- Palzwitz
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Palczewice (deutsch Palzwitz) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Darłowo (Rügenwalde) im Kreis Sławno (Schlawe).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Palczewice liegt neun Kilometer nordöstlich von Darłowo am Ostufer des Jezioro Kopań (Vitter See) und ist über eine Stichstraße, die bei Drozdowo (Drosedow) von der Woiwodschaftsstraße 203 (Koszalin (Köslin) - Darłowo - Ustka (Stolpmünde)) abzweigt, zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Darłowo. Das Gelände am Rande einer Endmoräne fällt flachwellig zum See hin ab.
Nachbarorte sind: im Westen Kopań (Kopahn), im Norden Wicie (Vitte), im Osten Barzowice (Barzwitz) sowie Drozdowo, und im Süden Kopnica (Köpnitz).
Geschichtliches
Palzwitz soll mit Stemmnitz (heute polnisch: Staniewice) um 1280 zum Prämonstratenser-Nonnenkloster in Stolp (Słupsk) gehört haben. Danach hatte es Jertslaw, auch Jaroslaus im Besitz, der sich von Palsewische nannte. Er soll weitläufig zur Familie derer von Zitzewitz gehört haben.
Palzwitz gehörte schon immer zum Rügenwalder Amt und wurde als herzogliches Vorwerk geführt, dessen Größe mit 1241 Morgen angegeben war. 1784 werden außer dem Vorwerk noch zwei Kossäten angegeben. Später wurde aus dem herzoglichen Vorwerk eine königliche Domäne, dann staatliche Domäne.
1823 ist die Familie Taucher Pächter der Domäne. In dieser Zeit waren 99 Einwohner registriert, deren Zahl bis 1905 auf 192 steigt und 1939 noch 156 beträgt.
Vor 1945 war Palzwitz Sitz eines zentralen Standesamtes, gehörte aber zum Amtsgerichtsbereich Rügenwalde.
Am 6. März 1945 erreichten russische Truppen den Ort. Die Bevölkerung wurde nach Deutsch Puddiger (Podgórki) evakuiert. Bei der Rückkehr nach sieben Wochen waren alle Häuser geplündert. Die Menschen wurden zur Arbeit auf der Sowchose verpflichtet, und erst ab 1956 war im Zuge von Familienzusammenführung eine Aussiedlung möglich. Der letzte deutsche Bürgermeister war Fritz Taucher. Er wurde am 15. März 1945 verschleppt und starb dreieinhalb Monate später.
Heute ist Palzwitz als Palczewice ein Teil der Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern. Hier leben jetzt etwa 100 Menschen.
Amtsbezirk Palzwitz
Bis 1945 bildete Palzwitz einen eigenen Amtsbezirk im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Dazu gehörten die Gemeinden:
- Barzwitz (Barzowice)
- Dörsenthin (Dzierżęcin)
- Karzin (Karsino)
- Palzwitz (Palczewice)
- Vitte (Wicie) und
- Zillmitz (Sulimice).
Kirche
Seit altersher war Palzwitz mit Köpnitz (Kopnica), Kopahn (Kopań) und Sackshöhe (Zakrzewo) in das Kirchspiel Zizow (Cisowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Rügenwalde (Darłowo) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Die Einwohner waren vor 1945 fast ausnahmslos evangelisch. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Kurt Müller.
Heute ist Palczewice überwiegend katholisch. Sitz der heutigen Pfarrei ist nicht Cisowo, sondern Barzowice, und Cisowo ist eine Filiale zu Barzowice. Die Pfarrei liegt im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Kirchenmitglieder sind heute in das Kirchspiel Koszalin (Köslin) integriert, das zur Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.
Schule
Die Palzwitzer Schule war vor 1945 einklassig und wurde von einer Lehrkraft geleitet. Letzter deutscher Schulleiter war Lehrer Sonnenberg.
Literatur
- Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von Manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1988/1989
Ortsteile:
Barzowice (Barzwitz) | Bobolin (Böbbelin) | Boryszewo (Büssow) | Bukowo Morskie (See Buckow) | Cisowo (Zizow) | Dąbki (Neuwasser) | Dobiesław (Abtshagen) | Domasławice (Damshagen) | Drozdowo (Drosedow) | Gleźnowo (Steinort) | Jeżyce (Altenhagen) | Jeżyczki (Neuenhagen Abtei) | Kopań (Kopahn) | Kopnica (Köpnitz) | Kowalewice (Alt Kugelwitz) | Krupy (Grupenhagen) | Nowy Jarosław (Neu Järshagen) | Palczewice (Palzwitz) | Pęciszewko (Petershagen) | Porzecze (Preetz) | Rusko (Rußhagen) | Sińczyca (Schöningswalde) | Słowino (Schlawin) | Stary Jarosław (Alt Järshagen) | Sulimice (Zillmitz) | Wicie (Vitte) | Wiekowice (Wieck) | Wiekowo (Alt Wieck) | Zakrzewo (Sackshöhe) | Zielnowo (Sellen) und Żukowo Morskie (See Suckow)Weitere Ortschaften:
Borzyszkowo (Renkenhagen) | Darłowiec | Dobiesław-Kolonia | Dąbkowice (Damkerort) | Gorzebądz (Gohrbandshof) | Jeżyczki-Kolonia | Kowalewiczki (Neu Kugelwitz) | Krępka | Leśnica (Fichtberg) | Nowy Kraków (Neu Krakow) | Różkowo (Rehbockshagen) | Słowinko (Neu Schlawin) | Spławie | Trzmielewo | Zagórzyn (Voßhagen)
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