Pascha Weitsch

Pascha Weitsch

Pascha Johann Friedrich Weitsch (* 16. Oktober 1723 in Hessen; † 6. August 1803 in Salzdahlum) war ein deutscher Landschaftsmaler und Zeichner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Ziegeldeckers Daniel Weitsche († 1754) und der früh verstorbenen Mutter Anna Margaretha († 1737) besuchte kurze Zeit die Lateinschule in Osterwieck und war anschließend als Schreiber in Wolfenbüttel tätig. Er trat nach dreieinhalb Jahren in die Dienste des Hauptmanns von Blum in Braunschweig, bevor er 1744 Soldat wurde.

Tätigkeit als Künstler

Weitsch schulte sich während seines Militärdienstes autodidaktisch auf künstlerischem Gebiet, u. a. durch das Kopieren von Gemälden, mit so großem Erfolg, dass er 1756 Porzellanmaler in der Manufaktur Fürstenberg wurde. Seit den 1760er Jahren schuf er auch Ölgemälde, die überwiegend Landschaftsdarstellungen des Braunschweiger Umlandes und des Harzes zeigen. Weitsch arbeitete zeitweise als Kunsthändler und war mehrere Jahrzehnte für die Stobwassersche Lackwarenmanufaktur in Braunschweig als Maler und Ausbilder tätig. Er unternahm Studienreisen nach Kassel, Amsterdam und Brügge. Im Jahre 1789 wurde er zum Inspektor der Gemäldegalerie im herzoglichen Schloss Salzdahlum ernannt. Er nahm großen Anteil am Braunschweiger Geistesleben und korrespondierte u. a. mit Gleim und Lessing.

Weitsch starb 1803 in Salzdahlum. Er war seit 1748 mit Anna Stoppen verheiratet, nach deren Tod er 1783 Sophie Helmkampf heiratete. Sein Sohn Friedrich Georg Weitsch (1758-1828) war ebenfalls als Maler tätig und porträtierte seinen Vater 1797 auf einem Ölgemälde, das sich heute im Besitz des Herzog Anton Ulrich-Museums befindet. Auch sein jüngerer Sohn Johann Anton August Weitsch (1762-1841) war Maler und folgte seinem Vater 1803 als Galerieinspektor in Schloss Salzdahlum.

Ehrungen

Im Jahre 1784 wurde er zum Mitglied der Kunstakademie Düsseldorf ernannt. Die Ernennung zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin erfolgte 1795.

Werke

Zu seinen bedeutendsten Werken auf Porzellan gehört ein 1768/1769 entstandenes, mit Landschaftsmotiven versehenes Tafelservice für Herzog Karl I. von Braunschweig.

Das Herzog Anton Ulrich-Museum besitzt 216 Zeichnungen Weitschs.

Gemälde (Auswahl)

  • Das Bodetal mit der Roßtrappe, 1769 (Herzog Anton Ulrich-Museum)

Weitere Werke befinden sich im Besitz des Städtischen Museums Braunschweig.

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Seite 644-645, Hannover 1996
  • Jochen Luckhardt: Weitsch, Pascha Johann Friedrich in: Braunschweiger Stadtlexikon, herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, Seite 243, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5
  • Annedore Müller-Hofstede: Der Landschaftsmaler Pascha Johann Friedrich Weitsch 1723-1803, in: Braunschweiger Werkstücke, Band 48, Braunschweig 1973
  • Paul ZimmermannWeitsch, Pascha Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 626–629.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pascha Johann Friedrich Weitsch — (* 16. Oktober 1723 in Hessen; † 6. August 1803 in Salzdahlum) war ein deutscher Landschaftsmaler und Zeichner. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Tätigkeit als Künstler …   Deutsch Wikipedia

  • Weitsch — ist der Name einer braunschweigischen Künstlerfamilie: Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723–1803), Vater von: Friedrich Georg Weitsch (1758–1828) Johann Anton August Weitsch (1762–1841) Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Georg Weitsch — (* 8. August 1758 in Braunschweig; † 30. Mai 1828 in Berlin) war ein deutscher Maler und Radierer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Braunschweigischer Hofmaler …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Anton August Weitsch — (* 17. Januar 1762 in Braunschweig; † 17. März 1841 ebenda) war ein deutscher Maler und Museumsinspektor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Galerieinspektor in Salzdahlum 1.2 Museumsinsp …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Städtisches Museum Braunschweig — Ansicht von Südwesten Das 1861 gegründete Städtische Museum Braunschweig ist mit seiner Sammlung von über 270.000 Objekten zur Braunschweigischen Geschichte eines der größten kunst und kulturgeschichtlichen Museen Deutschlands. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Carl Kretschmar — Johann Carl Heinrich Kretschmar (getauft 17. Oktober 1769 in Braunschweig; † 2. März 1847 in Berlin) war ein deutscher Maler. Leben Der Schüler von Pascha Johann Friedrich Weitsch trat als Porträt und Historienmaler hervor und war seit 1789… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Kretschmar — Johann Carl Heinrich Kretschmar (getauft 17. Oktober 1769 in Braunschweig; † 2. März 1847 in Berlin) war ein deutscher Maler. Leben Der Schüler von Pascha Johann Friedrich Weitsch trat als Porträt und Historienmaler hervor und war seit 1789… …   Deutsch Wikipedia

  • Porzellanmanufaktur Fürstenberg — Porzellanschild am Schlosstor Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg ist eine Porzellanmanufaktur in Fürstenberg an der Weser und das Porzellan wird von ihr auch als das „Weiße Gold der Weser“ vermarktet. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Thorstein Elias Hjaltelin — Dorstein Illia Hialtalin, erster Mahler aus Island. (Abbildung von 1804) Thorstein Elias Hjaltelin[1], auch Thorstein Ilia Hjaltalín[2] oder früher Dorstein Illia Hialtalin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”