- Atacama Large Millimeter Array
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Das Atacama Large Millimeter Array (ALMA) ist nach Fertigstellung ein aus 66 fahrbaren Einzelantennen zu je 12 m Durchmesser bestehendes Interferometer für Millimeterwellen und Submillimeterwellen. Es befindet sich 5000 m über dem Meeresspiegel auf dem Chajnantor-Plateau in der Atacamawüste im Norden von Chile.
Der Bau wurde im November 2003 beschlossen, um die Beobachtungsmöglichkeiten im Millimeterwellenbereich, dem neben Licht- und Radiowellen dritten „Fenster“ der Erdatmosphäre, entscheidend zu verbessern. ALMA ist eines der größten Projekte der bodengebundenen Astronomie und soll voraussichtlich 2013 fertiggestellt sein.[1] Am Standort wurde als Atacama Pathfinder Experiment bereits ein Radioteleskop aufgestellt. Obwohl ALMA erst zu einem Drittel fertig gebaut ist, nahm es Anfang Oktober 2011 seinen wissenschaftlichen Betrieb auf.[2]
Zu den Aufgaben des von Nordamerika, Japan und Europa gemeinsam finanzierten Instruments gehört es, die Entstehungsgebiete von Planeten und Sternen in kalten interstellaren Wolken und protoplanetaren Akkretionsscheiben zu erforschen. Die Millimeterwellen sind besonders geeignet, ausgedehnte Gas- und Staubwolken zu durchdringen, die die Stern- und Planeten-Entstehungsgebiete verhüllen. Infrarotgalaxien im frühen Universum, Ultramassive Schwarze Löcher und Galaxienentstehung sind weitere wichtige Forschungsgebiete von ALMA. Darüber hinaus soll ALMA helfen wichtige Fragen bei der Erforschung von Dunkle Materie und Dunkle Energie zu beantworten.
Da der irdische Wasserdampf Wellen im Millimeter und Submillimeterbereich absorbiert, wurde ALMA an einem sehr trockenen und hoch gelegenen Gebiet errichtet. Ideal geeignet war hier das ausgedehnte Chajnantor-Hochplateau in der chilenischen Atacama-Wüste, 5000 Meter hoch gelegen.
Durch Verschieben der Antennen kann die Größe von ALMA zwischen 150 m und 16 km verändert werden. Die Empfänger sollen in den Frequenzbändern zwischen 30 GHz und 950 GHz arbeiten, für die die Erdatmosphäre durchlässig ist. Zunächst sollen vier Bänder von 84-116 GHz, 211-275 GHz, 275-373 GHz und 602-720 GHz in Betrieb gehen. Das in der derzeitigen Ausbaustufe mit 84 GHz untere Ende des Empfangsspektrums schließt damit nahtlos an das Very Long Baseline Array an.
Weblinks
Commons: ALMA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Neue offizielle ALMA-Website
- ALMA-Website bei der ESO
- Vertex Antennentechnik GmbH, Hersteller des amerikanischen Antennenmodells
- Podcast-Interview mit dem ALMA-European Instrument-Scientist Robert Laing
- Mit ALMA zu neuen Horizonten der Astronomie - Wissenschaft in den Schulen
- Blick ins staubige Universum - Welt der Wissenschaft
Einzelnachweise
- ↑ ALMA – Auf der Suche nach unseren kosmischen Ursprüngen bei eso.org (abgerufen am 4. Oktober 2011).
- ↑ Alma-Observatorium: Neues Riesen-Teleskop wirft Blick ins Weltall bei focus.de, 3. Oktober 2011 (abgerufen am 4. Oktober 2011).
-23.019166666667-67.753055555556Koordinaten: 23° 1′ 9″ S, 67° 45′ 11″ WKategorien:- Großteleskop (Radio-Bereich)
- Bodengebundenes Observatorium
- Bauwerk in Chile
- Wissenschaft und Forschung in Chile
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