Pelizaeus-Museum

Pelizaeus-Museum
Roemer- und Pelizaeus-Museum
Statue des Hemiunu im Roemer- und Pelizaeus-Museum

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim ist ein durch seine bedeutende Altägyptensammlung weltweit bekanntes Museum in Hildesheim, das nach Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus benannt ist. Daneben verfügt dieses Museum über eine beachtliche Altperusammlung, die zweitgrößte Sammlung chinesischen Porzellans in Europa sowie eine umfangreiche naturkundliche Sammlung mit über 300.000 Objekten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim wurde 1844 von einem Verein ins Leben gerufen, dennoch gilt der Jurist, Senator und Geologe Hermann Roemer als Museumsgründer. Der rund 40 Jahre in Kairo lebende Kaufmann, Bankier und Konsul Wilhelm Pelizaeus stiftete 1907 seine Sammlung ägyptischer Funde seiner Heimatstadt. Die Sammlung chinesischen Porzellans ging 1927 nach dem Tode von Ernst Ohlmer auf das Museums über. Die Sammlungen und das Museum sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Besitz der Stadt übergeben worden.

In den Jahren 1998 bis 2000 konnte, auch durch breite Unterstützung von Hildesheimer Initiativen und Vereinen, ein Neubau für das Museum umgesetzt werden. Im Zuge des Neubaus wurde das Museum aus der Stadtverwaltung ausgegliedert, so dass es seit 2000 als GmbH unabhängiger agieren kann. Das Museum erhält weiterhin einen jährlichen finanziellen Zuschuss von der Stadt Hildesheim.

Insbesondere zur Zeit des laufenden Neubaus wurden ausgewählte Stücke der altägyptischen Sammlung zu sehr erfolgreichen Sonderausstellungen nach Amerika und Asien verliehen. Neben den sehenswerten Dauerausstellungen ist das Museum besonders durch seine Sonderausstellungen bekannt geworden. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Reputation gelang es dem Museum auch immer wieder, außergewöhnliche internationale Ausstellungen nach Hildesheim zu holen. Eng mit diesen Leistungen verknüpft ist der Name des langjährigen Museumsdirektors Arne Eggebrecht.

Sonderausstellungen

Ägypten – Suche nach Unsterblichkeit

Ägypten – Suche nach Unsterblichkeit, auch Suche nach Unsterblichkeit - Totenkult und Jenseitsglaube im Alten Ägypten, war eine 1990 und 1991 im Roemer- und Pelizaeus-Museum durchgeführte ägyptologische Sonderausstellung.

Da das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim unter großen Platzproblemen litt, konnten nur Teile des Bestandes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sporadisch wurde diese Dauerausstellung durch thematische Sonderausstellungen ergänzt. Organisiert wurde die Ausstellung von der Ägyptologin Bettina Schmitz. Aus dem Magazinbestand des Museums wurden Artefakte zusammengestellt, die mit den zum Teil recht verschiedenen Jenseitsvorstellungen und den unterschiedlichen Totenkulten zusammenhingen. Der von Arne Eggebrecht herausgegebene Katalog zur Ausstellung, der 1990 im Verlag Philipp von Zabern erschienen ist, verzeichnet 38 zum Teil hochklassige und mehrteilige Ausstellungsstücke. Dazu gehören Mumien, Mumienmasken, Sarkophage und Särge, Amulette, Grabreliefs, Uschebti-Figuren, Kanopen, Darstellungen von Totengöttern in verschiedenen Formen und ein Totenbuch.

Zu den Autoren des Katalogs gehörten neben Schmitz auch Rainer Hannig, Matthias Seidel, Regine Schulz und Hartwig Altenmüller, der die dem Katalogteil vorangestellte Einführung in die Thematik verfasste. Den Katalog vervollständigen Auszüge aus ägyptischen Totenbüchern. Zur Ausstellung gehörten auch vom US-amerikanischen Ägyptologen Norman de Garis Davies zwischen 1907 und 1910 angefertigte Kopien der Wandmalereien aus dem Grab des Nacht, die jedoch nicht im Katalog aufgeführt wurden. Sie wurden im 1991 im Rahmen der Ausstellung gezeigt und vom Besitzer der Arbeiten, dem Metropolitan Museum of Art, erstmals in Europa präsentiert.

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Boetzkes (Hrsg.): Welten in Vitrinen. Die Sammlung des Römer-Museums in Hildesheim. Faksimile des Sammlungsführers von 1914. Römer-Museum, Hildesheim 1994.
  • Arne Eggebrecht (Hrsg.): Suche nach Unsterblichkeit – Totenkult und Jenseitsglaube im Alten Ägypten. von Zabern, Mainz 1990, ISBN 978-3-8053-1224-0
  • Maike Kozok: Vom Kloster zum Museum – Studien zur Baugeschichte des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim. Gerstenberg, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-8067-8713-9

Weblinks

52.1497222222229.94416666666677Koordinaten: 52° 8′ 59″ N, 9° 56′ 39″ O


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