Paul Kardinal Poupard

Paul Kardinal Poupard

Paul Joseph Jean Kardinal Poupard (* 30. August 1930 in Bouzillé, Frankreich) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Paul Poupard studierte an den Universitäten Angers und Paris und promovierte in den Fächern Katholische Theologie und Kirchengeschichte. 1954 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend arbeitete er als Dozent und Wissenschaftler, ehe er im Jahre 1959 Mitarbeiter der Französischen Abteilung des vatikanischen Staatssekretariates wurde. Von 1972 bis 1980 leitete er als Rektor das Katholische Institut in Paris.

1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Usula und Weihbischof im Erzbistum Paris. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. April 1979 der damalige Erzbischof von Paris, François Kardinal Marty. Ein Jahr darauf erhielt er den Titel eines Erzbischofs und wurde mit Leitungsaufgaben im Sekretariat für die Nichtgläubigen betraut.

Kardinal

Am 25. Mai 1985 wurde er als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Sant’Eugenio in das Kardinalskollegium aufgenommen. Im gleichen Jahr übernahm er als Präsident die Leitung des Sekretariats für die Nichtgläubigen. 1988 wurde er Präsident des Päpstlichen Rates für Kulturfragen. Er organisierte und leitete weltweit mehrere Synoden und Konferenzen und vertrat als Päpstlicher Gesandter den Heiligen Vater. 1996 wurde er zum Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Prassede erhoben.

Paul Poupard nahm am Konklave 2005, in dem Benedikt XVI. gewählt wurde, teil. Dieser bestätigte nach seiner Wahl Poupard in seinem Amt und übertrug ihn am 11. März 2006 zusätzlich das Amt des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog.

Am 24. Mai 2007 wurde Kardinal Poupard von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt. Am 25. Juni 2007 nahm Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt von seinem Amt als Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog an und ernannte Jean-Louis Kardinal Tauran zu seinem Nachfolger. Dieser Schritt wurde zum 1. September 2007 wirksam.

Am 3. September 2007 nahm Benedikt XVI. Poupards Rücktrittsgesuch von seinem Amt als Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur an und ernannte Gianfranco Ravasi zu seinem Nachfolger in diesem Amt.

Schriften

  • Au coeur du Vatican. De Jean XXIII à Jean-Paul II. Perrin, Paris 2003, ISBN 2-262-02041-8
  • Ce pape est un don de Dieu! Plon-Mame, Paris 2001, ISBN 2-259-19551-2
  • Dictionnaire des religions. Presses universitaires, Paris 1985, ISBN 2-13-038907-4.
  • Wozu ein Papst. Von Petrus zu Johannes Paul II. („Une pape pouquoi faire?“). Verlag Bonifatius-Druckerei, Paderborn 1982, ISBN 3-87088-288-3

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paul Poupard — Wappen von Paul Kardinal Poupard Paul Joseph Jean Kardinal Poupard (* 30. August 1930 in Bouzillé, Frankreich) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch katholischen Kirche. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Joseph Jean Poupard — Paul Joseph Jean Kardinal Poupard (* 30. August 1930 in Bouzillé, Frankreich) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch katholischen Kirche. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Kardinal 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Poupard — Paul Joseph Jean Kardinal Poupard (* 30. August 1930 in Bouzillé, Frankreich) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch katholischen Kirche. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Kardinal 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kardinalskreierungen Johannes Paul II. — Im Verlauf seiner über 25 Jahre dauernden Amtszeit nahm Papst Johannes Paul II. die Kreierung von 232 Kardinälen in neun Konsistorien vor. Hierbei überschritt er häufig die vorgesehene Höchstzahl von Mitgliedern des Kardinalskollegiums und berief …   Deutsch Wikipedia

  • Tauran — Jean Louis Kardinal Tauran (* 5. April 1943 in Bordeaux, Frankreich) ist ein Kurienkardinal der römisch katholischen Kirche. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften in der römischen Kurie 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Jean-Louis Tauran — Wappen von Jean Louis Kardinal Tauran Jean Louis Kardinal Tauran (* 5. April 1943 in Bordeaux, Frankreich) ist ein Kurienkardinal der römisch katholischen Kirche und derzeitiger Kardinalprotodiakon …   Deutsch Wikipedia

  • Pontificium Consilium pro Dialogo Inter Religiones — Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog (lat.: Pontificium Consilium pro Dialogo Inter Religiones) wurde an Pfingsten des Jahres 1964 durch Papst Paul VI. als Sekretariat für Nicht Christen errichtet. Durch die von Johannes Paul II.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gianfranco Ravasi — Gianfranco Kardinal Ravasi Wappen von Gianfra …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Louis Fitzgerald — M. Afr. (* 17. August 1937 in Walsall, Großbritannien) ist ein vatikanischer Diplomat und Erzbischof der römisch katholischen Kirche. Leben Fitzgerald ist Mitglied der als „Weiße Väter“ (Patres albi) bekannt gewordenen, im Jahre 1868 von Kardinal …   Deutsch Wikipedia

  • List of members of European Academy of Sciences and Arts — I HumanitiesRüdiger Ahrens Sadik J. Al Azam Mohammad Adnan Al Bakhit Karl Otto Apel George Demetrius Babiniotis Arnulf Baring Wladyslaw Bartoszewski Heinrich Rudolf Beck Gerhold Becker Ludvík Belcredi Eloy Benito Ruano Theodor Berchem Wolfgang… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”