Ottilinger

Ottilinger

Margarethe Ottilinger (* 6. Juni 1919 in Wien; † 30. November 1992 ebenda) war eine österreichische Beamtin und Managerin.

Die studierte Ökonomin und enge Mitarbeiterin von Minister Peter Krauland wurde am 5. November 1948 an der alliierten Zonengrenze (Ennsbrücke) von sowjetischen Soldaten aus Kraulands Auto heraus verhaftet, wegen „Spionage“ zu 25 Jahren Haft verurteilt und verbrachte sieben Jahre in sowjetischen Gefängnissen. Ob es sich bei dieser Aufsehen erregenden Affäre um einen „Schuss vor den Bug“ des als sehr US-freundlich geltenden Ministers handelte oder ob dieser sogar selbst in die Affäre Ottilinger verwickelt war, wie der Journalist Beppo Beyerl (in der Wiener Zeitung am 24. Juni 2006) andeutet, ist unklar.[1] Nach ihrer Rückkehr nach Österreich war Ottilinger in der Verstaatlichten Industrie tätig, sie beschloss ihre Karriere als Vorstandsdirektorin der ÖMV. Die tief gläubige, in ihren letzten Jahren als Tertiarierin eines Ordens aktive Ottilinger trat unter anderem als großzügige Förderin des Baus der so genannten Wotrubakirche auf.

Einzelnachweise

  1. Wiener Zeitung | Margarethe Ottilinger - Eine energische Kämpferin

Literatur

  • Catarina Carsten: Der Fall Ottillinger. Eine Frau im Netz politischer Intrigen, Wien (Herder) 1983
  • Stefan Karner (Hsg): Geheime Akten des KGB,"Margarita Ottilinger", Graz (Leykam) 1992
  • Ingeborg Schödl: Im Fadenkreuz der Macht, Das außergewöhnliche Leben der Margarethe Ottilinger. Czernin-Verlag, Wien 2006.

Weblinks


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