Opus fecit

Opus fecit
Gravur des Bildhauers Gustav Eberlein am Wagnerdenkmal in Berlin
Henricus F.ab Langren Sculpsit – Signatur des Kupferstechers Henricus Florentius van Langren, aus Deliniantur in hac tabula …, Amsterdam, 1596[1]

fecit, lat., abgekürzt fec., bedeutet auf einem Gemälde, einer Zeichnung, einem Stich oder auch auf dem Rande einer Gedenkmedaille angebracht „[hat (es)] gemacht“, auch in der Form opus fecit, ops fec. zu lat. opus „Werk“ oder ipse fecit „selbst verfertigt“, bei Gemälden steht auch pinxit, kurz p., pinx. für lat. pinxit „[hat] gemalt“, in der Grafik delineavit, del., d. zu „zeichnen“.

Analogon der Bildhauerei ist sculpsit, kurz s., sculp. „[hat] gehauen“ (Skulptur) oder excudit, excud. von excudere „formen“ (Plastik). Ersteres steht auch im Kunstdruck und bei Kartenwerken als „hat gestochen/geschnitten“, so gibt man etwa bei Stichen des 17. Jahrhunderts den Vorlagenmaler unter pinx., und der Stecher verewigt sich unter sculp. oder excud.[2] Der Graveur verewigt sich mit inc. = incidit „graviert“.

Es hat die Bedeutung eines „von eigener Hand“, in Unterscheidung zu einer Werkstattarbeit. Die dazugehörige Signatur – das Autograph – ist gelegentlich ebenfalls abgekürzt oder ein Namenszeichen (etwa in Form eines Monogramms). Daneben steht später auch das Datum, das in der moderneren Kunst solche Anmerkungen gänzlich ersetzt.

Im übertragenen Sinne nennt man heute allgemein die typische Signatur eines Autors „sein Fecit“ oder „Pinxit“.

Siehe auch

Literatur

  • Adam von Bartsch: Anleitung zur Kupferstichkunde. J. B. Wallishauser, Wien 1821
  • Franz Bornschlegel: Stilpluralismus oder Einheitszwang? Die Schriften in den süddeutschen Bildhauerwerkstätten der frühen Renaissance. In: Epigraphik 2000. Neunte Fachtagung für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik. Klosterneuburg, 2000, hrsg. Gertrud Mras, Renate Kohn: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 10, Wien 2006, S. 39–63.

Einzelnachweise

  1. Deliniantur in hac tabula …, Bild auf Wikimedia Commons
  2. Lit.: Bartsch, 1821, Zweiter Band. Erster Anhang. Betrügliche Copieen. Digitalisierung, GoogleBooks

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