- Opernouvertüre
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Mit Ouvertüre (von französisch «ouverture», zu deutsch „Eröffnung“) werden folgende Arten von Musikstücken bezeichnet:
- Der Eröffnungssatz der Suite, die sog. Französische Ouvertüre mit ihrer typischen dreiteiligen Form:
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- gravitätischer Einleitungsteil mit punktierten Rhythmen,
- schneller, fugierter Mittelteil,
- an den ersten Teil angelehnter Abschlussteil.
- Bach überschrieb seine vier Werke dieser Gattung einfach mit dem Titel des Eingangssatzes, „Ouverture“, ohne Titel für die gesamte Komposition. Daher werden seine Orchestersuiten (und andere Suiten des Spätbarock) heute auch häufig als „Ouvertüren“ bezeichnet.
- Die Italienische Ouvertüre, mit ebenfalls dreiteiliger Form:
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- schneller, oft konzertant gehaltener Einleitungsteil,
- langsamer, arioser Mittelteil,
- Tanz, oft an den ersten Teil angelehnt.
- Aus der Italienischen Ouvertüre entwickelten sich Concerto grosso und Sinfonie. Ein Werk Bachs dieser Gattung ist das Erste Brandenburgische Konzert in seiner Frühform, also ohne den später hinzugefügten dritten Satz.
- Die Opernouvertüre, instrumentales Einleitungsstück einer Oper, das üblicherweise bei noch geschlossenem Vorhang gespielt wird und oft die wichtigsten musikalischen Gedanken des Werkes bereits vorab zusammenfassend vorstellt. In der Klassik wird besonders Wert darauf gelegt, den Weg zur ersten Szene musikalisch darzustellen (Rameau, Gluck).
Eine besondere Form der Opernouvertüre ist die Potpourri-Ouvertüre, welche besonders häufig bei Operetten vorkommt. In dieser Art werden die wichtigsten Melodien aus der Oper/Operette zusammengemischt. Ein typisches Beispiel ist die Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (Sohn).
- Die Konzert-Ouvertüre, ein Orchesterstück kleineren Ausmaßes, komponiert speziell für den Gebrauch in Orchesterkonzerten (ohne Bezug zu einer Oper). Meist in Form eines raschen Sonatensatzes mit vorangestellter langsamer Einleitung. Oft haben diese Ouvertüren auch programmatischen Hintergrund (Mendelssohn: „Die Hebriden“, Beethoven: „Die Geschöpfe des Prometheus“) oder wurden als Anlass zu einer Feier komponiert (Beethoven: "Zur Weihe des Hauses", Brahms: „Akademische Festouvertüre“).
- Oft wurde zu Schauspielen Musik komponiert, auch diesen wurden Ouvertüren vorangestellt. Man nennt diese Schauspielouvertüren. Besonders bekannt sind Beethovens „Egmont-“ und „Coriolan-Ouvertüre“ oder Schuberts Ouvertüre „Die Zauberharfe“ zum Schauspiel „Rosamunde“.
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