- Vorklassische Sinfonia
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Die vorklassische Sinfonia (auch ital. Sinfonia, von griechisch σύν „zusammen" und griechisch φωνή „Klang“) geht auf den italienischen Ausdruck Sinfonia zurück. Sinfonia bezeichnet seit dem Ende des 16. und 17. Jahrhunderts Werke für Orchester, zum Teil auch mit Gesang, und ohne bestimmte Formangabe. Im 18. Jahrhundert löst sich dann die Neapolitanische Opernsinfonia, die auch unabhängig von der Oper in sogenannten Akademien aufgeführt wurde, aus ihrer Funktion als Opernouvertüre heraus. Speziell die Neapolitanische Opernsinfonia mit ihren drei Teilen (schnell-langsam-schnell) und ihrem prägnanten Kopfsatz, der ebenfalls drei sich wiederholende Teile mit Modulationsplan (|:T-D:||:D-T|T-T:|) enthält, wird dann mit ihrer keimhaften Sonatensatzform zum Vorläufer der Sinfonie.
In der vorklassischen Sinfonia bauen die Streicher ihre zentrale Stellung aus. Die Bläser (meist zwei Hörner und zwei Oboen) übernehmen Begleitfunktion, wobei der Generalbass entfällt. Im Gegensatz zum Barock ist der Stil der vorklassischen Sinfonia harmonisch einfach, kontrastreich und kantabel. Zudem bildet sich ein zweites Thema heraus.
In Oberitalien ist besonders Giovanni Battista Sammartini (1700-1775) beliebt. Im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation erspielte sich das Hoforchester des Kurfürsten Karl Theodors mit Sitz in Mannheim unter Johann Anton Wenzel Stamitz (1717-1757), dem Gründer der Mannheimer Schule, Franz Xaver Richter (1709-1789) und Ignaz Holzbauer (1711-1783) europäischen Rum als modernes Orchester der Vorklassik. Daneben ist auch die Wiener Schule mit Georg Christoph Wagenseil (1715-1777) und Matthias Georg Monn (1717-1750) für die Ausprägung der vorklassischen Sinfonia von Bedeutung.
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