob bezeichnet man große, knochenlose und gummiartige Kadaver, die an verschiedenen Stellen des Meeres an den Strand gespült wurden. Bis heute konnte nicht immer geklärt werden, um was es sich handelte. In einem Fall wurde von Walblubber ausgegangen, allgemein könnte es sich um Walkadaver oder deren Überreste handeln.

Inhaltsverzeichnis

Das Monster von St. Augustine

Das Monster von St. Augustine.

Am 30. November 1896 fanden zwei Jungen am Strand von St. Augustine einen großen Kadaver. Sie informierten Dr. DeWitt Webb, einen Arzt mit einer Leidenschaft für Naturgeschichte. Zuerst dachte er, es handele sich um einen gestrandeten Wal. Doch dann untersuchte er den weißlichen, leicht rosafarbigen, gummiartig-zähen Körper genauer. Er war fast 7 Meter lang, 2 Meter breit, 1,20 Meter hoch und wog schätzungsweise 5 bis 7 Tonnen. Des Weiteren erkannte er Strukturen, die er für Stümpfe von vier abgetrennten Armen hielt. Er ließ das Tier fotografieren und schickte die Bilder und eine genaue Beschreibung an den Weichtierexperten Addison Emery Verrill von der Yale University. Dieser hatte sich zuvor intensiv mit Riesenkalmaren beschäftigt und ordnete das Monster von St. Augustine vorläufig eben diesen zu. Sehr schnell revidierte er aber seine Meinung, denn die Fotos zeigten eindeutig etwas Oktopodenartiges. Er publizierte das Wesen als Oktopus gigantheus im American Journal of Science. Er hatte die Proportionen des Tieres mit denen anderer Oktopoden verglichen und kam dadurch auf eine Länge von 60 Metern, von denen fast die Hälfte allein auf die Fangarme fielen, sowie ein Gewicht von 20 Tonnen. Dies alles errechnete er jedoch, ohne den Fund selbst untersucht zu haben.

Bald darauf wurden Proben des Tieres untersucht, wobei sich herausstellte, dass es sich höchstwahrscheinlich um Blubber handelte. Zudem war auf einigen Fotos zu erkennen, dass das Wesen aussah wie ein Pottwal mit einer unnatürlich großen Nase. Verrill widerrief alles, was er bis dahin gesagt hatte.

70 Jahre später untersuchte der Zellbiologe Joseph Gennaro und der Experte für marine Säugetiere Forrest Wood eine Gewebeprobe des „Monsters“. 1971 gaben die beiden ihr Ergebnis bekannt: Sie hatten die Probe mit verschiedenen Oktopoden und Kalmaren verglichen und herausgefunden, dass es definitiv kein Blubber war, sondern einem Oktopoden gehörte.

Der Biochemiker und bekennende Kryptozoologe Roy Mackal von der University of Chicago kam zu dem gleichen Ergebnis. Er hatte die Proben mit denen von zwei Oktopusarten, von Riesenkalmaren, von Delfinen und Beluga-Walen verglichen.

Führende Kryptozoologen, darunter Bernard Heuvelmans und Richars Greenwell, und der Meereskenner und Sachbuchautor Richard Ellis zweifelten zudem die Ergebnisse, die den Kadaver als Wal identifizierten, an. Außerdem fragten sie, weshalb nicht schon vorher Wale in oktopodenartiger Form angespült worden seien.

Globster

Der erste Globster

An der Westküste Tasmaniens entdeckten im August 1960 der Viehzüchter Ben Fenton und zwei Treiber einen gewaltigen Gewebeberg, der eine Fläche von etwa 6 Metern auf 5,4 Metern bedeckte. Die Masse wog schätzungsweise 5 bis 10 Tonnen.

Monatelang versuchte Fenton Wissenschaftler zu finden, die sich für das Objekt interessierten. Am 7. März 1962 begutachteten es Zoologen. Erstaunlicherweise zeigte die undefinierbare Masse keinerlei Spuren von Verwesung. Die Zoologen waren ratlos, was es sein könne: Es hatte keine erkennbaren Augen oder einen Mund und keine Knochen, dafür aber besaß es auf beiden Seiten seines „Vorderteils“ fünf oder sechs Kiemenschlitze. Die Oberfläche des Objekts war mit feinen Haaren bedeckt.

Es wurden verschiedene Untersuchungen angestellt, so vermutete Professor A. M. Clark von der University of Tasmania einen großen Rochen. Andere hielten „Globster“, wie er jetzt hieß, für Überreste eines Meeressäugetieres. Manche vermuteten sogar ein totes Alien. Die australische Regierung erklärte die Masse schließlich zum toten Wal.

Der zweite Globster

1968 wurde im Osten der Nordinsel Neuseelands am Muriwai Beach ein ähnliches, 10 Meter langes und 2 Meter hohes Objekt angeschwemmt. Auch hier konnte nicht abschließend geklärt werden, um was es sich handelte.

Der dritte Globster

1970 wurde, erneut von Ben Fenton, der dritte Globster entdeckt. Er strandete ein paar Meilen südlich von Sandy Cape. Fenton wollte nicht schon wieder denselben Trubel wie vor 10 Jahren, wie er einem Journalisten erzählte, und suchte deshalb nicht erneut nach interessierten Wissenschaftlern. Daher ist vom dritten Globster fast nichts bekannt.

Der vierte Globster

1997 wurde an Tasmaniens Küsten wieder ein Globster angeschwemmt. Genau wie bei anderen Globsters hatte die Masse keine Knochen, dafür war sie aber mit feinen Fasern bedeckt. Sie wog vier Tonnen und besaß fuß- oder schwanzartige Vorwölbungen. Untersuchungen haben ergeben, dass es sich hierbei um Wal-Blubber handelte.

Der Blob

1988 fand der Fischer und Schatzjäger Teddy Tucker am Strand der Mangrove Bay von Bermuda eine knochen- und knorpellose weiße Masse. Das 2,5 Meter lange, 1,25 Meter breite und 0,3 Meter hohe Objekt wog schätzungsweise einige tausend Pfund. Tucker schnitt Proben aus der Masse und schickte sie verschiedenen Wissenschaftlern.

Zunächst war man ratlos, um was es sich handeln könnte, bis die Haiexpertin Eugenie Clark von der University of Maryland und einige Kollegen das Monster von St. Augustine untersuchten und mit dem Gewebe von Kopffüßern und Buckelwalen verglichen. Nach elektromikroskopischen und biochemischen Versuchen fanden sie heraus, dass die beiden Objekte nicht von Weichtieren stammten. Aber sie gehörten auf keinen Fall der gleichen Art an, so war der Blob wahrscheinlich ein wechselwarmes Tier, der Kadaver von St. Augustine stammte wohl von einem Säugetier.

Ihre Erklärung für Objekte dieser Art war, dass die Knochen der Kadaver sich vom Fleisch gelöst haben und versunken sind und Bakterien alles, bis auf die Kollagenschicht, gefressen hatten.

Hinweise auf riesige Oktopoden

Die Riesenkraken der Bahamas

Die Bewohner der Bahamas erzählen von großen Oktopoden mit bis zu 20 Meter langen Armen.

Ein Amtmann von Andros Island erzählte, er habe mit seinem Sohn gefischt und plötzlich habe etwas kräftig an der Leine gezogen. Als sie den Haken hochzogen soll ein riesiger Oktopus daran gehangen haben, der sich kurz darauf an ihr Boot heftete und lange dort blieb, bevor er wieder abtauchte.

In den tiefen Abgründen rund um die Insel Andros sollen riesige Kopffüßer leben, welche Lusca genannt werden. Der Fischer Sean Ingram erzählte, ein großes Tier habe seine in vielen Metern Tiefe aufgestellten Krabbenfallen angegriffen und zwei zerstört. Das Sonar seines Schiffen zeigte ein etwa 15 Meter großes, pyramidenförmiges Tier, das sich an den Fallen zu schaffen machte.

Auch Jacques Cousteau berichtete von riesigen Oktopoden, die zwischen Florida und den Bahamas leben sollen. Auf einer Expedition wurde eine Kamera ins Wasser gelassen, ein gewaltiges Tier soll die Leine zerrissen haben. Als sie wieder geborgen werden konnte, zeigte sie nur eine undefinierbare Masse aus braunem Fleisch.

Andere Riesenkraken

1835 behauptete der Chirurg Thomas Beale, am Strand einer Insel südlich von Japan von einem riesigen Oktopoden angegriffen worden zu sein.

Weblinks

Quellen

  • Lothar Frenz: Riesenkraken und Tigerwölfe - Auf den Spuren der Kryptozoologie, Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-61625-4

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