Pelléas et Mélisande (Oper)

Pelléas et Mélisande (Oper)
Werkdaten
Originaltitel: Pelléas et Mélisande
Originalsprache: französisch
Musik: Claude Debussy
Libretto: Maurice Maeterlinck
Literarische Vorlage: Maurice Maeterlinck: Pelléas et Mélisande
Uraufführung: 30. April 1902
Ort der Uraufführung: Opéra-Comique, Salle Favart, Paris
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Personen
  • Mélisande (Sopran)
  • Geneviève, Mutter von Golaud und Pelléas (Alt)
  • Arkel, König von Allemonde (Bass)
  • Pelléas, Arkels Enkel (Tenor)
  • Golaud, Bruder von Pelléas (Bass)
  • Yniold, Sohn Golauds aus erster Ehe (Knabensopran)
  • Ein Arzt (Bass)
  • Dienerinnen, Bettler (stumm)
  • Stimmen von Matrosen (Chor)

Pelléas et Mélisande ist eine französische Oper in fünf Akten (15 Bildern). Die Gattungsbezeichnung des Komponisten lautet Drame lyrique.

Die Musik stammt von Claude Debussy. Der Text ist eine Adaption des gleichnamigen Schauspiels von Maurice Maeterlinck. Uraufgeführt wurde die Oper am 30. April 1902 in Paris in der Opéra-Comique. 1905 überarbeitete Debussy die Instrumentation und änderte bzw verlängerte einige der orchstralen Zwischenspiele.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Erster Akt

In einem Wald trifft Golaud auf eine weinende Mélisande. Sie ist sehr schön und ebenso scheu, lässt keine Berührungen zu und scheint traurig, verrät aber nicht den Grund für ihr Verhalten. Golaud nimmt sie zu sich.

Im Schloss schreibt Golaud einen Brief an seinen Halbbruder Pelléas. Dieser soll bei König Arkel Fürsprache einlegen, damit Golaud mit seiner zweiten Frau Mélisande heimkehren kann. Der Brief wird Arkel von Geneviève vorgelesen. Pelléas will wegen eines im Sterben liegenden Freundes das Schloss verlassen. Arkel hatte ursprünglich eine andere Frau zu Golauds Gattin bestimmt, befürwortet aber Golauds neue Wahl und seine Rückkehr. Pelléas soll jedoch bleiben.

Geneviève macht Mélisande mit ihrer neuen Umgebung vertraut. Mélisande fürchtet die Düsternis des Schlosses und des nahen Parks. Von einem abfahrenden Schiff sind Stimmen zu hören, ein Schiff fährt aus dem Hafen. Mélisande erkennt an den Segeln, dass es das Schiff ist, das sie hergebracht hat. Pelléas und Mélisande treffen einander zum ersten Mal. Als er ihr den Arm stützen will, um sie auf dem steilen Weg vor einem Fall zu bewahren, lässt sie den Kontakt zu.

Zweiter Akt

Pelléas führt Mélisande zum Brunnen der Blinden, dessen Wasser die Sehkraft zurückgeben soll. Mélisande spielt mit dem Ring, den Golaud ihr geschenkt hat, und hört nicht auf Pelléas' halbherzige Warnungen. Sie lässt Golauds Ring in den Brunnen fallen. In der gleichen Sekunde fällt Golaud an einem anderen Ort vom Pferd und verletzt sich. Er bemerkt später den fehlenden Ring an Mélisandes Hand, und sie täuscht vor, ihn in einer Grotte verloren zu haben. Golaud schickt sie fort, um ihn zu suchen, und befiehlt Pelléas mit ihr zu gehen.

In der dunklen Grotte treffen Pelléas und Mélisande auf drei verelendete Gestalten, werden mit Krankheit und Hungersnot konfrontiert und fliehen.

Dritter Akt

Mélisande kämmt ihr langes goldenes Haar und singt ein kleines Lied dabei. Dadurch wird Pelléas herbeigerufen, der sich schwärmend mit ihren Haaren umhüllt. Golaud kommt dazu und tadelt ihr Verhalten als Kindereien. Er droht Pelléas und verbietet ihm schließlich weiteren Umgang mit Mélisande, da dies ihrer Schwangerschaft schaden könne. Seinen Sohn Yniold lässt er die beiden durch das Fenster beobachten. Auf seine eifrigen Fragen, was er sehen könne, kann Yniold ihm nicht antworten: Pelléas und Mèlisande sitzen sich schweigend gegenüber.

Vierter Akt

Pelléas bittet Mélisande zu einem letzten Abschied, mit ihm in den Park zu gehen. Später versucht Arkel, sie über Pelléas' Abwesenheit zu trösten. Golaud demonstriert seine Eifersucht offen, als er Mélisande an ihren Haaren schleift. Im Park ist Yniold allein beim Brunnen. Wie jeden Tag hört er die Laute der heimkehrenden Schafe. Der Hirte verwehrt ihnen aber den Weg zum Stall, sie sollen zum Schlachthof. Eine Ahnung von Tod überkommt den Jungen. Pelléas verabschiedet sich von Mélisande. Ihre tiefe Zuneigung füreinander wird nur andeutungsweise in Worte gefasst. Golaud tötet Pelléas, und Mélisande flieht.

Fünfter Akt

Mélisande kämpft mit einer Frühgeburt. Golaud versucht, sich für den Mord zu rechtfertigen, bedrängt Mélisande noch am Totenbett. Mélisande bedauert ihre Tochter, weil diese leben muss, während sie selbst still in eine neue Welt eintreten kann. Sie stirbt.

Musik

"Pelléas und Mélisande" ist eine vollständig durchkomponierte Oper, in der Text, Musik und Handlung (unter Verzicht auf abgeschlossene musikalische Formen) zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen.

Debussys Musik bleibt absichtlich ohne dramatische Akzente und lässt so der fast unerzählten Geschichte viel Ausdeutungsspielraum. Maeterlincks Poesie ist nicht in Verse gefasst, und Debussy verzichtet bewusst auf melismatische Melodien, was der Vertonung des Textes eine überraschend realistische Prägung verleiht. Gleichzeitig macht der über lange Zeit schwebende, ruhig dahinfließende Klangteppich, der für den Impressionisten als Markenzeichen gelten kann, eine Aufführung für das Orchester schwierig.

Literatur

Weblinks

 Commons: Pelléas et Mélisande – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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