Opel 1200

Opel 1200
Opel
Opel Rekord P1 (1957–1960)

Opel Rekord P1 (1957–1960)

Rekord P1
Hersteller: Adam Opel AG
Produktionszeitraum: 1957–1960
Klasse: Pkw
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: 4-Zylinder-Viertakt (Ottomotor)
Länge: 4433 mm
Breite: 1616 mm
Höhe: 1490 mm
Radstand: 2541 mm
Leergewicht: 910–975 kg
Vorgängermodell: Olympia Rekord
Nachfolgemodell: Rekord P2
Heckansicht des Rekord P1
Armaturen des Opel Olympia (zweitürige Basisversion des P1)
Opel Rekord P1 Caravan (1958–1960)
Rekord P1 mit geöffneter Motorhaube
Basisversion ab 1958: Opel 1200

1957 stellte die Adam Opel AG den Opel Rekord P1 vor, ein neues Modell der Mittelklasse als Nachfolger des Opel Olympia Rekord. Ausgerüstet mit einer modischen Karosserie fand der neue Wagen sofort großen Zuspruch am Markt. Zweifarbige Lackierungen und zweifarbige Stoffinterieurs schmückten das Modell.

Viele Details – darunter insbesondere die um die Ecke gezogenen, großen Panoramascheiben im Front- und Heckbereich, die geschwungene Zierleiste, Stoßfänger und Rückleuchten – wurden von US-amerikanischen BUICK-Modellen (Riviera, Special, Roadmaster) kopiert. Chef-Formgestalter Hans Mersheimer hatte insbesondere eine europäische Kompaktausgabe des 1955er Chevrolet Bel Air im Sinn. Die völlig neu konstruierte Vorderachse mit negativem Radsturz und unterschiedlich langen Querlenkern und das jetzt vollsynchronisierte Dreigang-Getriebe sowie der Motor mit 1,5 Liter (45 PS) vermittelten ein revolutionäres Fahrgefühl.

Das Fahrzeug war als Limousine, ab 1958 auch als Kombi (Car-A-Van) oder Schnelllieferwagen zu haben. Die Amerikaner sagten: “It is a Car And A Van”, ein Wagen und ein Lieferwagen. Der Caravan wurde vorwiegend von Handwerkern gekauft, da er die optimale Verbindung von Privatwagen und Firmenwagen mit einer entsprechend hohen Zuladung bot. Das war auch der Grund, weswegen nur wenige dieser Kombis bis heute erhalten geblieben sind. Allgemein war es zu jener Zeit verpönt, mit einem Handwerkerauto zu fahren.

Außerdem gab es eine zweitürige Basisversion Olympia. Dieses Modell hatte keine seitlichen Zierleisten, viele sonst verchromten Teile waren lackiert, auch die Innenausstattung war einfacher. Der Olympia trug, wie der CarAVan und der Lieferwagen nicht den Schriftzug „Rekord“ an den Vorderkotflügeln.

1958 kamen die ersten Korrekturen. Der Innenspiegel wurde statt am Armaturenbrett am Dach befestigt, und zum ersten Mal in dieser Baureihe hielt ein elektrischer, zweistufiger Scheibenwischer Einzug. Bis 1957 wurde der Scheibenwischer mechanisch über eine biegsame Welle von der Nockenwelle des Motors angetrieben.

1959 wurde ein neuer 1,5-Liter-Motor eingeführt, der statt der bisherigen 45 PS (beim alten Olympia Rekord nur 40 PS) jetzt 50 PS leistete. Diese Leistungssteigerung wurde im Wesentlichen durch Änderungen am Verteiler, Zylinderkopf und dem Auspuffkrümmer erreicht. Ansonsten basierten die Vierzylindermaschinen auf der fast unverwüstlichen Vorkriegskonstruktion des Olympia-Motors von 1937.

Weitere Neuerungen gab es 1958 mit einer viertürigen Limousine und dem Opel 1200 als Basisversion. Der 1200 hatte 40 PS aus 1,2 Litern Hubraum, seitlich statt der großen Schwinge eine schmale, leicht gebogene Zierleiste montiert, über der an den Vorderkotflügeln der Schriftzug „1200“ angebracht war. Der 1200 löste den Olympia als Basismodell, an der Ausstattung wurde kaum etwas geändert. Er sollte die Zeit bis zum neuen „kleinen" Opel Kadett A, überbrücken und wurde bis 1962 weitergebaut. Im letzten Modelljahr 1959/60 gab es den Olympia Rekord P1 auf Wunsch mit Olymat, einer automatischen Kupplung von Fichtel & Sachs (ähnlich Saxomat), die nur mäßig Zuspruch fand. Außerdem wurde eine leistungsstärkere Version des 1,7-Liter-Motors mit 55 PS in das Programm aufgenommen.

Auf Wunsch gab es Cabrio- und Coupé-Umbauten von dem Karosseriewerk Autenrieth.

Der Olympia Rekord P1 wurde 1960 vom Rekord P2 abgelöst.

Technische Daten Opel (Olympia) Rekord P1/P2 1957–1963
Opel (Olympia) Rekord: 1200 (1958–63) 1500 (1957–59) 1500 (1959–63) 1700 (1959–63) 1700 S (1960–63)
Motor:  4–Zylinder–Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum:  1196 cm³ 1488 cm³ 1680 cm³
Bohrung x Hub:  72 x 74 mm 80 x 74 mm 85 x 74 mm
Leistung
(PS)
bei 1/min: 
29 kW
(40 PS)
4400
33 kW
(45 PS)
3900
37 kW
(50 PS)
4000
40 kW
(55 PS)
4000
44 kW
(60 PS)
4100
Max. Drehmoment
bei 1/min: 
82 Nm
2500
98 Nm
2300
106 Nm
2100
120 Nm
2100
125 Nm
1700–2000
Verdichtung:  7,5 : 1 6,9 : 1 7,25 : 1 8,0 : 1
Gemischaufbereitung:  Ein 30 mm-Opel-Fallstromvergaser (Lizenz Carter) (1700 S: 36 mm)
Ventilsteuerung:  Hängende Ventile, Stoßstangen und Kipphebel (seitliche Nockenwelle, Stirnräder)
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  3–Gang–Getriebe (ab 1960 auch 4–Gang–Getriebe), Lenkradschaltung
Radaufhängung vorn:  Doppelquerlenkerachse, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:  Starrachse, 3 (Caravan: 4) semielliptische Blattfedern
Bremsen:  hydraulisch betätigte Trommelbremsen, Ø 200 mm (Caravan hinten 230 mm)
Karosserie:  Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten:  1260/1270 mm (ab 1960: 1265/1280 mm)
Radstand:  2541 mm
Länge:  4433 mm, ab 1960: 4515 mm
Leergewicht:  910–975 kg (Caravan: 1000–1015 kg)
Höchstgeschwindigkeit:  119 km/h 125–128 km/h 130–132 km/h 135–140 km/h
0–100 km/h:  33 s 24–27 s 20–22 s 20 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer):  9,0 N 9,5–10,5 N 9,5 S

Olympia A (1967)

Ab 1967 gab es einen Opel Olympia A, der aber im Gegensatz zum alten Opel Olympia P1 (ohne Rekord-Schriftzug) keine Sparversion des Rekord darstellte, sondern eine luxuriös aufgewertete Variante des Opel Kadett B.

Siehe auch

Weblinks


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