- Passenger Transport System
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Der aus dem Englischen übernommene Sammelbegriff Peoplemover (wörtlich: Personenbeförderer) bezeichnet meist schienengebundene und in der Regel automatisch verkehrende Verkehrsmittel für kurze Strecken, wie man sie hauptsächlich auf Flughäfen und Messen findet. Manchmal wird statt des Begriffs People Mover auch das Akronym PTS, für Passenger Transport System verwendet.
Teilweise werden auch Fahrsteige, Personenaufzüge oder auch Bahnen in Freizeitparks zu den Peoplemovern gerechnet. Die in hoher Taktfolge verkehrenden Kabinen oder Züge finden Anwendung auf Routen mit hohem Passagieraufkommen, die für Fahrsteige zu lang und für Schienenpersonennahverkehrssysteme zu kurz sind, wobei je nach Technik der Übergang zur Stadt- oder Straßenbahn fließend sein kann.
Als erster Peoplemover gilt oft der für die Weltausstellung 1967 gebaute Expo-Express, der die 5,7 km lange Strecke von Montréal zum Messegelände mit vollautomatischen Zügen verband, die auf denen der U-Bahn von Toronto basierten. Die Anlage wurde nach wenigen Jahren zunächst stillgelegt und dann abgerissen. Allgemein gab es ab den 60er Jahren diverse Ideen für oftmals futuristisch anmutende Kurzstreckenverkehrsmittel, darunter auch ein deutscher Entwurf für das Kabinentaxi, das am damals geplanten Flughafen Hamburg-Kaltenkirchen Passagiere über ein verzweigtes Netz automatisch zum gewünschten Ziel befördern sollte. In Science-Fiction- und Agentenfilmen sind solche Gondelbahnen ein beliebtes Motiv, im Alltag jedoch nur auf wenigen Strecken sinnvoll. Nicht mehr zur Kategorie der Peoplemover ist ein größeres, fahrerlos betriebenes und vernetztes Metrosystem zu rechnen, wie dies z. B. die 2009 in Betrieb gehende Dubai Metro sein wird, wohl aber das ergänzende Zubringersystem zu dieser Metro, die 2009 eröffnende Dubai Monorail.
Inhaltsverzeichnis
Bekannteste Bauarten
Seilgezogene Kabinen- oder Gondelbahnen
Beim Cable Liner der Firma Doppelmayr werden eine oder zwei auf Schienen fahrende Gondeln von einem Kabel gezogen, das in einer Schleife zwischen den zwei Endstationen verläuft. Bei der MiniMetro sind die Fahrzeuge kuppelbar mit dem Umlaufseil ausgelegt.
Für komplexere Streckenführungen prinzipiell geeignet, jedoch deutlich störungsanfälliger ist das System SK der französischen Firma Soulé, bei dem die Gondeln während der Fahrt an unterschiedlich schnell verlaufende Zugseile gekuppelt werden.
Eine Besonderheit stellt die Seilbahn am Flughafen Zürich dar, die das Fingerdock E auf dem Vorfeld mit dem Hauptterminal verbindet, sie wird von einem Seil gezogen, schwebt jedoch auf einem Luftkissen über einem glatten Betonboden in einem Tunnel.
Einschienenbahnen
Viele Peoplemover werden oft fälschlich als Einschienenbahn oder Monorail bezeichnet, um sie von der U-Bahn oder der Eisenbahn abzuheben, obwohl sie meist auf mehreren Schienen oder Betonfahrbahnen verkehren. Einige Einschienenbahnen können jedoch zu den Peoplemovern gezählt werden.
Hängebahnen
Neben dem System SIPEM (Siemens PEople Mover, die als H-Bahn an der Dortmunder Universität als SkyTrain am Flughafen Düsseldorf ein bekanntes Beispiel für einen typischen Peoplemover.
Gummibereifte Triebwagen mit Betonfahrwegen
An vielen Flughäfen werden Züge oder einzelne Wagen eingesetzt, die wie Busse auf Gummireifen fahren, jedoch von einer Schiene in der Mitte der Fahrbahn geführt und mit Strom versorgt werden. Bekanntestes Beispiel sind die Véhicule automatique léger (VAL) wie Orlyval und das System am Pariser Flughafen Roissy CDG sowie die CX-100 Wagen der Frankfurter SkyLine vom Hersteller Bombardier, ähnliche Systeme von Bombardier sind in London Gatwick, Stansted, Heathrow, Rom, Madrid, Miami Airport, Miami Downtown, Pittsburgh, Tampa, Orlando, Dallas, Denver, Las Vegas, Atlanta, San Francisco und Seattle im Einsatz. Wegen der Führungsschiene, die bei älteren Modellen oft als Balkenprofil hervorragt, bei modernen Versionen allerdings unter dem Niveau der Fahrwege angebracht wird, sind diese Systeme auch als Automated Guideway Transit (AGT) bekannt. Allerdings wird der Begriff AGT teilweise auch allgemein für vollautomatische Schienenfahrzeuge verwendet, um sie von konventionellen U-Bahnen mit Fahrer abzugrenzen. Dies wird in Nürnberg mit dem Projekt RUBIN praktiziert.
Schienentriebwagen mit Gummireifen oder Stahlrädern
Das von Matra entwickelte Fahrzeug VAL wurde ursprünglich als automatische U-Bahn entwickelt, wird aber an den Pariser Flughäfen als Peoplemover zwischen den Terminals verwendet. Es fährt mit Gummireifen auf speziellen Schienen, eine Version auf herkömmlichen Schienen wäre ebenfalls möglich.
In Detroit ist seit 1987 der Detroit Peoplemover im Einsatz. Er fährt voll automatisiert mit Stahlrädern auf einer aufgeständerten Ringstrecke durch das Zentrum von Detroit. Die Rundtour dauert etwa 15 Minuten, wobei an 13 Stationen gehalten wird.
Sonstige
Der Peoplemover der Firma Schmid-Maschinenbau ist eine Anlage, die 4 bis 8 Personen sowie Rollstühle und Kinderwagen innerhalb von 30 Sekunden in einer Kabine quer über einen zu Fuß nur schwer überwindbaren Verkehrsweg bringt. Die Kabine wird dabei erst wie ein Aufzug in einem Turm, der auch als Stützpfeiler dient, nach oben transportiert und gleitet dann hängend wie eine Kabinenbahn oder Laufkatze unter einer Brückenkonstruktion auf die andere Straßenseite zum zweiten Turm, wo es wieder abwärts geht. Der Übergang von der Horizontalen in die Vertikale geschieht in einer fließenden Bewegung. Der erste derartige Peoplemover über die Bundesstraße 312 wurde am 7. Juli 2001 in Pfullingen eingeweiht.
Seit 19. Dezember 2006 wurde der weltweit erste Peoplemover, der Bahngleise überquert, in Altbach in Betrieb genommen, ein weiterer existiert seit Juni 2007 an der Berliner S-Bahnstation Betriebsbahnhof Rummelsburg.
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