- Olympische Winterspiele 1948/Militärpatrouille
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Bei den V. Olympischen Winterspielen von 1948 in St. Moritz wurde zum vierten Mal nach 1924, 1928 und 1936 ein Militärpatrouillenlauf als Vorführungswettbewerb bzw. Demonstrationsbewerb ausgetragen. Der Militärpatrouillen-Lauf gilt als Vorgänger des heutigen Biathlon und wurde als Langlauf in der Mannschaft mit Schießen durchgeführt. Acht Nationen stellten eine Mannschaft. Im Abschlussbericht des Schweizerischen Olympischen Komitees heißt es hierzu: „Der Patrouillenlauf wurde gegen den Willen des Kongresses des I. O. C. vom Herbst 1946 nachträglich ins Programm der V. Olympischen Winterspiele aufgenommen. Dies geschah erst im Juni 1947 in Stockholm. In der Schweiz hätte man es nie verstanden, wenn diese traditionelle militärsportliche Prüfung nicht im St. Moritzer Programm figuriert hätte. Das Verhältnis unter den acht Militär-Equipen war ein wirklich kameradschaftliches und geradezu herzliches. Wenn in einer Disziplin der olympische Geist zum Ausdruck kam, dann wirklich im Patrouillenlauf.“ [1]
Ebenso wie im Winter-Pentathlon setzte sich auch das Teilnehmerfeld bei der Militärpatrouille ausschließlich aus Militärangehörigen zusammen. Der Winter-Pentathlon kämpfte in direkter Konkurrenz zum Militärpatrouillenlauf um die Aufnahme ins offizielle Programm der Olympischen Winterspiele, vermochte aber weder die Funktionäre noch das Publikum zu überzeugen. Der Militärpatrouillenlauf wurde in den folgenden Jahren auch für nicht einem Militär angehörige Athleten geöffnet und begann sich zum rein sportlichen Biathlonsport zu entwickeln. Das IOC erkannte 1954 Biathlon als eigene Sportart an und ließ alle Pläne bezüglich eines modifizierten Winter-Pentathlons fallen.
Inhaltsverzeichnis
Militärpatrouillenlauf
Disziplinen
Der Militärpatrouillenlauf war ein Mannschaftswettbewerb. Ein Team absolvierte einen Langlaufkurs mit einer Schießübung, eine Mannschaft bestand aus vier Läufern.
Wertung
Es wurde die Gesamtlaufzeit gewertet abzüglich einer Zeitgutschrift für erfolgreiches Schießen.
Ergebnisse
Platz Land Sportler[2] Laufzeit Bonifikation Endzeit 1 SUI Robert Zurbriggen, Oberleutnant
Heinrich Zurbriggen, Wachtmeister
Xavier Vouardoux[3], Gefreiter
Arnold Andenmatten, Kanonier2:39,25 5 min. 2:34,25 2 FIN Eero Naapuri, Kapteeni
Vilho Ylönen, Kersantti
Mikko Meriläinen, Sotamies
Tauno Honkanen, Sotamies2:46,23 9 min. 2:37,23 3 SWE Edor Hjukström, Löjtnant
H. Borgh (Uffz)
K. G. Ljungquist, Menig
O. F. Larssen, Menig2:45,03 4 min. 2:41,03 4 ITA Costanzo Picco, Tenente
Aristide Compagnoni, Sergente
Giacinto De Cassan, Caporalmaggiore
Antenore Cuel, Alpini2:52,03 2 min. 2:50,03 5 FRA Émile Paganon, Lieutenant
Benoît-Lizon, Sergent Chef
Ulysse Bozonnet, Caporal-chef
Gilbert Morand, Caporal-chef3:01,35 7 min. 2:54,35 6 TCH Vojtech Pavelica Poručík
Karel Dvořák (Uffz)
Jaroslav Šír, Vojín
Otou Skrbek, Vojín3:16,26 6 min. 3:10,26 7 ROM Ştefan Ionescu, Căpitan
Constantin Vlădea, Sergent-Major
Niculae-Cornel Crăciun, Soldat
Ion Koschi, Soldat3:24,24 8 min. 3:16,24 8 USA D. Weihs, First Lieutenant
St. Walker (Uffz)
H. Dunlap, Private
L. Eide, Private4:38,58 3 min. 4:35,58 Datum: 8. Februar 1948
Startzeit: 08:00 UhrEinzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Rapport Général sur les Ves Jeux Olympiques d’hiver St-Moritz 1948 (PDF, französisch)
- ↑ Die militärischen Dienstgrade der Teilnehmer sind im IOC-Bericht mit vergleichbaren französischsprachigen Dienstgraden angegeben und wurden hier soweit möglich durch die entsprechenden nationalen Dienstgradbezeichnungen ersetzt.
- ↑ in anderen Schweizer Quellen auch als Gefreiter Vital Vouardoux angegeben.
Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 1948Bob | Eishockey | Eiskunstlauf | Eisschnelllauf | Militärpatrouille | Skeleton | Ski Alpin | Ski Nordisch | Winter-Pentathlon
Chamonix 1924 (MP) | St. Moritz 1928 (MP) | Garmisch-Partenkirchen 1936 (MP) | St. Moritz 1948 (MP) | Squaw Valley 1960 | Innsbruck 1964 | Grenoble 1968 | Sapporo 1972 | Innsbruck 1976 | Lake Placid 1980 | Sarajevo 1984 | Calgary 1988 | Albertville 1992 | Lillehammer 1994 | Nagano 1998 | Salt Lake City 2002 | Turin 2006 | Vancouver 2010
siehe auch: Liste der Olympiasieger im Biathlon
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