Pegauer Annalen

Pegauer Annalen

Das Kloster St. Jakob in Pegau ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, welches sich in der Stadt Pegau gefand. Er war eines der ältesten Klostergründungen in Sachsen. Bekannt wurde es vor allem durch die sogenannten Annales Pegaviensis, den Pegauer Annalen, aus dem Jahr 1155, welche eine bedeutende mittelalterliche Geschichtsschreibung war.

Geschichte

Der Markgraf von Meißen und der Lausitz Wiprecht von Groitzsch gründet im Jahr 1091 das Benediktinerkloster St. Jakob in Pegau. Er plant es als Hauskloster und Grablege. Fünf Jahre später wurde das Kloster geweiht.

Erse bedeutender Abt wurde Windolf als Corvey, welchen Wiprecht im Jahr 1101 nach Pegau holt. Windolf sorg für das erste wirtschaftliches Erblühen des Klosters. Vom Kloster aus wurde die Ostkolonisation in Richtung Mulde vorangetrieben. Die ersten Siedler holte hierfür Wiprecht II. aus Franken.

Durch schwere Verbrennungen, welche er sich seinem Besitz in Halle zugezogen hatte, gezeichnet legte Wiprecht im Jahr 1124 seine weltliche Macht ab und tritt dem Kloster bei und stirbt kurze Zeit später. Er wurde seinen Wunsch gemäß im Kloster begraben.

Im Jahr 1155 wurden von einem Pegauer Mönch die sogenannten Annales Pegaviensis, den Pegauer Annalen veröffentlicht.

Einen ersten Schicksalsschlag erlebt das Kloster im Jahr 1156 als es bis auf das Schlafhaus abbrennt. Nur vier Jahre später kann der Bischof Johann I. von Merseburg die wiederaufgebaute Klosterkirche einweihen.

Als im Jahr 1172 das Geschlechts der Wiprechtiner ausstirbt, erneuert Kaiser Friedrich I. Barbarossa dem Pegauer Kloster das Münz- und Marktrecht und sicherte so dessen wirtschaftliche Bedeutung.

Mit dem von 1184 bis 1224 vorstehenden Abt Siegfried von Reckin erhält im jahrelangen Kampf gegen den Bischof von Merseburg für die Romfreiheit des Klosters vor der Kurie durch einen kaiserlichen Schiedsspruch das Recht der Klosterstifter zurück

Im Jahr 1198 nach dem Tod Kaiser Heinrichs VI. wurde das Kloster den Markgrafen zu Meißen unterstellt.

Der Markgraf Dietzmann zerstörte nach der Schlacht bei Lucka das Kloster. Der Markgraf Friedrich II. von Meißen ordnete im Jahr 1327 die Ephorie Borna dem Kloster zu. Im Jahr 1502 kam es zur Machverschiebung zur Stadt Pegau. Diese erwarb im Jahr 1502 die Obergerichtsbarkeit vom Kloster. Nach fast hundert Jahren Zugehörigkeit verlor das Kloster Pegau im Jahr 1522 seine Rechte an Borna. Diese wurde im Zuge der Reformation evangelisch. 17 Jahre später folgte die Stadt Pegau nach und das Klosters säkularisiert. Im Jahr 1545 verkaufte der Kurfürst von Sachsen Moritz als neuer Eigentümer das Kloster für 19.500 Gulden an die Stadt.

Ein im Jahr 1548 im Kloster einberufener Konvent unter Teilnahme von Philipp Melanchthon und den Naumburger Bischof Julius Pflugk versuchte vergeblich eine Übereinkunft zwischen Katholiken und Protestanten herbeizuführen. Im Jahr 1554 wurde im ehemaligen Kloster eine Mädchenschule eingerichtet. Zwei Jahre später erfolgte der Abriss des Klosters. Der Epitaph Wiprechts von Groitzsch wurde danach in die St. Laurentius Kirche in Pegau verlegt.

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Literatur

  • Hans Patze: Die Pegauer Annalen, die Königserhebung Wratislaws v. Böhmen und die Anfänge der Stadt Pegau. JGMODtl 12, 1963

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