Pardorf

Pardorf
Bavory
Wappen von Bavory
Bavory (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 504 ha
Geographische Lage: 48° 50′ N, 16° 37′ O48.83305555555616.616666666667230Koordinaten: 48° 49′ 59″ N, 16° 37′ 0″ O
Höhe: 230 m n.m.
Einwohner: 407 (28. August 2006)
Postleitzahl: 692 01
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Petr Žluva
Adresse: Bavory 9
692 01 Mikulov na Moravě
Website: bavory.cz

Das Dorf Bavory (deutsch Pardorf) liegt in Südmähren, im Okres Břeclav in Tschechien. Im Dorf leben etwa 400 Einwohner. Das Dorf gehört zum Zweckverband Region Slovácko.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde etwa im 13. Jahrhundert in Folge der Kolonialisierung der Region durch die Herren von Nikolsburg gegründet. Zu diesem Herrschaftsraum gehörte die Gemeinde bis 1848. Die Bedeutung des örtlichen Weinbaues unterstreicht eine bereits 1568 erlassene Bergrechtsordnung. Der bis ins 18 Jahrhundert unveränderte Dorfname Pairdorf beziehungsweise Payrdorff ändert sich erst 1791 in Bardorf, aus dem seit 1850 Pardorf wurde.

Über Jahrhunderte hinweg, bis zum Schicksalsjahr 1945, wurde in Pardorf die ui-Mundart des bairischen Stammlandes gesprochen. Auch das gelebte Brauchtum im Jahreskreislauf weist auf die, über Österreich erfolgte Besiedlung des Ortes hin.

Matriken gibt es seit 1764 und Grundbücher seit 1760.

Im 1.Weltkrieg fallen 24 Mann. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde Pardorf zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Das Dorf gehörte danach bis 1945 zum deutschen Gau Niederdonau. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. 1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Nur sechs deutsche Ortsbewohner blieben zurück. Der Ort wurde neu besiedelt.

Seit dem Jahre 1583 ist ein Gemeindesiegel nachweisbar. Es bestand aus einem zweigeteilten Renaissanceschild in dessen Hälften ein Boot und ein Rebmesser abgebildet waren. Ein gänzlich neues Siegelbild des 18 Jh. beschreibt das Mährische Landesmuseum in Brünn: in einem Barockschild ragt zwischen zwei Schmuckranken ein Kirchturm empor. [1]

Wirtschaft

Die Haupteinnahmequelle für die Ortschaft war seit ihren frühen Tagen der Weinbau. Der dort produzierte Weißwein wurde zunächst an die Gaststätten der Umgebung verkauft.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1793 466
1836 515
1869 472
1880 554 527 25 5
1890 532 518 14 0
1900 546 540 6 0
1910 532 532 0 0
1921 476 462 2 12
1930 451 423 15 13
1939 443
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Persönlichkeiten

  • Wenzel Gröll (* 1859 Pardorf; † 8. November 1969 Wien) Aquarellmaler und Radierer

Sehenswürdigkeiten

  • Barocke Kirche der Hl. Katharina aus dem Jahr 1742
  • Berg Stolová hora

Quellen

  • Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Pardorf: Seite 227, 411, 417, 421, 573
  • Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Pardorf: Seite 157

Literatur

  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. 1990. Pardorf Seite 30
  • Bruno Kaukal: Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden 1992. Pardorf Seite 173

Weblinks

Belege

  1. Codex diplomaticus et episotlaris Moraviae /VI/438; Liechtenstein-Archiv Wien/Vaduz

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