- Open-Source-Hardware
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Anlehnend an Freie Open-Source-Software und Open Content ist Freie Hardware, welche aufgrund von Bauplänen realisiert wurde, die einer freien Lizenz unterliegen.
Diese „Hardware“ muss nicht zwingend mit Informationstechnik zu tun haben. Beispielsweise versucht das Projekt OScar (Akronym für „OpenSource Car“) freie Baupläne für ein Auto zu entwickeln. Auch die unter einer freien Lizenz veröffentlichten Rezepte von OpenCola und dem Bier Vores Øl könnte man als Freie Hardware bezeichnen.
Auch das Projekt coreboot (ehemals LinuxBIOS), welches zum Ziel hat, das proprietär mitgelieferte BIOS zu ersetzen, wird als freie Hardware bezeichnet. Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die Grenzen zwischen Hardware und Software immer mehr verwaschen, da viele als Hardware bezeichnete Produkte - wie zum Beispiel FPGAs oder das BIOS - immer mehr frei programmierbare Speicherbausteine enthalten. Während zu den Anfängen der Computer das BIOS vollständig in einem ROM gespeichert und somit untrennbar in der Hardware verankert war, ist dieses inzwischen, analog zu jeder anderen Software, vollständig austauschbar[1]
Als einer der ersten Computer in Serienproduktion wird das gemeinnützige Projekt 100-Dollar-Laptop alle seine Computer mit coreboot ausstatten. Bei einer geplanten Produktionsmenge von 100 bis 200 Millionen Stück wird das BIOS wohl insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern große Verbreitung finden, und damit einen Beitrag zur Entwicklungshilfe leisten.
Am 14. Februar 2006 hat die Firma Sun Microsystems überraschenderweise das Design ihrer bekannten SPARC-Prozessorarchitektur unter dem Namen OpenSPARC gänzlich offengelegt und unter der freien Software-Lizenz GNU General Public License der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Freie Hardware kann je nach Projekt unterschiedlich weit freigegeben werden. Viele Hersteller geben oft nur Teile ihrer Implementierungen für eigene Projekte der Benutzer weiter. Beispiele sind:
- die Firmware des WRT54GL WLAN Routers von Linksys, welche unter GPL gestellt wurde
- die offene Programmierschnittstelle des Roboterstaubsaugers Roomba
- die Ambient Orb, welche selbst zwar nicht frei ist, jedoch der Schaltplan für eigene Entwicklungen frei zur Verfügung steht.
Freie Hardware besitzt zwar ein liberales Copyright, kann sehr wohl aber Patente beinhalten. Zudem können voneinander unabhängige Teile eines Projekts anderen Lizenzen unterstehen. Dies bedeutet, dass etwa Schnittstellen, Software und Hardware unterschiedliche Lizenzen haben können. Zumeist werden hierbei die folgenden Lizenzen verwendet:
- Creative Commons Lizenz
- GPL oder LGPL
- BSD-Lizenz
- MIT-Lizenz
- TAPR Open Hardware Lizenz [1]
- Chumby SDK und HDK Lizenz [2]
Inhaltsverzeichnis
Weitere Projekte
Weitere Beispielprojekte für freie Hardware sind:
- das Projekt freedom-cpu, das eine freie 64-Bit-CPU entwickeln und Linux darauf portieren will
- das Projekt Open Cores, in welchem nicht nur CPUs wie der OpenRISC-Prozessor, sondern auch generell Mikrochips verschiedenster Art (wie z. B. ein USB Kommunikations-Controller) entwickelt wurden und weiter entwickelt werden
- das Open Prosthetics Project, welche Prothesen entwickelt
- die 3D-Drucker von RepRap und Fab@Home
- der Daisy Open Source MP3 Player
- das Mikrokontroller-Entwicklerboard Arduino
- der MintyBoost Akkumulator-Ladegerät für den USB-Anschluss
- die SpokePov-Fahrradbeleuchtung sowie der MiniPOV
- der x0xb0x - Roland TB-303 MIDI-Synthesizer Nachbau
- der WaveBubble RF-Jammer
- das Openmoko GNU/Linux Mobiltelefon
- der LME Hexapod - Freie Werkzeugmaschine
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ FSF: „Campaign for Free BIOS“ (englisch).
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