Pedro de Covilhão

Pedro de Covilhão

Pêro da Covilhã oder Pedro da Covilhão (* 1450 in Covilhã, Beira; † 1530 in Äthiopien) war ein portugiesischer Diplomat und Forscher.

In seinen jungen Jahren ging er nach Kastilien und trat in den Dienst von Don Juan de Gusman, Bruder des Herzog von Medina-Sidonia. Als einige Zeit später Krieg zwischen Kastilien und Portugal ausbrach ging er wieder zurück nach Portugal. Dort trat er, als Knecht, in die Dienste von Afonso V von Portugal. Später war er bei dessen Nachfolger Johann II von Portugal als Knappe im Dienst.

Inhaltsverzeichnis

Expedition in Richtung Osten

Johann II. übertrug ihm die Verantwortung für verschiedene private Missionen. Da er viele unterschiedlichen Sprachen sprechen konnte, wurde Covilhã und Afonso de Paiva beauftragt, eine Mission über die Erforschung des nahen Osten und der anliegenden Regionen von Asien und von Afrika aufzunehmen, mit dem speziellen Auftrag, in Erfahrung zu bringen, wo Zimt und andere Gewürze gefunden werden konnten. Ein weiterer Auftrag war die Entdeckung des Landes vom legendärem Priesterkönig Johannes, über den Landweg. Gleichzeitig wurde Bartolomeu Diaz beauftragt das Land des Priesterkönigs über den Seeweg zu finden. Seine anderen Aufgaben waren den Endpunkt des afrikanischen Kontinentes und den Seeweg nach Indien zu erforschen.

Die Reisen des Pêro da Covilhã (orange) und Afonso de Paiva (blau). Die gemeinsamen Routen sind grün. In schwarz die Route der ersten Fahrt Vasco da Gamas auf dem Seeweg nach Indien

Die Expedition startete am 7. Mai 1487 bei Santarém. Covilhã und Paiva wurden mit einem Beglaubigungsschreiben für alle Länder der Welt sowie mit einer Landkarte versehen, die von Bishop Calcadilha und den Doktoren Rodrigo und Moyses aus der Weltkarte zusammengestellt wurde. Die ersten zwei waren jene vorsitzenden Mitglieder der Kommission, die der portugiesischen Regierung riet, die Anträge von Christoph Kolumbus zurückzuweisen. Die Forscher fuhren von Santarém ab und reisten von Barcelona nach Neapel. Dort wurden ihre Wechsel von den Söhnen von Cosimo de’ Medici übernommen. Danach reisten sie nach Rhodes, wo sie mit zwei anderen Portugiesen verweilten, und schließlich, sich als Händler ausgebend, nach Alexandria und Kairo weiterreisten.

In Begleitung von Arabern aus Fès und Tlemcen, gingen sie über einen Felsenweg nach Sawakin und Aden. Während der Monsunzeit, trennten sich Covilhã und Paiva. Covilhã setzte seine Reise nach Indien fort, und Paiva reiste nach Äthiopien weiter. Sie vereinbarten, sich in Kairo wieder zutreffen. Covilhã erreichte schließlich Kannur und Kozhikode, von wo er seine Expeditionen nach Goa, Hormuz, dem Roten Meer und zurück Kairo plante. Auf seinem Weg entlang der afrikanischen Ostküste machte er noch einen Abstecher nach Sofala. Er war vermutlich der erste Europäer der dort war.

In Kairo hörte er von Tod Paivas und traf zwei portugiesische Juden: Rabbi Abraham von Beja und Joseph, ein Schuster von Lamego, der von König Johann mit Briefen für Covilham und Paiva losgeschickt wurde Durch Joseph antwortete Covilhã mit einem Bericht seiner indischen und afrikanischen Reisen und seinen Beobachtungen auf dem Zimt-, Pfeffer- und Nelkenhandel bei Kozhikode. Dem Bericht fügte er noch seinen Ratschlag hinsichtlich des Seewegs nach Indien bei. Diese stellte er als durchführbar dar: nach diesem konnten sie (die Portugiesen) von ihrer Küste und die Meere nach Guinea steuern. Die erste Ziel im östlichen Ozean, fügte er hinzu, war Sofala oder die Insel des Mondes (heute: Madagaskar); von jedem dieser Länder kann man die Küste von Kozhikode erreichen.

Äthiopien

Mit diesen Informationen kam Joseph nach Portugal zurück, während Covilhã, mit Abraham von Beja, wieder Aden und Hormuz bereiste. In Hormuz trennte er sich von dem Rabbiner. Er selbst reiste nach Dschidda, dem Tor des arabischen heiligen Landes, und drang (als er Francisco Alvarez viele Jahre später erklärte), sogar bis nach Mekka und Medina vor. Über den Berg Sinai und das Rote Meer, erreichte er Zeila. Von dort marschierte er landeinwärts zum Hofe von Priesterkönig Johannes (Äthiopien).

Dort wurde er ehrenvoll durch Negus Eskandar empfangen; Länder und Herrschaftsgebiete wurden ihm geschenkt, aber Eskander verweigerte ihm die Erlaubnis zu gehen, ebenso dessen Nachfolger. 1507 wurde er von João Gomez, ein Priester der von Tristão da Cunha gesandt wurde, der Äthiopien über Socotra erreichte, besucht. Als eine portugiesische Gesandtschaft (mit Francisco Alvarez) 1520 unter Rodrigo De Lima Äthiopien erreichte, weinte Covilhã, beim Anblick seiner Landsmänner, vor Freude. Es waren vierzig Jahre vergangen, seit er Portugal verlassen hatte, und über dreißig Jahre war er ein Gefangener des Staates Äthiopien gewesen. Alvarez, der erklärte, ihn gut zu kennen, und die Geschichte seines Lebens hören wollte, lobte Covilhã’s Kraft der klaren Beschreibung, das man die Sachen die er beschrieb direkt vorstellen konnte und sein außerordentliches Wissen über alle gesprochenen Sprachen der Christen, der Moslems und der Heiden. Seine Dienste als Übersetzer waren für Rodrigo De Limas Gefolgschaft sehr wertvoll. Covilhã wurde gut behandelt, aber ihm wurde nicht erlaubt das Land lebend zu verlassen.

Literatur

Francisco Alvarez, "Chapter CIV: How Pero de Covilham, a Portuguese, is in the country of the Prester, and how came here, and why he was sent", The Prester John of the Indies (Cambridge, Hakluyt Society, 1961), pp. 369-376.

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