Paul-Gerhard Hübsch

Paul-Gerhard Hübsch

Hadayatullah Hübsch (* 8. Januar 1946 in Chemnitz als Paul-Gerhard Hübsch), deutscher Schriftsteller, Publizist, war ehemaliger Aktivist der 68er-Bewegung und langjähriger Pressesprecher der Ahmadiyya Muslim Jamaat in der Bundesrepublik Deutschland e.V.. Er ist in der Nuur-Moschee in Frankfurt Imam Dschuma (Leiter der Freitagspredigt).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Arbeit

Nachdem er den Kriegsdienst verweigerte, war er während der Studentenunruhen der APO in der linken Szene aktiv, unter anderem der Kommune 1. Es folgten zahlreiche Drogenerfahrungen, vor allem mit LSD, Reisen nach Marokko, Psychiatrie-Aufenthalte. 1969 trat der Schriftsteller Hübsch in die Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat ein. Er ist Imam Dschuma in der Nuur-Moschee in Frankfurt-Sachsenhausen, wo er die Freitagspredigt auf Deutsch hält. Von ihm erschienen Aufsätze in diversen Tageszeitungen, wie Die Welt, taz und Süddeutsche Zeitung sowie der alternativen Literaturzeitschrift Ulcus Molle Info und Der Metzger. Acht Jahre war Hübsch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig sowie Ende der 70er-/Anfang der 80er-Jahre als Reporter und Feature-Autor für den Jugendfunk des hr; auch war er Gastautor und Interviewpartner der Jungen Freiheit[1], der Jungen Nationaldemokraten[2] und der Deutschen Stimme.[3] Gegenüber der taz erklärte Hübsch in einem Interview, „er sei vor einigen Jahren ‚blauäugig in die Geschichte‘ mit der Jungen Freiheit gegangen.“[4] Hübsch war acht Jahre lang Vorsitzender des „Verbandes deutscher Schriftsteller“ in Hessen und arbeitet für den Ethikrat in Hessen.

Mehrere Hörspiele stammen aus der Feder von Hadayatullah Hübsch. Zudem veröffentlichte er über 100 Bücher – Gedichtbände sowie Sachbücher, darunter auch etliche, die sich eingehend mit dem Islam beschäftigen: „Der Weg Mohammeds“, „Frauen im Islam“, „Prophezeiungen des Islam“, „Fanatische Krieger im Namen Allahs“. Er hat auch zahlreiche Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, wie etwa „Jesus in Indien“. Seit 1990 ist er Leiter des Verlags „Verlag Der Islam“. Zudem fungierte er acht Jahre als Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Hessen. Seine Lebenserinnerungen erschienen 1991 unter dem Titel „Keine Zeit für Trips“. 1998 veröffentlichte er eine Zusammenfassung seines Lebens unter dem Titel „Alles war Geheimnis“ in der Anthologie „Bye-bye '68“ von Claus Wolfschlag, die im rechtsextremen Leopold Stocker Verlag erschienen ist. Seine religiösen Schriften sind von einer islamischen Haltung geprägt, die auf den Lehren der Ahmadiyya basieren.

Hübsch ist in zweiter Ehe verheiratet und hat sieben Kinder. Die erste Ehefrau, von der eine Tochter stammt, verstarb früh an Krebs.

Literatur

Werke

  • Der Weg Mohammeds. Islam – Religion der Zukunft?, Reinbek bei Hamburg, 1989, ISBN 978-3-499-18475-8
  • Keine Zeit für Trips. Autobiographischer Bericht., Verlag Der Islam, Frankfurt am Main 1991, o. ISBN
  • Jazz hat keine Worte. Über Jazz und Lyrik., 1991, ISBN 978-3-923588-26-8
  • Stop Mond 18, Pendragon Verlag, Bielefeld 1992, ISBN 978-3-923306-56-5
  • Ein Ort des Friedens, Verlag Der Islam, Frankfurt 1992, ISBN 978-3-921458-77-8
  • Muslima. Zur Position der Frauen im Islam., Verlag Der Islam, Frankfurt/Main 1992, ISBN 978-3-921458-78-5
  • Prophezeiungen des Islam, Droemer Knaur, 1993, ISBN 978-3-426-86022-9
  • PENG. Langer Brief eines 68ers an seine Tochter., Betzel Verlag, Nienburg 1993, ISBN 978-3-929017-16-8
  • Zur Stadt der glücklichen Tränen (Herausgeber), Verlag Der Islam, Frankfurt/Main 1994, ISBN 978-3-921458-93-8
  • Die Kosmologie des Islam, Clemens Zerling, Berlin 1995, ISBN 978-3-88468-061-2
  • Mein Weg zum Islam, Verlag Der Islam, Frankfurt/Main 1996, o. ISBN
  • Frauen im Islam. 55 Fragen und Antworten., Betzel Verlag, Nienburg 1997, ISBN 978-3-929017-77-9
  • Islam 99. Fragen und Antworten zum Islam., Betzel Verlag, Nienburg 1998, ISBN 978-3-929017-23-6
  • Alles war Geheimnis. Vom LSD zum Islam, in: Claus-M. Wolfschlag (Hg.): Bye-bye `68. Renegaten der Linke, APO-Abweichler und allerlei Querdenker berichten, Graz-Stuttgart 1998
  • little mags. Unabhängige Literaturzeitschriften., Berlin 2001, ISBN 978-3-932909-80-1
  • Fanatische Krieger im Namen Allahs. Die Wurzeln des islamistischen Terrors., Hugendubel/Diederichs, München 2001, ISBN 978-3-7205-2296-0
  • Muslimische Heilige und Mystiker (Übersetzer), Hugendubel/Diederichs, München 2002, ISBN 978-3-7205-2342-4
  • Macht den Weg frei. Gedichte., Horlemann Verlag, 2002, ISBN 978-3-89502-076-6
  • Paradies und Hölle. Jenseitsvorstellungen im Islam., Patmos, 2003, ISBN 978-3-491-72471-6
  • Die ersten Hundert. Bücher von Hadayatullah Hübsch aus über 30 Jahren Subkultur in Deutschland, Ariel-Verlag, 2003, ISBN 978-3-930148-24-0
  • Vorkriegsgedichte, mit einer Zeichnung von Frank Wildenhahn, Corvinus Presse, Berlin 2003, ISBN 978-3-910172-84-5 - desgleichen ist eine Vorzugsausgabe mit einer Kaltnadelradierung von Frank Wildenhahn erschienen. Druck der Radierung: Dieter Bela, Berlin.
  • Mein erstes Buch der Tiere: Islam für Kinder. (zusammen mit Fareed Ahmad), Verlag Der Islam, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-932244-26-1

Hörspiel/Hörbuch

  • Konferenz der Vögel, Hörspiel nach einem Versepos von Farid-ad-din Attar, 1995, ISBN 978-3-12-7613-20-9
  • Terror und Paradies. Gedichte zum Krieg., Audio CD, edition GALERIE VEVAIS, 2002, ISBN 978-3-936165-23-4

Weblinks

Aufsätze

Einzelnachweise

  1. Gotteslästerung - „In der linken Berliner tageszeitung ist die Hölle los“, Kommentar zur taz Satire „Mullahs immer klüger“, Artikel der Jungen Freiheit, 12/01, 16. März 2001
    Neubau von Moscheen einschränken?, Pro & Contra, Helmut Sporer/Hadayatullah Hübsch, Artikel der Jungen Freiheit, 24/03, 6. Juni 2003
  2. „Deutschland ist eine Art König der Herzen“, Interview in der Zeitschrift „Hier & Jetzt“ der Jungen Nationaldemokraten, Nummer 3, Juni/Juli 2006
  3. Geistige Visionen gegen den US-Kulturimperialismus, Der Publizist Hadayatullah Hübsch über die Anschläge vom 11. September 2001, die Rolle der USA und den Islam, Deutsche Stimme, März 2003
  4. Hübsch warb „um Verständnis für den Neubau von Moscheen und der Integration aus anderen Kulturen Zugewanderter […] eben auch im Gespräch mit rechtsextremistischen Medien.“ Portrait Hadaytullah Hübsch, taz vom 18. Januar 2008
  5. Kirchenbote Zürich

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