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Ein PAR-Scheinwerfer (Parabolic Aluminized Reflector) ist ein in der Veranstaltungstechnik häufig eingesetzter Scheinwerfer.
Es wird zwischen der ursprünglichen langen Form (longnose) und einer kurzen Form (shortnose) unterschieden.
Der Durchmesser des standardisierten Gehäuses wird in Achtelzoll notiert. Gebräuchlich sind PAR 16, 20, 30, 36, 38, 56 und 64. Die häufigsten Erscheinungsformen sind die PAR 64 longnose und PAR 56 shortnose für flächige Ausleuchtung und PAR 36 als Punktstrahler (Pinspot).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die früher auch „Punchlight“ genannten PAR-Scheinwerfer sind in den späten 1950er Jahren in den USA entstanden. Wahrscheinlich hat die US-amerikanische Herstellerfirma Altman als erste diese Scheinwerfer in großen Stückzahlen hergestellt. Dabei wurde bis in die 1970er Jahre ausschließlich schwerer Stahl für die noch aufwändig mit innenliegenden Kühlblechen gefertigten Gehäuse verwendet. Ab 1978 wurden die Gehäuse aus einem Stück (Ronde) extrem leichten Spezialaluminiums ohne Kühlbleche gefertigt.
In Zusammenarbeit der Firmen Thomas in Pershore und Zilz in Köln wurde das Design weiter perfektioniert. So hat Zilz dafür gesorgt, dass in den Leuchtentubus ein Splitterschutz integriert, ein Schnappverschluss für die Halterung des Filterrahmens angebracht und weitere nützliche Details am Gerät angebracht oder verändert wurden. Mittlerweile wird das von Thomas und Zilz kreierte Design weltweit kopiert.
Technik
Unter der Kappe am hinteren Ende sitzt das Leuchtmittel, welches in der Längsachse drehbar ist, um den bei manchen Leuchtmitteln asymmetrischen Öffnungswinkel ausrichten zu können. An der Vorderseite befinden sich meist Halterungen für Farbscheiben und Torblenden.
Die üblichen Leuchtmittel für PAR 64 sind sealed beam Lampen mit dem LIF-Code CP/60 bis 62 mit je 1 kW, sowie CP/86 bis 88 mit 500 W Leistung. Daneben existieren sogenannte Raylight-Reflektoren, die die Verwendung von günstigeren Brennern (GX 9,5 / GY 9,5) erlauben. Diese erzeugen jedoch ein ungleichmäßigeres Licht und belasten durch das fehlende Glas die Farbfilter stärker. Weiterhin sind ACL-Leuchtmittel (Niedervolt) erhältlich, die in Reihe geschaltet zu Gruppen mit je 8 Stk. (8 x 28V) eingesetzt werden um einen "Fingereffekt" zu erzeugen.
Seit 2006 werden PAR-Scheinwerfer auch mit LEDs angeboten. Diese sind dann über Digital Multiplex (DMX) in der Lichtfarbe und Lichtstärke individuell regelbar, jedoch in der Leistung nicht mit konventionellen Scheinwerfern vergleichbar.
Anwendung
PAR-Scheinwerfer werden üblicherweise an sogenannten 4er- oder 6er-Bars hängend montiert, wobei die Kabelführung oft in den Bar (Balken) integriert ist. Dies korrespondiert mit der üblichen Sechsereinteilung der Kanalzüge auf Lichtmischpulten. Im Bereich der Clubbeleuchtung (Discothek)werden auch Lichtbars mit 4 Stromkreisen angeboten, da die klassische Clubbeleuchtung auf 4-kanalige Lichtmischung (Lichtorgel) ausgelegt ist. Eine weitere Einsatzform sind sogenannte Floorspots oder Floormounts, bei denen der Scheinwerfer auf eine Bodenplatte montiert oder mit zwei Bügeln zum Aufstellen versehen wird.
Literatur
- Michael Ebner: Lichttechnik für Bühne und Disco; Ein Handbuch für Praktiker. 1. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2001, ISBN 3-89576-108-7
- Wilhelm Gerster: Moderne Beleuchtungssysteme für drinnen und draussen. 1. Auflage, Compact Verlag, München, 1997, ISBN 3-8174-2395-0
- Michael Ebner: Lichttechnik für Bühne und Disco; Ein Handbuch für Selbermacher. 6. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1992, ISBN 3-928051-12-1
- Tobias Pehle: Lichteffekte für Partys in Haus und Garten. 1. Auflage, Falken Verlag, Niedernhausen, 1997, ISBN 3-8068-1798-7
Weblinks
Siehe auch
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