- Pay on production
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Das Akronym PoP (Pay on production - ein von Ford Deutschland eingeführter Scheinanglizismus[1]) meint die Bezahlung je produziertem Stück und ist die Bezeichnung für ein spezifisches Betreibermodell.
Bei Betreibermodellen kauft der Kunde weder eine Produktionsanlage noch least er sie, sondern bezieht aus einer zumeist vom Anlagenhersteller organisierten Produktion die benötigten Teile. Als Beispiel kann die Reifenmontage dienen: Der Fahrzeughersteller kauft keine Reifenmontageanlage sondern erwartet vom Betreiber der Anlage (Hersteller, Logistikdienstleister, ...) eine sequenzgerechte Anlieferung der Räder in allen Varianten, mal fünf, mal vier plus Notrad, mal nur vier. Es werden nur die tatsächlich verbauten Räder bezahlt.
Bei PoP ist die Idee ausgeweitet: Das ganze Endmontageband wird durch einen Betreiber gefahren. Der OEM zahlt einen ausgemachten Preis nur für das fertige Auto. Das Konzept wurde bei Ford in Köln entwickelt, wo das gesamte Montageband an den Ersteller als Betreiber übergeben wurde. 2008 gilt die dort laufende Fiestaproduktion als die produktivste der Welt (gemessen in Montagestunden pro Fahrzeug). Allerdings sind die an dem Band Beschäftigten zum größten Teil nach wie vor Ford-Mitarbeiter. Es handelt sich also um die Art eines Betreibermodells mehr aus der Sicht von Instandhaltungsmanagement: Betreibt die Produktion die Anlage oder die Instandhaltung? Demzufolge ist PoP im Wesentliche ein Finanzierungsmodell und keine spezielle Arbeitsorganisation.
Bei PoP entstehen dem OEM Kosten im Wesentlichen als variable Kosten, die Finanzierung fixer Kosten liegt beim Betreiber und wirft, da es sich bei denen in der Regel um Mittelständler handelt, besondere Probleme auf. Es ergibt sich generell eine bedeutende Verlagerung des unternehmerischen Risikos vom OEM zum Betreiber. Konkret hängt das Ausmaß der Risikoverlagerung von den jeweiligen Verträgen insbesondere den vereinbarten Abnahmeverpflichtungen und Preisstaffeln ab.
Angesichts des Erfolges in Köln sollte das Konzept auch an anderen Ford-Standorten umgesetzt werden. Dies gelang bis 2008 aber nicht.
Literatur
- Decker, Christian; Paesler, Stephan: Financing of Pay-on-Production-Models. In: Knorr, Andreas; Lemper, Alfons; Sell, Axel; Wohlmuth, Karl: Berichte aus dem Weltwirtschaftlichen Colloquium der Universität Bremen, Nr. 92(2004) - ISSN 0948-3829. Abgelesen: 08-05-19.
- Decker, Christian; Paesler, Stephan: Pay-on-Production-Modelle : ein neuer Weg zur Cashflow-basierten Finanzierung von Fertigungs- und Transportsystemen. In: Betriebs Berater 35(2003), S. 1831 - 1837.
Einzelnachweise
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