- Parataktisch
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Eine Parataxe (griech. παράταξις parátaxis „Beiordnung, Koordination“) ist eine Aneinanderreihung von selbstständigen Sätzen (Hauptsätzen).
Sätze, die im parataktischen Stil aneinander gereiht oder miteinander verbunden werden, sind gleichgeordnet. Das heißt, dass sie nicht wie im hypotaktischen Stil anderen Sätzen oder Satzteilen unter- oder übergeordnet werden. Nebensätze sind dadurch ausgeschlossen.
In der Parataxe werden Sätze durch koordinierende Konjunktionen wie und, oder (Polysyndeton) oder durch Satzzeichen wie Komma (Asyndeton) oder Punkt voneinander getrennt. Parataxen werden in Texten verwendet, die sich nur auf das Wesentliche des Inhaltes konzentrieren. Es wird einfach, wahrhaftig erzählt. Der parataktische Stil wirkt einerseits trocken und differenziert, bietet andererseits aber die Möglichkeit, eine lineare Argumentation sehr zwingend darzustellen. Deshalb wird dieser Sprachstil gerne bei Werbetexten angewandt, wobei die einzelnen Hauptsätze häufig gekürzt sind, um die Einprägsamkeit noch weiter zu steigern.
Beispiele:
- Mooser ist krank. Er liegt im Bett.
- lateinisch Veni, vidi, vici „Ich kam, ich sah, ich siegte.“ (auch Klimax)
Das Gegenteil der Parataxe ist die Hypotaxe.
Beispiele findet man in den Texten von Franz Kafka und ganz besonders in der Literatur des Realismus (zum Beispiel: Theodor Fontane) und der Lyrik des Früh-Expressionismus. In der Zeit der Nachkriegsliteratur bediente man sich Ihrer gerne um die vielen visuellen Eindrücke zu schildern, die nicht weiter verarbeitet werden können. Sie waren Ausdruck der Unfassbarkeit.
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