- Paranimf
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Paranimfen sind (in den Niederlanden) die Begleiter eines Doktoranden (Promovenden) während der Verteidigung seiner Doktorarbeit.
Der Doktorand wird meist durch zwei Paranimfen (griechisch: Zeugen) begleitet. Sie haben vor allem eine zeremonielle Aufgabe, obwohl sie ursprünglich dazu da waren, die Doktorarbeit zu verteidigen, falls der Doktorand selbst nicht dazu in der Lage wäre (zum Beispiel wegen Krankheit oder aufgrund eines Unfalls), oder wenn der Promovend zur Beantwortung einer Frage Rücksprache halten will. In der Antike, als es bei akademischen Streitgesprächen bei einer Promotion zum Teil heiß her ging und die Gemüter sich erhitzten, dienten die Paranimfen als Leibwächter. Es war daher sehr vernünftig, sich als Promovend durch zwei stämmige Kerle begleiten zu lassen. In der heutigen akademischen Praxis, bei der es selten zu Handgemengen kommt, ist die Paranimf oft ein Familienmitglied, Freund(in) oder ein Studienkollege des Promovenden und muss nicht notwendigerweise über das Fachgebiet der Doktorarbeit Bescheid wissen. Es handelt sich daher um eine ehrenvolle Aufgabe, ebenso wie bei Trauzeugen. Es wird erwartet, dass sich die Paranimfen ebenso formell kleiden wie der Promovend.
In modernen Zeiten haben die Paranimfen eine zusätzliche Aufgabe bekommen. In den Niederlanden ist es Tradition, die Promotionsfeier am gleichen Tag (Abend) zu feiern wie die Zeremonie (Nachmittag). Um den Doktoranden von der Organisation der Party zu entlasten, übernehmen die Paranimfen diese Aufgabe, inklusive des Versands der Einladungen.
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