- Paradoxe Intention
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Die Paradoxe Intervention ist eine Methode, die in den 1970er Jahren besonders in der systemischen Therapie als Mittel eingeführt wurde, um paradoxe Kommunikation aufzulösen.
Durch die paradoxe Intervention soll eine festgefahrene Sichtweise erschüttert werden, um so eine Problemlösung möglich zu machen. Methoden sind z. B.:
- Symptomverschreibung
- Reframing (positive Umdeutung des Symptoms)
- Rückfallvorhersage
- Utilisation eines Symptoms
Bei der Symptomverschreibung wird das als problematisch verstandene Verhalten gefördert. So kann z. B. die therapeutische Verschreibung in einer Paartherapie, in dem sie ihm vorwirft im Haushalt nichts zu machen, in folgender Anweisung an ihn bestehen: Bis zu unserer Sitzung unterlassen Sie jede Tätigkeit im Haushalt. Das eigentliche Problem (nämlich der Gedanke, dass er dauernd etwas tun muss) löst sich dadurch auf.
Dabei ist der Ausgangsgedanke, dass jedes Verhalten seine soziale Funktion in dem System hat. Problematische Verhaltensweisen sind eine Reaktion auf paradoxe Kommunikation und dienen als Beitrag zum Bestehen des Systems, auch wenn die Mitglieder darunter leiden. Ziel dieser Strategie ist es, durch die Verschreibung die Funktion des problematischen Verhaltens den Systemmitgliedern in seiner Paradoxie bewusst zu machen. Zudem soll deutlich werden, dass dieses Verhalten keineswegs spontan oder unkontrollierbar ist, sondern durchaus gesteuert werden kann.
Das mit der paradoxen Intervention ausgedrückte Verständnis besagt, dass das menschliche Verhalten berechenbar ist. Die Maßnahme dient der Manipulation der Klienten und ist schwer zu kontrollieren. Entsprechend wird sie inzwischen nur noch selten eingesetzt.
Die paradoxe Intention (auch paradoxe Intervention) ist eine spezielle Form der therapeutischen Intervention, bei der der Klient aufgefordert wird, sein symptomatisches Verhalten nicht zu bekämpfen, sondern bewusst herbei zu führen und auszuüben.
Nach Viktor E. Frankl, Paul Watzlawick und Jay Haley kann dieses Verfahren zur Symptomreduktion führen, sofern das Zielverhalten durch Spontaneität gekennzeichnet ist und in soweit der Kampf gegen das Symptom zu seiner Aufrechterhaltung beigetragen hat.
Siehe auch: Doppelbindungstheorie
Paradoxe Intention wird auch als Methode gegen Einschlafstörungen angewandt.
Literatur
- M. Selvini Palazzoli, L. Boscolo, G. Cecchin, G. Prata: Paradoxon und Gegenparadoxon. Ein neues Therapiemodell für die Familie mit schizophrener Störung, 2. Auflage, Stuttgart: Klett-Cotta, 1978. ISBN 3-608-95375-2
- P. Watzlawick, J. H. Beawin, D. D. Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien, 6. Auflage, Bern, Stuttgart, Wien: Huber, 1982. ISBN 3-456-83457-8
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