- Painhofen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Landsberg am Lech Verwaltungs-
gemeinschaft:Schondorf am Ammersee Höhe: 580 m ü. NN Fläche: 8,21 km² Einwohner: 2083 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 254 Einwohner je km² Postleitzahl: 86926 Vorwahl: 08192 Kfz-Kennzeichen: LL Gemeindeschlüssel: 09 1 81 123 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 32
86926 GreifenbergWebpräsenz: Bürgermeister: Johann Albrecht (Gemeinwohl) Greifenberg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Greifenberg am Ammersee liegt, auf einem Moränenwall des Ammerseegletschers, an der Bundesautobahn 96 Lindau - München und der Bahnlinie Augsburg - Geltendorf - Weilheim ca. 17 km östlich von Landsberg am Lech und 40 km westlich von München, unweit vom nordwestlichen Ende des Ammersees.
Ortsteile
- Beuern (seit dem 1. Mai 1978)
- Greifenberg mit Valloch und Theresienbad
- Neugreifenberg
- Painhofen
Es existieren folgende Gemarkungen: Beuern, Greifenberg.
Geschichte
Die Frühgeschichte der Gemeinde ist weitgehend unbekannt. Bodenfunde, Bodendenkmäler und Ortsnamen in der nahen Umgebung lassen darauf schließen, dass auch die Greifenberger Flur schon in der Frühzeit besiedelt war. So finden sich im in der Nähe 14 Hügelgräber aus der Hallstattzeit, in denen vor rund 2500 Jahren Beisetzungen stattfanden. Bis 500 v. Chr. haben dort vermutlich die Illyrer gelebt, die dann von den Kelten in die Alpentäler und nach Osten abgedrängt wurden. Zahlreiche Münzenfunde in der Flur östlich von Greifenberg beweisen die Anwesenheit der Römer. Um 600 n. Chr. rückten dann die Alemannen in das Ammerseegebiet ein.
Greifenberg selbst ist wohl eine Gründung der Grafen von Andechs, die in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts Güter von der Amper bis zur Paar besaßen. Als der letzte Graf von Andechs 1248 starb, gelangte die Veste in den erblichen Besitz eines ihrer Ministerialengeschlechter, in dem der Taufname Grypho (= Gripho, Griffo, Greiff) besonders gebräuchlich war. Der Name Greif wurde Geschlechtsname der Familie und die erblich zugewiesene Burg „Greifenberg“ genannt. Als Erwerber und Gründer Greifenbergs wird Gripho de Andechs angesehen, der in einem Fundationsbrief von 1230 zu Scheyern als Dienst- und Lehensmann des Herzogs Otto von Meran genannt wird und der 1257 als Gripho de Greifenberg erscheint. 1396 nahm Hans der Greif am Kreuzzug König Sigismunds gegen die in Ungarn eingefallenen Türken teil. Die Schlacht von Nikopolis im walachischen Donautiefland endete mit einer schweren Niederlage der Kreuzritter und der siegreiche Sultan Bajesid ließ Tausende von Rittern und Mannen der Kreuzfahrer hinrichten. Unter ihnen war auch Hans der Greif, der Letzte seines Geschlechts.
Die Veste Greifenberg ging als Erbgut an die Schweiker von Gundelfingen, die 1404 ihr Erbe teilten. Auf Greifenberg saß nun Georg von Gundelfingen, der aber die Veste bereits wieder 1410 an die Familie des Herzogs von Bayern verkaufte. Erhard von Perfall wurde dann von Herzog Wolfgang als Burgvogt eingesetzt und erhielt 1478 von diesem die Burg und Pflege zusammen mit allen Hofmarksgütern für 4000 Gulden. 1507 verkauften die herzoglichen Brüder die Hofmark Greifenberg endgültig an ihren Hofmeister Erhard von Perfall als sogenanntes „freies, lediges Eigen“. Seit diesen Tagen ist immer ein Perfall in ununterbrochener Erbfolge Herr von Greifenberg die bis 1849 auch die Gerichtsbarkeit ausübten. Vor dem Richteranwesen stand bis 1959 als Wahrzeichen der steinerne Richterstuhl aus dem Jahre 1442.
Im Jahre 1849 wurde das hiesige Patrimonialgericht aufgelöst und die Gerichtsbarkeit ging ganz auf den Landrichter in Landsberg, heute das Amtsgericht, über.[1]
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen jeweils zum 30.06 (lt. Amtsblatt):
Jahr Einwohner 1970 830 1987 1.243 2000 1.791 2002 1.910 2005 2.036 2006 2.048 2007 2.083 Religionen
- Evang-Luth. Pfarramt Dießen-Utting (zuständig für Greifenberg)
- Katholisches Pfarramt Greifenberg
Politik
Wappen
1962 wurde der Gemeinde das von Landrat Bernhard Müller-Hahl geschaffene Gemeindewappen überreicht. Es zeigt auf gespaltenem Schild vorne in Silber auf rotem Dreiberg einen nach links schreitenden schwarzen Bären (Wappen der Perfall), hinten von Rot und Silber dreimal wellenförmig schräggeteilt (Wappen der Greifen). Die Gemeindefahne in Rot-Weiß-Schwarz zeigt ebenfalls das Wappen.
Kommunalpolitik
Bürgermeister ist Josef Förg (Gemeinwohl, Neugreifenberger und Beurer Liste).
Der Gemeinderat wird traditionell nicht über Parteilisten sondern über drei Bürgerlisten der Gemeindeteile Greifenberg (Gemeinwohl), Beuern und Neugreifenberg gewählt. Die Aufstellung findet jeweils auf drei Bürgerversammlungen statt. Zur Wahl 2008 hat sich allerdings eine vierte Wählergruppe gegründet: die Aktive Gemeinde, die sich mit 10 Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat bewarb.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat. Jahr Gemeinwohl Neugreifenberg Beurer Liste Aktive Gemeinde gesamt Wahlbeteiligung in % 2008 7 3 1 3 14 65,4 2002 7 4 1 0 12 57,9 Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 107, im produzierenden Gewerbe 105 und im Bereich Handel und Verkehr 81 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 129 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 545. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 295 ha, davon waren 126 ha Ackerfläche und 169 ha Dauergrünfläche.
Nördlich der Gemeinde steht an der A 96 ein voll erschlossenes Gewerbegebiet mit 30 ha Fläche zur Verfügung, davon sind 17 ha noch ungenutzt.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 2.116 T€ (2005 1.850 T€), davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 437 T€ (2005 410 T€). Die Grundsteuer B beträgt 260 Punkte, der Gewerbesteuerhebesatz 300 Punkte (Stand 2004). Die Verschuldung pro Kopf beträgt rund 224 € (2005 403 €).
Infrastruktur und Einrichtungen
- Einkaufszentrum: Im Ortskern von Greifenberg gibt es seit Mitte der 90er Jahre ein Einkaufszentrum mit Discounter, Lebensmittelgeschäft, Bäckerei, Metzgerei, Allgemeinarzt, Frauenarzt, Hautarzt, Zahnarzt, Tierarzt, Apotheke, Sparkasse und Raiffeisenbank.
- Warmfreibad und Fitnesscenter: Direkt an der A 96 München-Lindau liegt das Warmfreibad mit drei beheizten Becken (26 Grad), Wärmehalle, Solarium und großen Liegewiesen, Gaststätte und Kioskbetrieb. Benachbart liegt ein privates, ganzjährig geöffnetes Fitnesszentrum.
- Tourismusbüro Schondorf
- Kath. Pfarrheim - Rupert-Mayer-Haus. Das Heim steht auch Jugendgruppen und der dörflichen Gemeinschaft für Veranstaltungen offen.
- Wertstoffhof
Veranstaltungen
An jedem ersten August-Wochenende findet ein Bürgerfest statt, das traditionell von der Freiwilligen Feuerwehr ausgerichtet wird. Seit 2005 findet jährlich im April eine Informations- und Gewerbeschau der örtlichen Unternehmen, Gewerbetreibenden und freiberuflich Tätigen statt, um die Bevölkerung von der Leistungsfähigkeit der in der Ammersee-Region ansässigen mittelständischen Unternehmen zu überzeugen. Veranstalter ist der Gewerbeverband Ammersee Nord-West.
Bildung
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze
- Grundschule
- Gymnasien: Stiftung Landheim Schondorf, Rhabanus-Maurus-Gymnasium in St. Ottilien und Ammersee-Gymnasium (seit Schuljahr 2006/2007) in Dießen am Ammersee.
- Volkshochschule (VHS) Ammersee-Nordwest: Die VHS ist die kommunale Einrichtung der Gemeinde Utting und der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee mit ihren Mitgliedsgemeinden Eching a.Ammersee, Greifenberg und Schondorf a.A.
Einzelnachweise
Weblinks
- Gemeinde Greifenberg am Ammersee
- Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee
- Greifenberg: Wappengeschichte vom HdBG
- Informationsseite der Ammerseebahn mit Geschichten zu den Bahnhöfen Neugreifenberg und Theresienbad
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