- Paralipomena
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Als Paralipomenon, meist im Plural Paralipomena (altgriechisch „das Übergangene“, zu παραλείπειν paraleipein: „übergehen“) bezeichnet man Nachträge und Zusätze zu einem Text bzw. Buch. Insbesondere werden so die im Anhang anspruchsvoller Ausgaben poetischer oder philosophischer Werke abgedruckten Entwürfe, Vorfassungen, Varianten und Fragmente dieser Werke bezeichnet.
Der Begriff ist besonders durch den Titel von Arthur Schopenhauers Werk Parerga und Paralipomena (etwa „Beiwerke und Nachträge“) bekannt.
Giacomo Leopardi nannte seine satirische Fortsetzung des unter Homers Namen überlieferten Froschmäusekrieges Paralipomeni della Batracomiomachia („Paralipomena zum Froschmäusekrieg“). Dieser Titel drückt spielerisch das anscheinend rein wissenschaftlich-philologische Interesse aus, mit dem das literarische Ich von Leopardis Gedicht auftritt.
Unter dem Titel "Paralipomena" wurden nach Goethes Tod die erhalten gebliebenen vorbereitenden Aufzeichnungen (Skizzen, Verse u.a.) zum Faust veröffentlicht, die der Dichter nicht in die Endfassungen von Faust I und Faust II aufgenommen hat.
„Paralipomena“ ist auch die griechische und lateinische Bezeichnung für das erste und das zweite Buch der Chronik im Alten Testament, da man annahm, dass in diesen beiden Büchern „Übergangenes“ berichtet werde, das zuvor in den beiden Büchern der Könige im Alten Testament nicht berichtet worden sei. Tatsächlich ist jedoch der historische Wert der Nachrichten, welche die Chronikbücher über die Königebücher hinaus bieten, eher gering.
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