- Oracle Corporation
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Oracle Corporation Unternehmensform Corporation ISIN US68389X1054 Gründung 1977 Unternehmenssitz Redwood Shores, Kalifornien, USA Unternehmensleitung Mitarbeiter 74.757 (Stand: 4 Nov. 2008) Umsatz 22,4 Mrd. USD (2007/2008) Branche Softwareentwicklung Website Oracle Corporation [ˈɔːɹəkl̩ ˌkɔːɹpəˈɹeɪʃn̩] ist der weltweit drittgrößte Softwarehersteller[1] mit Hauptsitz in Redwood Shores (Silicon Valley, Kalifornien). Bekanntestes und erfolgreichstes Produkt des Unternehmens ist das Datenbankmanagementsystem Oracle Database, welches üblicherweise mit dem Namen Oracle in Verbindung gebracht wird.
Gegründet wurde das Unternehmen von Lawrence J. Ellison (Larry Ellison), der bis heute den Vorsitz in der Firma führt.
Oracle beschäftigt mehr als 70.000 Mitarbeiter in 145 Ländern. Allein in Deutschland gibt es zehn Geschäftsstellen. Die Deutschlandzentrale ist in München, außerdem gibt es seit 2001 Oracle Direct in Potsdam. Oracle produziert und vertreibt neben dem Datenbankprodukt Oracle Database, die Oracle Fusion Middleware und die JEE-Server Oracle Application Server und Oracle WebLogic.
Im Markt für Unternehmenslösungen (Package Applications) ist Oracle mit Oracle Applications, E-Business Suite, PeopleSoft Enterprise, JD Edwards EnterpriseOne, JD Edwards World und Siebel Systems vertreten.[2]
Inhaltsverzeichnis
Produktstrategie des Unternehmens
Die Produktliste des Herstellers ist aufgrund der Übernahmen von PeopleSoft, Siebel Systems und anderen sehr lang.[3]
Derzeit versucht Oracle, mit seiner E-Business Suite und der Collaboration Suite im Bereich ERP-Software bzw. Groupware Fuß zu fassen, in dem SAP (SAP ERP, R/3), Microsoft und IBM (Lotus) bereits etabliert sind. Ferner positioniert sich Oracle mit dem Oracle Application Server beziehungsweise dem Oracle WebLogic und zahlreichen Zusatzprodukten gegen SUN iPlanet, IBM WebSphere und SAP Netweaver im J2EE-Bereich. Eine Ausweitung des Geschäftsfeldes scheint notwendig, weil der Markt für relationale Datenbanken weitgehend ausgereizt erscheint.
Oracle übernahm am 13. Dezember 2004 seinen langjährigen Rivalen PeopleSoft in einer feindlichen Übernahme für 10,3 Mrd. US-Dollar und stärkte damit seinen Bereich betriebswirtschaftliche Standardsoftware. Trotz der Übernahme liegt Oracle in diesem Bereich (22 % Marktanteil, Stand: 2004) hinter dem Konkurrenten SAP (40 % Marktanteil, Stand: 2004). Es ist derzeit noch offen, ob Oracle die vier ähnlichen Produkte (Oracle E-Business Suite, PeopleSoft, JD Edwards Enterprise One, JD Edwards World) erfolgreich zu einem Produkt verschmelzen kann. Unter dem Namen "Fusion" haben die Arbeiten an einer übergreifenden Produktplattform begonnen, die diese Angebote vereinen soll. Diese "Fusion Application Suite" soll 2008 auf dem Markt verfügbar sein.
Am 12. September 2005 verkündete Oracle, dass es den CRM-Anbieter Siebel Systems für 5,85 Milliarden Dollar übernehmen werde. Die Übernahme wurde im ersten Quartal 2006 abgeschlossen.
Im Oktober 2005 stellte Oracle eine für private und kommerzielle Nutzung kostenlose Datenbankversion unter dem Namen "10g Express Edition" vor.
Im Februar 2006 wurden Übernahmeangebote an die Open-Source Unternehmen JBoss und MySQL bekannt, und nachdem JBoss von Redhat gekauft wurde, erwägt Oracle nun, eine eigene von Redhat abgeleitete Distribution als zertifizierte Basis für Datenbankserver zu veröffentlichen. Dieser Schritt wurde mit der Ankündigung von Oracle Unbreakable Linux auf der Oracle Openworld im Oktober 2006 vollzogen.
Einer möglichen Übernahme von Novell, dem Besitzer von Suse Linux, erteilte Ellison eine Absage, weil das durch die Verflechtung von Novell mit IBM Oracle „bei einer Übernahme in eine sehr ungünstige Situation bringen würde“.
Marketingstrategie des Unternehmens und Wettbewerb
Hauptkonkurrent im Marktsegment für Unternehmenslösungen ist SAP. Das Marktsegment Unternehmensberatung wird von Oracle derzeit (2006) nur wenig bedient (sondern insbesondere im ERP-Bereich über Partner abgewickelt), hier wird der Wettbewerb von IBM angeführt.
Im Marktsegment für relationale Datenbanken steht Oracle in Konkurrenz mit Open-Source-Datenbanken und Anbietern kommerzieller Datenbank-Server-Lösungen wie DB2 und Microsoft SQL Server.
Oracle erwarb sich auch beträchtliche Marktanteile im Bereich der eingebetteten Datenbanksysteme durch die Übernahme von Sleepycat mit dem Produkt Berkeley DB.
Um mit kleinen und leichtgewichtigen Lösungen im Massenmarkt eine weitere Verbreitung von Oracle-Technologie zu erreichen, beteiligt sich das Unternehmen stark in zahlreichen Open-Source-Projekten. Mit der Oracle Express Edition steht das Datenbank-Produkt Oracle Server unter gewissen Auflagen und Einschränkungen zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung.
Unternehmensgeschichte
In den 1970er Jahren ließ sich Larry Ellison durch eine theoretische Arbeit von Edgar F. Codd über relationale Datenbanken inspirieren und versuchte, ein zu IBMs System R Database kompatibles System zu schaffen.
Larry Ellison, Bob Miner und Ed Oates gründeten im August 1977 das Unternehmen Software Development Laboratories (SDL). Hier entstand die erste Version des Datenbanksystems, welches den Namen Oracle erhielt. Die Datenbank wurde bis 1979 für die CIA entwickelt. Das Unternehmen wurde 1979 in Relational Software, Inc. (RSI) umbenannt und zog nach Menlo Park, Kalifornien um. Eine Oracle-Datenbank, die auf einer PDP-11 lief, wurde an die Wright-Patterson Air Force Base verkauft. Das Unternehmen benannte das erste Produkt als Version 2, da es befürchtete, dass sich eine Version 1 schlechter verkauft.
Oracle V3 für VAX wurde im März 1983 veröffentlicht. Der Code wurde komplett neu in C geschrieben. RSI benannte sich in Oracle um. Oracle V5.1 wurde 1986 veröffentlicht und war das erste Datenbanksystem, das verteilte Abfragen unterstützte. Das Unternehmen Oracle ging am 15. März 1986 an die Börse.
Der Rollout von Oracles Cooperative Development Environment (CDE) sowie die Einführung von Oracle Industries und Oracle Media Server fand 1993 statt. Das Hauptquartier von Oracle wechselte 1994 nach Redwood Shores. Das Unternehmen kaufte im gleichen Jahr das Datenbank-Produkt DEC Rdb (heute Oracle Rdb) von der ehemaligen Firma Digital Equipment Corporation (kurz DEC) auf und entwickelt es heute noch aktiv weiter. Oracle Rdb ist nur auf OpenVMS (ebenfalls ehem. DEC-Produkt - heute Hewlett-Packard) lauffähig. Oracle kaufte 1995 für 100 Millionen Dollar die OLAP-Produktline (Express Server) der Information Resources Inc. (IRI).
Im September 2005 kündigte Oracle die Übernahme von Siebel Systems, dem führenden Anbieter von Kundenmanagement-Standardsoftware für rund 5,85 Milliarden Dollar an. Anfang 2006 erfolgte die Übernahme von Siebel Systems und ca. 5500 Mitarbeitern durch Oracle. Anfang November 2006 gab Oracle die Übernahme von Stellent, einem führenden Hersteller von Contentmanagementsystemsoftware bekannt.
Die bislang größte Übernahme im Business-Intelligence-Markt geschah im März 2007 als Oracle Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar aufkaufte. Zeitgleich reichte das Unternehmen in den USA eine Klage gegen den langjährigen Rivalen SAP wegen Urheberrechtsverletzung ein.[4]
Es folgten weitere Übernahmen. Im Mai 2007 übernahm Oracle die US-Firma Agile Software Corporation für 495 Millionen Dollar (366 Mio. Euro), im Dezember 2007 Moniforce und im Januar 2008 BEA Systems für 8,5 Milliarden Dollar (5,71 Mrd. Euro).
Im Oktober 2008 übernahm Oracle das Unternehmen Primavera Systems Inc., einen Anbieter von Project-Portfolio-Management-Lösungen (PPM).
Am 20. April 2009 gab Oracle bekannt Sun Microsystems für 7,4 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen.[5] Der Abschluss der Übernahme ist, nach kartellrechtlicher Prüfung, für den Sommer 2009 geplant.[6]
Produkte
Oracle bietet eine Vielzahl von Produkten an. Die bekanntesten Einzelprodukte sind:
- Datenbankmanagementsysteme: Oracle Database, Oracle RDB (DBMS für OpenVMS)
- Entwicklungs-Tools: Oracle Forms und Reports (Anwendungsentwicklung), Oracle JDeveloper (Java Entwicklungsumgebung), Designer (Datenmodellierung), Warehouse Builder (Data-Warehouse), Discoverer (Reporting), TopLink (ORM-Framework), Application Express (Entwicklung von Web-Applikationen) und SQL Developer (SQL- und PL/SQL-Entwicklung, ehemals Project Raptor)
- Gruppen-Software: Collaboration Suite, Beehive
- Oracle E-Business Suite (ERP-Software): Die Oracle E-Business Suite ist ein umfassendes Set von Anwendungen, mit denen sich Funktionen der täglichen Geschäftsprozesse automatisieren lassen. Die Lösungen sind als Einzelmodule oder als vollständige Anwendungssuite erhältlich und unterstützen Geschäftsabläufe wie Supply Chain Management, Personalwesen, Marketing und Vertrieb bis zum Kundendienst.
- Siebel (Customer Relationship Management)
- Oracle Fusion Middleware: Die Middleware hilft beim Erstellen, Ausliefern und Verwalten einer Serviceorientierten Architektur. Darin vereint sind u.a. Entwicklungs-Tools, Groupware, Application Server, Identitätsmanagement, Content Management, Grid-Architektur und Business-Intelligence
Für zahlreiche seiner Produkte bietet Oracle im Rahmen der „Oracle University“ Zertifizierungspfade wie Oracle Certified Professional (OCP) an, darunter den bekannten „Oracle Certified Professional Database Administrator“ für das Oracle Database System.[7]
Management
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://softwaretop100.org/list.php?page=1
- ↑ Überblick über die Unternehmenslösungen von oracle
- ↑ Produktliste von Oracle.com: http://www.oracle.com/products/product_list.html. 21. April 2007.
- ↑ Komplette Klageschrift gegen SAP von Oracle.com: http://www.oracle.com/sapsuit/index.html. 21. April 2007.
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,619993,00.html. 20. April 2009.
- ↑ http://www.oracle.com/sun/sun-faq.pdf. 20. April 2009.
- ↑ Übersicht Oracle Zertifizierungsprogramm
37.529444444444-122.26611111111Koordinaten: 37° 31′ 46″ N, 122° 15′ 58″ W
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