- Pappelgrund
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Saalekreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Würde/Salza Höhe: 121 m ü. NN Fläche: 53,32 km² Einwohner: 9283 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km² Postleitzahl: 06179 Vorwahlen: 0345, 034601 Kfz-Kennzeichen: SK Gemeindeschlüssel: 15 0 88 365 LOCODE: DE TEL NUTS: DEE0B Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Am Busch 19
06179 TeutschenthalWebpräsenz: Bürgermeister: Andre Herzog Lage der Gemeinde Teutschenthal im Saalekreis Teutschenthal ist eine Gemeinde im Saalekreis in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde liegt 12 km westlich von Halle (Saale).
Gemeindegliederung
Folgende Ortsteile sind ausgewiesen:
Geschichte
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Teutschenthal als zehntpflichtiger Ort Dussina im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Gleichzeitig wurde auch der Ort Osniza genannt, der später ein Teil von Teutschenthal wurde.
Von 1365 bis 1615 blieb Teutschenthal in die beiden Ortsteile Ober- und Unterteutschenthal getrennt. Während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten die Kriegsparteien den Ort, den Wiederaufbau verdankten die Bewohner Wolf Thilo von Trotha (1620–1683). Der wirtschaftliche Aufschwung, der bald nach diesem langen Krieg einsetzte, wurde durch die Kriegsereignisse des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) und der napoleonischen Besetzung des Landes von 1807 bis 1813 unterbrochen. Teutschenthal blieb danach noch agrarisch orientiert, aber schon bald begann mit dem Kohleabbau und dem Siegeszug der Zuckerrübe auch ein gewerblich industrieller Aufschwung, der sich wiederum auch auf die Landwirtschaft auswirkte.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Halle (Saale) nach Kassel im Jahre 1864 entstanden, teilweise auf Wanslebener Flur, Bahnhof-, Post- und Wohngebäude. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere nach der Gründung der Krügerhall AG (Kaliabbau) 1905, und in den folgenden Jahrzehnten wurden weitere Wohnanlagen zum Teil auf Langenbogener Flur für Bergarbeiter, Angestellte und leitende Mitarbeiter des Kaliwerks errichtet. 1936 erbaute die IG Farben in Teutschenthal ein Werk für die Magnesiumproduktion.
Trotz Stilllegung des Kaliwerkes im Jahre 1982 entwickelte sich Teutschenthal-Bahnhof zu einem industriellen und gewerblichen Zentrum.
Heute ist Teutschenthal die größte Gemeinde des Saalekreises.
Die durch die Kaligewinnung entstandenen Hohlräume stellen ein großes Problem dar, da das Carnallitit-Salzgestein Instabilität bedingende physikalische Eigenschaften (z. B. Sprödbruch) aufweist. Bereits am 24. Mai 1940 waren bei einem derartigem Gebirgsschlag 42 Bergleute ums Leben gekommen. Der letzte Hohlraumeinsturz ereignete sich am 11. September 1996, und zog ein knapp 2 Sekunden andauerndes Erdbeben mit einer Magnitude von ML=5,6 nach sich. Das Beben wurde weltweit von Seismographen registriert. Heute werden in einem Versatzbergwerk große Anstrengungen unternommen, die noch verbliebenen Hohlräume von rund 7 Millionen Kubikmeter durch Verfüllung (bergbaulich: Versatz) zu sichern.
Eisdorf
In einer Urkunde des Klosters Wimmelburg wurde der Ort Eisdorf 1121 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Eisdorf kam später zum Saalkreis (während Teutschenthal in der Herrschaft Schraplau der Grafschaft Mansfeld verblieb) und wurde mit dem Saalkreis, der zum Erzstift Magdeburg gehörte, 1680 brandenburgisch. 1952 kam der Ort zur Gemeinde Teutschenthal.
Östlich von Eisdorf lag früher das Vorwerk Vitzenburg.
Köchstedt
Die Siedlung Köchstedt wurde bereits Ende des 4. Jahrhunderts durch die Angeln und Warnen gegründet. Diese germanischen Stämme waren Ackerbauern, die das im Tal der Würde kaum vorhandene trockene Land bewirtschafteten. Im 8. Jahrhundert führte das Hersfelder Zehntverzeichnis den Ortsnamen „cochstat“. Jahrhunderte später wurden Angehörige eines niederen Dienstadelsgeschlechts als die von Kochstede erwähnt. Köchstedt kam 1501 zum Unteramt Schraplau, das später der preußische König Friedrich Wilhelm I. kaufte. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der Ort ein Bennstedter Vorwerk und eine selbstständige Gutswirtschaft.
Köchstedt kam 1950 zu Langenbogen und 1959 zu Bennstedt. Der Anschluss an Teutschenthal erfolgte 1993.
Gedenkstätten
- Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof zur Erinnerung an die Opfer der Kämpfe gegen den Kapp-Putsch 1920 sowie an die Opfer des Faschismus, darunter den KPD-Aktivisten Albert Schmidt, den Bergmann Hermann Wendt und den Juden Salomon Maerker. Nach Schmidt und Maerker wurden Straßen benannt.
- Gedenkstein von 1959 in der Grünanlage F.-Henze-Straße zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann.
Politik
Teutschenthal ist Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Würde/Salza.
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Andre Herzog wurde am 4. Juli 2004 gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 26. Januar 1998 durch das Regierungspräsidium Halle genehmigt.
Blasonierung: „In Grün eine silberne Spitze, belegt mit einer entwurzelten grünen Linde, oben nach der Figur begleitet von zwei steigenden, dreiblättrigen silbernen Lindenzweigen.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Teutschenthal
- Die Kirche St. Laurentius entstammt der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ihr Schiff wurde 1617 erneuert und Mitte des 18. Jahrhunderts verlängert.
- Die Kirche St. Vitus wurde schon 1129 erstmals erwähnt. 1675 wurde sie in heutiger Form errichtet, wobei der gotische Turm des Vorgängerbaus (15. Jahrhundert) integriert wurde. Ein Umbau erfolgte im Jahre 1740.
- Das ehemalige Rittergut „Haus Würdenburg“, dessen Schloss zur Zeit verfällt.
Sport
Auf einer entsprechenden Strecke finden regelmäßig Motocross-Rennen und auch die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Teutschenthal liegt südlich der Bundesstraße 80 von Halle (Saale) nach Eisleben. Die Gemeinde verfügt zudem über eine Anschlussstelle der A 143, welche westlich von Halle die A 14 mit der A 38 verbinden wird.
Teutschenthal hat zwei Bahnhöfe an der Halle-Kasseler Eisenbahn.
Persönlichkeiten
- Cornelia Polit (* 1963), Schwimmeuropameisterin 1981 und 1983
Dies und das
Der Kinofilm Schultze gets the blues spielt zum großen Teil in Teutschenthal.
Weblinks
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