Open-Air-Konzert

Open-Air-Konzert

Ein Freiluftkonzert, auch Open-Air-Konzert (engl. open air – im Freien), ist ein im Freien stattfindendes Konzert. Im Regelfall wird auf einem Freiluftkonzert, dessen Besuch – je nach Veranstaltung – Eintritt kosten kann, moderne Musik wie Pop- oder Rockmusik gespielt. Immer öfter werden aber auch Konzerte mit klassischer Musik im Freien gespielt. Finden mehrere solcher Konzerte (meistens über mehrere Tage) am gleichen Ort statt, wird dieses Freiluftkonzert auch als Musikfestival oder kurz Festival bezeichnet.

The White Stripes, Big Day Out Melbourne
Festivalbesucher

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Bühne eines Freiluftkonzerts ist im Regelfall eine aus Baugerüstelementen zusammengesetzte Konstruktion, die in der Regel ca. 1 bis 3 Tage vor dem Konzert errichtet wird. Zum Schutz der elektronischen Ausrüstung (Licht- und Tonanlage) vor Regen ist die Bühne in den meisten Fällen mit einem Dach versehen. Es gibt jedoch auch kleinere Open-Air-Bühnen, die als ganze auf einem einzigen LKW transportiert werden können. Deren Aufbau vollzieht sich auf die Weise, dass der LKW-Aufleger in die richtige Position gebracht und danach der Bühnenboden „auseinandergefaltet“ und das Dach hydraulisch hochgehoben wird. In dieses wird das Gerüst für die Scheinwerfer („Rig“) gehängt. Es werden meistens gleiche oder ähnliche Lichteffekte wie in Diskotheken installiert. Die Lautsprecher der Beschallungsanlage sind meistens in links und rechts neben der Bühne aufgebauten Türmen aufgehängt oder dort gestapelt, Bassboxen können sich auch auf dem Boden unterhalb der Bühnenvorderkante oder seitlich davon befinden. Die Mischpulte für Licht und Ton befinden sich meistens in einem eigenen Turm vor der Bühne (FOH). Auch können bewegliche Verfolgerscheinwerfer entweder im FOH-Turm oder in eigenen Gerüsttürmen untergebracht sein.

Bei großen Arealen sind zum Zweck einer besseren Akustik oftmals im Publikumsbereich zusätzliche Türme mit Lautsprechern (sog. "Delay Towers") oder auch mit Videoleinwänden aufgebaut.

Wegen der hohen Lautstärke der Musik können Freiluftkonzerte, die bis spät in die Nacht andauern, im Regelfall nur auf Arealen abseits bewohnter Häuser stattfinden.

Gewisse Ähnlichkeiten mit Freiluftkonzerten haben Freiluftdiskos, die auch in Gebäuden mit aufklappbarem Dach wie dem „Mega-Drome“ in Radebeul untergebracht sein können. Hier läuft im Unterschied zu einem Freiluftkonzert meistens keine Live-Musik.

Mehrtägige Open-Air-Veranstaltungen

Freiluftkonzert auf einem alten Flugplatz

Die Einlass-Kontrollen bei kommerziellen Freiluftkonzerten und -festivals sind recht streng; Die sicherheitsbehördlichen Vorgaben sehen meist vor, dass z. B. keine als Waffen geltenden Gegenstände oder oft auch keine spitzen Gegenstände wie Regenschirme (Gefährdung im Gedränge) mitgenommen werden dürfen. Eher aus wirtschaftlichen Gründen dürfen auch z. B. keine eigenen Getränke auf das Gelände mitgenommen werden. Dafür findet man dort eine Vielzahl von Ständen, wobei häufig nur das Bier des Sponsors ausgeschenkt wird. Daneben ist eine große Auswahl an Gastronomie (Döner und Pizza) vorhanden. Man findet auch zunehmend größer werdende Non-Food-Bereiche, wo neben dem Verkauf von Merchandising-Artikeln der auf dem Festival auftretenden Künstler auch ein absatzversprechendes Angebot an Freizeitartikeln (Wasserpfeifen, Schmuck etc.) existiert. Größere Veranstaltungen warten bisweilen mit einem Angebot an Freizeitaktivitäten auf, z. B. Bungee-Jumping. Grund für das neben der Musik breite kommerzielle Angebot ist die zusätzliche Einnahmequelle durch Schank- bzw. Standgebühren, weswegen bspw. einige Veranstalter sehr rigide gegen Schwarzhändler vorgehen. Die Einnahmen aus diesem Bereich, übersteigen den der Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten oft um ein Vielfaches.

Nach Beendigung der eigentlichen Festivalauftritte, die bis etwa 1 oder 2 Uhr nachts stattfinden, finden bei vielen Pop- und Rockveranstaltungen in großen Zelten Partys statt, welche zum Teil bis in den frühen Morgen dauern.

Bei den größeren kommerziellen Festivals (wie z. B. Rock am Ring und Hurricane) ist i. d. R. das eigentliche Festivalgelände von einem Campingplatz getrennt. Jeder zahlender Festivalbesucher ist an einem Stoff- oder Kunststoffarmband erkennbar, das bei Abgabe seiner Eintrittskarte um das Handgelenk geschnürt wird und bei Abnahme seine Gültigkeit verliert.

Camping

Der Grund für den Besuch eines Musikfestivals sind nicht unbedingt nur die auftretenden Bands, sondern kann auch das Ereignis an sich sein. Dieses Erlebnis ist stark mit dem Camping verbunden, das auf den meisten Festivals angeboten wird und manchmal schon mehrere Tage vor Beginn des Musikprogramms genützt werden kann. Dabei unterscheiden sich Festivalbesucher in vielerlei Hinsicht von üblichen Ferien-Campern. In der Regel handelt es sich bei Festivalbesuchern um junge Menschen, die in größeren Gruppen einige Tage gemeinsam verbringen wollen. Oftmals werden dazu mehrere Zelte kreisförmig um einen zentralen Platz aufgebaut. Dieser wird von den Festivalbesuchern mit Fahnen, Musikanlagen oder Instrumenten und Sonnensegel äußerst individuell gestaltet.

In der Anfangszeit der Open-Air-Festivals erwiesen sich zunehmend Zuschauer, welche ausschließlich das Campingangebot wahrnahmen, als finanzielles Problem für die Veranstalter. Um dies zu verhindern, ist heute bei kommerziellen Festivals die Nutzung des Campinggeländes nur Besitzern von Eintrittskarten möglich. Zudem gab es hier auch Ansätze, die Anzahl der mitgebrachten Lebensmittel zu regulieren und z. B. beim Betreten der Campingflächen Kontrollen durchzuführen, um nur geringe Mengen an mitgebrachtem Alkohol zu erlauben.

Bekannte Veranstaltungsorte für Freiluftkonzerte

Siehe auch


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