Paul Emil Jakobs

Paul Emil Jakobs
Denkmal für Jacobs in Gotha

Paul Emil Jacobs (* 20. August 1802 in Gotha; † 6. Januar 1866 ebenda) war ein deutscher Maler.

Jacobs, Sohn des Philologen Friedrich Jacobs, erhielt seine künstlerische Bildung auf der Münchener Akademie und machte sich zuerst durch einen Karton: Merkur, den Argus überlistend, bekannt. 1824 begab er sich nach Rom, wo er durch eine Auferweckung des Lazarus Aufsehen erregte. 1836 malte er eine Reihe Geschichtsbilder im Welfenschloss zu Hannover.

Seine Meisterschaft in der Wiedergabe des Nackten und der Modellierung bekundete er besonders in der Darstellung eines Sklavenmarktes sowie in dem Schlafenden und dem wachenden nackten Knaben. Graziöse Darstellungen des weiblichen Körpers sind die Griechin bei der Toilette und die zitherspielende Türkin. Ausgezeichnet durch Lichteffekt ist sein Bild aus Tausendundeiner Nacht, die Scheherezade in dem Augenblick darstellend, wo das Licht zuerst das Gemach erhellt. Auch als Bildnismaler war Jacobs hervorragend; von ihm selbst lithographiert sind die Porträts Goethes, Bretschneiders, Rosts, Dörings, seines Vaters u. a.

Das monumentale Altargemälde Kalvarienberg, das Jacobs 1844 für die Augustinerkirche in Gotha schuf, wurde dort 1939 beim Umbau der Kirche entfernt; es befindet sich seit 1998 in der Kirche von Hohenleuben.[1]

Jacobs war verheiratet mit Louise Jahn, sein Enkel Emil Jacobs (1868–1940) war Bibliothekar und Leiter der Universitätsbibliothek in Freiburg i. Br., ab 1929 Erster Direktor der Preuß. Staatsbibliothek zu Berlin und Honorarprof. für Bibliothekswissenschaft ebd.

Literatur

  • Schumann: Jacobs, Paul Emil. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 615–617.
  • Thieme-Becker Bd. 18, 1925, S. 248.
  • Ausstellungskatalog: Der Gothaer Maler Paul Emil Jacobs (1802–1866) Ein Künstler zwischen Klassizismus und Spätromantik. Eine Ausstellung zum 200. Geburtstag des Künstlers 18. August bis 10. November 2002. Herausgeber: Gotha-Kultur Schlossmuseum
  • Deutsches Geschlechterbuch Bd. 214, Limburg 2002, S. 503 ff

Einzelnachweise

  1. Bild und Beschreibung

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”