Open-solaris

Open-solaris
OpenSolaris
Logo von OpenSolaris
Bildschirmfoto
Bildschirmfoto von OpenSolaris 2008.11
OpenSolaris 2008.11
Basisdaten
Entwickler Sun Microsystems
Version 2008.11
(2. Dezember 2008)
Abstammung \ UNIX
  \ UNIX System V
    \ Solaris 10
Architekturen x86, x86-64
Polaris: CHRP-Pegasos
marTux: SPARC
Lizenz CDDL 1.0 (Kernel),
sowie andere (Programmpakete),
darunter GPL
Sonstiges Live-System
Website opensolaris.org

OpenSolaris ist ein quelloffenes Unix-Betriebssystem von Sun Microsystems. Die Standardoberfläche Nimbus wird über GNOME dargestellt, eine Integration von KDE ist jedoch möglich. Sun bemüht sich, um OpenSolaris herum eine Entwickler-Gemeinde (engl. „Developer Community“) aufzubauen. Die Zielgruppe der Community besteht aus Entwicklern, System-Administratoren und Nutzern, die am Betriebssystem weiter entwickeln möchten. Seit Juni 2007 haben sich mehr als 60.000 Entwickler auf der OpenSolaris.org-Webseite registriert. Es existieren aktive OpenSolaris User Group Communities. Weitere Technologie-Communities und -Projekte werden bei opensolaris.org verwaltet.

OpenSolaris basiert auf der Codebasis Unix System V Release 4. Seit Sun die Rechte an der Codebasis im Jahr 1994 erworben hat, wurden erhebliche Veränderungen und Verbesserungen durchgeführt. OpenSolaris ist das einzige Open-Source-Betriebssystem, das direkt von System V abgeleitet ist. OpenSolaris besteht im Wesentlichen aus dem Quelltext des Unix-Systems Solaris 10. Die Open-Source-Komponenten sind Snapshots der aktuellen Solaris Entwickler-Version.[1] Zukünftige Versionen von Solaris basieren auf der Codebasis des OpenSolaris-Projekts.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee und die Planung von OpenSolaris begannen Anfang 2004. Multidisziplinäre Teams wurden gegründet. Die Teams beschäftigten sich unter anderem mit den Themen: Lizenzierungsfragen, Geschäftsmodelle, Co-Entwicklungs-Prozeduren, Quellcode-Analyse, Quellcode-Management, Tools, Marketing, Webseiten- und Community-Entwicklung. Das Pilot-Programm wurde im September 2004 ins Leben gerufen. Am Anfang gab es 18 nicht-Sun-Community-Mitglieder. Neun Monate später gab es 145 externe Pilot-Programm-Teilnehmer.

Die Öffnung des Solaris-Quellcodes war ein inkrementeller Prozess. Der erste veröffentlichte Quellcode-Teil war Solaris Dynamic Tracing Facility (DTrace). DTrace ist ein Tool, mit dem Administratoren und Entwickler ein laufendes System optimieren können. DTrace selbst wurde am 25. Januar 2005 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt gab Sun die erste Phase der opensolaris.org-Webseite frei. Außerdem wurde angekündigt, dass die Codebasis unter der „Common Development and Distribution License“ (CDDL) freigegeben werde. Ein „Community Advisory Board“ (CAB) bestehend aus fünf Mitgliedern wurde gegründet. Der eigentliche Veröffentlichungstag, an dem der größte Teil des Solaris-Quellcodes freigegeben wurde, war der 14. Juni 2005. Einige Teile des Quellcodes liegen Aufgrund von Lizenzrechten nur in binärer Form vor. Der OpenSolaris-Quellcode entspricht dem aktuellen Entwicklungsstand von Solaris.

Die fünf CAB-Mitglieder wurden am 4. April 2005 verkündet. Die Mitglieder des 2005/2006 OpenSolaris Community Advisory Board sind Roy Fielding, Al Hopper, Rich Teer, Casper Dik und Simon Phipps. Am 10. Februar 2006 hat Sun die OpenSolaris Charter unterzeichnet. Dadurch wurde die OpenSolaris-Community in die unabhängige Aufsicht des „OpenSolaris Governing Board“ (OGB) [1] übergeben. CAB wurde so zum ersten OGB. Die „Verfassung“ ist noch in Arbeit. Geleitet wird diese von der „Governance Working Group“ und den drei Mitgliedern Stephen Hahn und Keith Wesolowski (beide Sun-Solaris-Entwickler) und Ben Rockwood (ein prominentes OpenSolaris-Community-Mitglied).

Lizenz

OpenSolaris unterliegt der „Common Development and Distribution License“ (CDDL). Die Lizenz ist ein Abkömmling der MPL (Version 1.1), seit Mitte Januar 2005 von der OSI anerkannt und erlaubt ausdrücklich die Verwendung des Quelltextes für proprietäre Lösungen.

Sun hat große Teile des Solaris-Quellcode unter die CDDL gestellt. Dateien die unter der CDDL stehen, können mit andersartigen, frei oder proprietär lizenzierten Dateien kombiniert werden. [3].

Während Suns Ankündigung, dass Java unter die „GNU General Public License“ (GPL) gestellt werden soll, gaben Jonathan Schwartz und Rich Green Hinweise auf eine Veröffentlichung von Solaris unter der GNU-Lizenz. Im Januar 2007 meldete eWeek, dass eine anonyme Quelle berichtet habe, Sun würde OpenSolaris unter eine Duale Lizenz (CDDL und GPL) stellen.[4] In seinem Sun-Blog antwortet Green, dass die Meldung falsch wäre, aber dass Sun über eine duale Lizenz nachdenken würde. Eine Übereinkunft mit der OpenSolaris-Community müsse dazu allerdings stattfinden.[5]

GPL-Kompatibilität

Sun hat für OpenSolaris eine Lizenz gewählt, die nicht vollständig mit der am häufigsten verwendeten freien Software-Lizenz (GPL) vereinbar ist. Suns CDDL ist eine von der Open Source Initiative bestätigte freie Software-Lizenz. Allerdings kann aufgrund von Restriktionen in beiden Lizenzmodellen ein Werk nicht unter CDDL lizenziert werden, wenn es auf GPL lizenzierten Werken basiert.

Weitere Details im Hauptartikel: Common Development and Distribution License

Distributionen

OpenSolaris 2008.11

Aus dem „Projekt Indiana“ hervorgegangene Binärdistribution.[6] Bei OpenSolaris 2008.11, das als Live-CD erhältlich ist, kommt unter anderem das Dateisystem ZFS sowie eine Systemwiederherstellungsfunktion zum Einsatz.

SchilliX

Am 18. Juni 2005 erschien unter dem Namen SchilliX bereits die erste Distribution, die als Live-CD zur Verfügung steht. Anfangs wurde bei SchilliX der Fokus auf die Beschleunigung der Ladevorgänge gesetzt, wodurch die Distribution bis zur Version 0.5.1 über keine grafische Benutzeroberfläche verfügte. Bei der Version 0.5.1 muss der X-Server noch manuell als Benutzer root mit dem Befehl startx gestartet werden.

BeleniX

Mit BeleniX [2] ist eine weitere Distribution mit grafischer Benutzeroberfläche als Live-CD erhältlich; das Hauptaugenmerk dieser Distribution liegt auf der Erhöhung des Bekanntheitsgrades, weshalb sich einige populäre Open-Source-Programme mit auf der Live-CD befinden (z. B. Mozilla Firefox, KDE mit CUPS und XMMS).

Polaris

Anfang 2006 wurde von den Blastwave[3]-Entwicklern eine Portierung auf die Pegasos-basierte PowerPC-/CHRP-Workstation ODW von IBM/Freescale/Genesi mit 1 GHz MPC7447 bekanntgegeben. Der Quellcode steht als Subversion-Tree auf http://www.genunix.org bereit.

Nexenta OS

Nexenta OS ist eine weitere Distribution, die den OpenSolaris-Kernel mit der umfangreichen Software-Distribution Ubuntu (in Version 6.06 „Dapper Drake“) kombiniert. Aktuell ist die stabile Version 1.0, die am 11. Februar 2008 unter der Bezeichnung „Nexenta Core“ veröffentlicht wurde. Für Teile der graphische Oberfläche wie X-Window und Gnome sind momentan nur Pakete in einer Alpha-Version verfügbar.

marTux

Mit marTux existiert zunächst als LiveCD seit April 2006 eine erste Distribution für die SPARC-Plattform.

Die Community

Sun baut eine Entwickler-Community, die OpenSolaris weiterentwickelt, auf. Ein „Community Advisory Board“ (CAB) genannter Beirat, der sich um diese kümmern soll, existiert bereits. Dieser wurde allerdings von Sun bestimmt. Die Mitglieder des CAB sind:

  • Rich Teer (Autor von Solaris Systems Programming, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Al Hopper (von Logical Approach, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Casper Dik (Senior Staff Engineer bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Simon Phipps (Chief Technology Evangelist bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Roy Fielding (Mitgründer der Apache Software Foundation, von Sun eingesetzt)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. What version of the Solaris OS has been open sourced?. In: OpenSolaris FAQ: General. OpenSolaris. Abgerufen am 2. Dezember 2008.
  2. What is the difference between the OpenSolaris project and the Solaris Operating System?. In: OpenSolaris FAQ: General. OpenSolaris. Abgerufen am 2. Dezember 2008.
  3. Can code licensed under the CDDL be combined with code licensed under other open source licenses?. In: OpenSolaris FAQ: Common Development and Distribution License (CDDL). OpenSolaris. Abgerufen am 2. Dezember 2008.
  4. Galli, Peter. „Sun to License OpenSolaris Under GPLv3 “, eWeek, 16. Januar 2007. 
  5. Rich Green: All the News That's Fit to Print. In: Rich Green's Weblog. 17. Januar 2007. Abgerufen am 2. Dezember 2008.
  6. Sun schickt OpenSolaris 2008.05 gegen Ubuntu & Co ins Rennen

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