- Paarungsritual
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Balz ist die Bezeichnung für das Paarungsvorspiel bei Tieren, also für die Gesamtheit aller Verhaltensweisen vor und teilweise auch nach der Begattung. Im übertragenen Sinne wird der Begriff auch auf den Menschen angewandt, das heißt auf Zärtlichkeiten und andere Verhaltensweisen, die dazu dienen, einvernehmlichen Geschlechtsverkehr herbeizuführen.
Bei dauerhaft paarbildenden Arten benutzen Verhaltensforscher den Begriff Balz gelegentlich in einem stark erweiterten Sinne auch für Verhaltensweisen, die nicht unmittelbar der Begattung vorausgehen, sondern als Elemente zur Förderung des Paarzusammenhalts oder der Paarbildung gedeutet werden.
Viele Tiere haben auch eine spezielle Balztracht, d.h. Körperschmuck der speziell zum Balzen eingesetzt wird. Gleichzeitig ist es aber auch häufig eine Form der Warntracht. Beispiele: Vögel bekommen spezielle Federn (Hochzeitskleid genannt), einige Molche verfärben sich.
Herkunft des Begriffes
Ursprünglich bezeichnete das seit dem 14. Jahrhundert bekannte Wort Balz vor allem das Paarungsvorspiel von Birkhuhn und Auerhahn. Später wurde der Begriff weit über die größeren, jagdbaren Vögel hinaus benutzt, also zum Beispiel auch für das Sexualverhalten von Fischen.
Die etymologische Herleitung des Begriffs Balz ist bislang nicht eindeutig geklärt. In Fachbüchern wird jedoch auf eine gemeinsame Herkunft mit dem Verb bolzen (= pochen, klopfen, schlagen) verwiesen, das in den skandinavischen Sprachen heute mundartlich als baltra (Norwegen) und bulta (Schweden) im Sinne von sich wälzen, vorwärts stürmen nachweisbar ist.
Siehe auch
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