- Palmessig
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Als Palmwein, auch Toddy, bezeichnet man gegorenen Palmensaft, ein in Tropenländern beliebtes, aus verschiedenen Palmen bereitetes alkoholisches Getränk. Schon im Papyrus Ebers (ca. 1500 v Chr.) wird Palmwein als gemütsveränderndes Mittel bezeichnet.
Verschiedene Arten des Palmweins
Zur Herstellung von Palmwein aus Arenga saccharifera wird der männliche Blütenkolben bei dem ersten Erscheinen der Frucht drei Tage hintereinander mit einem Stöckchen gepeitscht und dann etwas über seiner Basis abgeschnitten. Der ausfließende zuckerreiche Saft (Toddy) schmeckt wie frischer Most und geht bald in alkoholische Gärung über. Die auf den indischen Inseln lebenden Chinesen bereiten aus diesem Palmwein durch Destillation Arrak.
Auch die Blütenkolben der Kokospalme (Cocos nucifera) liefern angenehm schmeckenden Toddy, der schnell in Gärung übergeht. Durch Destillation gewinnt man aus Palmwein ein Viertel der Menge an Arrak.
Cocos butyracea liefert ebenfalls einen hochwertigen Wein; der Stamm wird gefällt und, wo Blätter und Blüten hervorbrechen, ausgehöhlt. In dem gebildeten Loch sammelt sich der Palmwein 18 bis 20 Tage lang, von dem die letzten Portionen am alkoholreichsten, obwohl weniger süß sind.
Phoenix sylvestris liefert bei einem ähnlichen Verfahren ebenfalls Palmwein. Dasselbe gilt für die Ölpalme (Elaeis guineensis), Attalea Cohune und Mauritia vinifera.
Maurltia flexuosa liefert den süßen, berauschenden Palmwein, der Guarani und Weinpalme (Raphia vinifera) gibt, eine Bourdon genannte Art Wein.
Auf Sri Lanka ist die Gewinnung von Toddy aus Palmyrapalme (Borassus flabellifer) sehr entwickelt. Das Anzapfen geschieht bei dieser Palme auf die gleiche Weise wie bei Kokos, doch liefert sie mehr Saft. Auch Caryota urens liefert - namentlich in der heißen Jahreszeit - eine außerordentliche Menge Toddy.
In weiten Teilen Westafrikas gehört Palmwein zu den typischen alkoholischen Getränken. Er wird aus der Ölpalme Elaeis guineensis hergestellt, aber auch aus Borassus aethiopum und Borassus akeassii.
Weitere Produkte
Durch Eindicken lässt sich aus Palmsaft Palmzucker herstellen. Bei längerem Stehen wandelt sich Palmwein in Palmessig um.
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