- Peasants' Revolt
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Die Peasants’ Revolt von 1381 war der größte Bauernaufstand im mittelalterlichen England.
Die Frage nach den Ursachen, welche zum Aufstand geführt haben, ist Gegenstand verschiedener erklärender Theorien. Die marxistische Sichtweise sieht die Krise des Feudalismus als Hauptursache, eine andere die Fehler der Regierung. Ein weiterer Erklärungsversuch bezieht sich auf die große Pestepidemie Mitte des 14. Jahrhunderts, welche die Zahl der vorhandenen Arbeitskräfte drastisch reduziert und so eine Wirtschaftskrise ausgelöst hatte. Zur Finanzierung des Hundertjährigen Krieges erhob die englische Krone in kurzem Abstand (1373, 1379, 1380–81) drei Sondersteuern (Poll Taxes). Beim Eintreiben der dritten Steuer im Mai 1381 gab es die ersten Aufstandshandlungen in den Grafschaften Kent und Essex. Die Aufständischen aus Kent, geführt von Wat Tyler, eroberten die Stadt Canterbury, die sich am 10. Juni vollständig in ihrer Gewalt befand. Gemeinsam mit den Aufständischen aus Essex zogen die Bauern nach London und verschafften sich Zugang zur Stadt. Zwischen dem 13. und dem 15. Juni schien das gesamte Königreich unter der Kontrolle der Rebellen zu stehen. Während dieser Zeit wurden einige Adlige (unter anderem der Erzbischof von Canterbury, Simon Sudbury, und der Schatzkanzler von England, Robert Hales) von den Aufständischen mit der Begründung des angeblichen Verrats an König Richard II. getötet.
Nachdem Richard II. die Leibeigenschaft aufgehoben hatte, brach der Aufstand schnell zusammen und die meisten Aufständischen konnten zur Rückkehr bewogen werden. Wat Tyler selbst wurde am Morgen des 15. Juni anlässlich von Verhandlungen in Smithfield (London) vom Londoner Bürgermeister William Walworth ermordet.
Durch die Abschaffung der Leibeigenschaft vollzog England letztlich als erstes Land Europas den Übergang zu einer Geldwirtschaft und schuf damit eine der Grundlagen für die Industrielle Revolution, den Kapitalismus und seinen späteren Aufstieg zu einem Weltreich.
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