- Pastoral Provision
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Die Pastoral Provision ist eine seit 1980 bestehende Seelsorgeeinrichtung der römisch-katholischen Kirche in den USA. Sie gestattet die Einrichtung von (Personal-)Pfarreien mit anglikanischen Gebräuchen unter der Leitung vormaliger Priester der US-Episkopalkirche (Episcopal Church in the USA), die zur katholischen Kirche übergetreten und in ihr, unter Befreiung von der Zölibatspflicht, re-ordiniert worden sind. Solche katholische Pfarreien mit „Anglican Use“ bestehen u. a. in den Bundesstaaten Massachusetts, Pennsylvania, South Carolina und Texas. Die Gemeinden feiern ihre Liturgie nach dem von der vatikanischen Gottesdienstkongregation genehmigten, anglikanischen Traditionen verpflichteten „Book of Divine Worship“ (nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Book of Common Prayer).
Die Einrichtung steht unter der Aufsicht der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre. Als Kirchlicher Delegat trägt Bischof John J. Myers von Newark Verantwortung für die Anwendung der „Pastoral Provision“. Ihm zur Seite stehen William H. Stetson vom Opus Dei, als Sekretär, sowie mehrere konvertierte Priester der US-Episkopalkirche.
Seit 1983 wurden in den USA über 70 katholische Priester mit anglikanischem Hintergrund geweiht, doch gibt es nur sieben Pfarreien mit „Anglican Use“ nach dem „Book of Divine Worship“.
Außerhalb der Vereinigten Staaten gilt die „Pastoral Provision“ nicht. Doch ist die Aufnahme vormaliger anglikanischer Priester und ihre Bestellung zu katholischen Amtsträgern auch in sonstigen Diözesen des englischsprachigen Raumes nicht ungewöhnlich. Der korporative Anschluss anglikanischer Pfarreien an die katholische Kirche hingegen wurde von kanadischen wie britischen, auch manchen US-amerikanischen, Bischöfen länger abgelehnt.
Eine generelle Regelung für die korporative Einigung ehemaliger Anglikaner mit der römisch-katholischen Kirche schuf die päpstliche Konstitution Anglicanorum coetibus vom 9. November 2009.
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