- Ootmarsum
-
Gemeinde Dinkelland
Flagge
WappenProvinz Overijssel Bürgermeister J.G. Kristen (Interim) Sitz der Gemeinde Denekamp Fläche
– Land
– Wasser176,81 km²
175,77 km²
1,04 km²Einwohner
– Bevölkerungsdichte26.080
(31. Dezember 2008)
148 Einwohner/km²Koordinaten 52° 22′ N, 6° 55′ O52.3722222222226.9141666666667Koordinaten: 52° 22′ N, 6° 55′ O Bedeutender Verkehrsweg N342, N343, N349 Vorwahl 0541, 074 Postleitzahlen 7560-7569, 7590-7599, 7630-7639 Website www.dinkelland.nl Dinkelland ( anhören?/i) ist eine Gemeinde der Provinz Overijssel in den Niederlanden. Sie entstand am 22. März 2001 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Denekamp, Ootmarsum und Weerselo. Sie hat 26.065 Einwohner (Stand Januar 2007). Ihre Gesamtfläche beträgt 18,4 km².
Inhaltsverzeichnis
Orte
- Denekamp (Sitz der Gemeindeverwaltung)
- Ootmarsum
- Weerselo
- Rossum (nicht zu verwechseln mit Rossum bei 's-Hertogenbosch)
- Saasveld
- Deurningen
- Noord Deurningen
- Oud Ootmarsum
- Lattrop
- Tilligte
- 't Stift
Lage und Wirtschaft
Die Gemeinde bildet den nordöstlichen Teil der Region Twente. Sie grenzt an die deutschen Gemeinden Nordhorn, Lage und Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim. Denekamp liegt auf halbem Wege zwischen Oldenzaal und Nordhorn.
Die Bevölkerung lebt vom Tourismus und von der Landwirtschaft (Viehhaltung). In Denekamp leben auch Pendler, die in Oldenzaal arbeiten.
Geschichte
Ootmarsum, im Mittelalter: Othmarsheim geheißen, soll 126 n. Chr. von einem legendären König Othmar oder Ottmar gegründet worden sein. Fest steht, dass das Städtchen schon zur Zeit der Ottonen bestand, und ein großes Kirchspiel bildete. Um 1300 erhielt Ootmarsum vom Utrechter Bischof das Stadtrecht es wurde bald ummauert und zu einer kleinen Festung. Es lag an der Kreuzung zweier Handelswege, von denen einer von Flandern nach Bremen verlief. Als im Achtzigjährigen Krieg Moritz von Nassau es 1602 für die protestantischen Niederlande erobert hatte, wurden die Befestigungen geschleift. Es verfiel zu einem unbedeutenden Ort, da die Entwicklung von Verkehr und Industrie anderswo stattfand. Um 1900 wurde der Ort als malerisches Stadtbild anerkannt, und es kam etwas Tourismus auf. Das Zentrum wurde in den 1980er Jahren restauriert.
Weerselo entstand um ein altes Kloster, und wurde im 14. Jahrhundert mehrmals von Raubrittern heimgesucht. Diese lebten in Saasveld auf dem 1818 abgerissenen Schloss Saterslo.
In Denekamp steht schon seit der Einweihung durch den Utrechter Bischof 1527 eine dem heiligen Nikolaus gewidmete Kirche. Es blieb bis etwa 1900 immer ein ruhiges Bauerndorf.
Sehenswürdigkeiten
Das Zentrum von Ootmarsum mit seiner Kirche und den winkeligen Gässchen wurde in den 1980er Jahren restauriert. Das dort gelegene Freilichtmuseum "Los Hoes", das versucht, von den alten niederdeutschen Hallenhaus-Bauernhöfen der Gegend ein Bild zu vermitteln, wurde 2004 durch Brandstiftung schwer beschädigt; am 23. März 2005 wurde das Museum nach einer Restaurierung wieder eröffnet. Westlich von Ootmarsum, wo auch typische Weihnachts- und Osterbräuche erhalten blieben, liegt ein Hügel, von wo man einen Fernblick auf das Städtchen hat.
Im Westen vom Dinkelland steht noch immer die Statue von Heinrich.
Westlich von Denekamp liegt am Fluss Dinkel das aus dem 17./18. Jahrhundert stammende Schloss Singraven. Es kann mit einer Führung im Sommer einige Male in der Woche besichtigt werden, und beherbergt viel antikes Mobiliar. Beim Schloss, in einer alten Wassermühle, gibt es ein Restaurant. Diese doppelte Wassermühle wurde bereits im 17. Jahrhundert von Meindert Hobbema gemalt. Das berühmte Bild dieser Mühle hängt im Louvre in Paris.
In Denekamp gibt es das älteste regionale Naturkundemuseum der Niederlande. Das provinziale naturhistorische Museum "Natura Docet" (Deutsch: Die Natur lehrt) wurde 1911 durch "Meester Bernard Bernink" gegründet und wird heute durch eine Stiftung betrieben. Eine enge Kooperation besteht mit dem Tierpark Nordhorn.
In Weerselo gibt es das Viertel "Het Stift" (ein ehemaliges Stift) mit Häuschen aus dem 18. Jahrhundert und alten Bäumen. Die Stiftskirche ist das einzige Überbleibsel eines Benediktinerklosters aus dem 12. Jahrhundert. Jeden Samstag wird hier ein "Antiquitätenmarkt" gehalten.
Die Gemeinde wird vom stark mäandernden Flüsschen Dinkel durchquert. Darin münden noch einige kleine Bäche. Es gibt in Dinkelland viele kleine Wälder. Dazu ist es eines der wenigen Gebiete in den Niederlanden, wo noch in Fachwerk gebaute Bauernhöfe (aus dem 18. und 19. Jahrhundert) stehen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johan Barthold Jongkind (1819–1891), Maler
- Piet Stalmeier (1912–1990), Musiker
- Ton Schulten (*1938), Maler
- Roméo Dallaire (*1946), kanadischer General
- Hennie Kuiper (*1949), Radrennfahrer
- Tom Veelers (*1984), Radrennfahrer
Literatur
- Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein... Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch - niederländischen Grenzgebiet 1929 - 1945. LIT - Verlag. Münster 2004 (enthält u. a. Überfall auf NL, Judenverfolgung, Textilarbeiter, Onderduiker, Verzetbeweging).
Weblinks
- Website der Gemeinde Dinkelland
- Website des Freilichtmuseums Los Hoes in Ootmarsum (nur nl)
- Website von Haus Singraven
- Website des Museums Natura Docet in Denekamp (nur nl)
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