- Oximetrie
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Oxymetrie, oft auch Oximetrie geschrieben, ist die Bezeichnung für die Messung des Sauerstoffgehaltes. Die Bestimmung des Gehaltes an gelöstem Sauerstoff in Flüssigkeiten ist hierbei von besonderem Interesse wegen ihrer großen Bedeutung in Medizin, Pharmazie, Aquakultur und Abfallwirtschaft. Es gibt heute im Wesentlichen drei Methoden der Sauerstoffmessung: die Winkler-Methode, die polarografische Methode und die Lumineszenz-Methode. In der intensivmedizinischen Patientenüberwachung kommt in erster Linie die Methode der Pulsoxymetrie zum Einsatz.
Zur Messung gibt es medizinische Geräte, die als Oxymeter bzw.Pulsoxymeter bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
Winkler-Methode
Die Winkler-Methode wurde bereits 1888 von L. S. Winkler entwickelt und beruht auf der Oxidation von zweifach positiv geladenen Manganionen durch den gelösten Sauerstoff. Es gibt verschiedene Varianten dieser Methode, die sich durch die jeweils eingesetzte Säure unterscheiden. Auf Grund des für den Feldeinsatz ungeeigneten Titrationsverfahrens kommt die Winkler-Methode hauptsächlich in Analyselaboren zum Einsatz. Die Genauigkeit von einigen Mikrolitern je Liter ist relativ hoch.
Methode mit Schwefelsäure
Durch Zugabe von Mangan(II)-ionen und Kaliumiodid unter Luftabschluss zur Probe bildet sich ein Mangan(II)hydroxid, das zu Mangan(III)hydroxid oxidiert wird und als brauner Niederschlag ausfällt:
Nach Zugabe von Schwefelsäure wird das Mangan(III) durch das Iodid reduziert:
Die Menge des so gebildeten Iods ist äquivalant zur Menge des ursprünglich vorhandenen Sauerstoffs und wird titrimetrisch mit Natriumthiosulfat bestimmt:
Die Massenkonzentration an gelöstem Sauerstoff kann nach folgender Formel berechnet werden:
- (in Milligramm je Liter)
Variable Beschreibung M molare Masse von Sauerstoff V1 Volumen der titrierten Probe (in ml) V2 Volumen des verbrauchten Natriumthiosulfats (in ml) C Konzentration des Natriumthiosulfats (in mmol/l) F V0/(V0–V') V0 Volumen der Probenflasche (in ml) V' Volumen der zugegebenen Mangansulfatlösung (in ml) Methode mit Salzsäure
Der im Wasser gelöste Sauerstoff wird bei dieser Variante mit alkalischem Mangan(II)-chlorid (MnCl2) gebunden. Dazu wird außer Mangan(II)-chlorid noch kaliumiodidhaltige Natronlauge zur Probe gegeben. Das Mn2+ wird zu Mn4+ oxidiert und es entsteht Manganoxyhydrat (MnO(OH)2).
Manganoxyhydrat fällt als brauner Niederschlag aus, der nun den gesamten ehemals gelösten Sauerstoff enthält.
Der Niederschlag wird mit konzentrierter Salzsäure (HCl) gelöst. Dabei finden folgende Umsetzungen statt:
Das entstehende Iod kann mit Natriumthiosulfat (Na2S2O3) titrimetrisch bestimmt werden:
Die Sauerstoffkonzentration ergibt sich dann aus
Variable Beschreibung C Konzentration des Sauerstoffs in der Probe V Volumen der Winklerflasche x Menge der verbrauchten 0,01 mol Natriumthiosulfat-Lösung in ml V/(V–1) korrigiert den bei der Zugabe von Manganchlorid und kaliumiodidhaltigem Natriumhydroxid verlorenen 1 ml Wasser Polarographische Methode
Bei dieser Methode wird Sauerstoff elektrochemisch reduziert:
Der elektrische Strom wird über Elektroden abgeleitet und seine Größe dient als Messsignal. Dieses auch heute noch weit verbreitete Verfahren geht auf das Jahr 1897 zurück, erste Anwendungen am Menschen gelangen Mitte des 19. Jahrhunderts. Die bekannteste Umsetzung dieser Methode wird Clark-Elektrode bezeichnet. Die Messzelle ist hierbei mit einem Elektrolyt gefüllt in dem sich Anode und Kathode befinden, die wiederum durch eine nur für Sauerstoff durchlässige semipermeable Membran voneinander getrennt sind. Die Reduktionsreaktion findet an der üblicherweise aus Edelmetall bestehenden Kathode statt. Aufgrund ihrer Einfachheit ist diese Methode auch für den Feldeinsatz geeignet, sie erreicht jedoch nicht die Genauigkeit des Winkler-Verfahrens.
Lumineszenz-Methode
Während die theoretischen Arbeiten dieses Verfahrens auf das Jahr 1947 datieren erfolgte die praktische Umsetzung erst 1987. Diese Methode nutzt die Lumineszenzstrahlung eines geeigneten Leuchtstoffes (Luminophore) aus, der durch Einstrahlung von normalem Licht angeregt wird. Die Anregungsenergie der Lumiphoren wird mit verschiedenen Zeitkonstanten auf die Sauerstoffmoleküle abgegeben, was in einer charakteristischen Dämpfung in der Intensitäts-Zeit-Kurve zu beobachten ist. Abhängig vom Material des Leuchtstoffes (meistens Metalloporphyrin-Albumin-Komplexe) und der Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes ist die Lumineszensstrahlung bzgl. Maximal-Intensität und zeitlichem Abklingverhalten von der das bestrahlte Material umgebenden Sauerstoffkonzentration abhängig.
Quellen und Web-Links
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