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Sally Perel (* 21. April 1925 in Peine, eigentlich Salomon Perel, auch bekannt unter den Namen Shlomo Perel oder Solomon Perel, während der Nazizeit Josef Perjell) hat als Jude die Zeit des Nationalsozialismus als Mitglied der Hitlerjugend überlebt. Er verfasste seine Autobiographie unter dem Titel Ich war Hitlerjunge Salomon, welche unter dem Titel Hitlerjunge Salomon verfilmt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben während des Nationalsozialismus
Mit der Machtübernahme der NSDAP verschärfte sich die Diskriminierung der Juden in Deutschland. Nachdem ihr Schuhgeschäft von den Nazis verwüstet wurde, zog die Familie Perel 1935 nach Łódź in Polen.
Nach dem Überfall auf Polen durch Deutschland im Jahre 1939 und der darauffolgenden Aufteilung Polens zwischen Deutschland und der UdSSR, floh Sally Perel in den nun sowjetischen Teil Polens.
Während des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion wurde Perel von der Wehrmacht gefangen genommen. Da er perfekt deutsch sprach, konnte er sich als Volksdeutscher ausgeben und seine jüdische Herkunft verschleiern. Er fungierte in der Folge als deutsch-russischer Übersetzer für die Wehrmacht.
Seine wirkliche Identität wurde von einem Kameraden an der Front aufgedeckt, der als Homosexueller Interesse an Sally Perell hatte. Als er erkannte, dass Perel Jude war, versicherte er ihm, ihn nicht zu verraten und eine Freundschaft entwickelte sich, die Perel half, zu überleben. Nachdem er zwei Jahre an der Front gegen die Russen kämpfte wurde er ins „Vaterland“ versetzt. Dort kam er in eine HJ-Schule, eine Schule der Hitlerjugend. Merkwürdigerweise fing er langsam an, sich auch für diese Politik zu begeistern. Die Diktatur hat er als Gift bezeichnet, das jeden Tag in die jungen Gehirne getropft wurde. An dieser HJ-Schule identifizierte ihn ein Lehrer der Rassenkunde als Anhänger der Baltischen Rasse, nicht als Jude. Das half ihm beim Verschleiern seiner Identität. Später wollte Hauptmann von Münchow ihn adoptieren und sorgte dafür, dass Sally Perel bis kurz vor Kriegsende auf die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig ging. Perel musste ständig seine Beschneidung verbergen und stets einen kühlen Kopf bewahren, wenn unübliche Anfragen kamen. Wäre er entdeckt worden, hätte dies seinen Tod bedeutet. Am Ende des Krieges wurde er nochmals Soldat, von der US-amerikanischen Armee gefangen genommen und kurze Zeit später entlassen.
Leben nach dem Zweiten Weltkrieg
Außer seinen Brüdern Isaak und David überlebte kein Mitglied der Familie Perel den Holocaust. Nach dieser Zeit verließ Perel Deutschland und brauchte mehr als 40 Jahre in seiner neuen Heimat Israel, um das Erlebte zu verarbeiten, bevor er sich schließlich entschloss, ein Buch mit seiner Geschichte zu schreiben. Es erschien unter dem Titel Ich war Hitlerjunge Salomon 1992 erstmals auf Deutsch. Das Buch wurde von Agnieszka Holland 1990 unter dem Titel Hitlerjunge Salomon (englischer Titel: Europa, Europa) verfilmt. Sally Perel lebt heute weiterhin in Israel.
Seit einigen Jahren ist er etwa zweimal jährlich auf Lesetouren durch Deutschland unterwegs. Insbesondere wird er zu Lesungen in Schulen eingeladen, um seine Erlebnisse im Dritten Reich der jungen Generation näher zu bringen.
Literatur
- Sally Perel: Ich war Hitlerjunge Salomon, Heyne, 1994. ISBN 3-453-08464-0
- Du sollst leben - Schauspiel in drei Akten von Carl Slotboom - Plausus Theaterverlag Bonn
Weblinks
- Literatur von und über Sally Perel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Becker/perel.htm
Personendaten NAME Perel, Salomon ALTERNATIVNAMEN Perel, Selomo; Perel, Shlomo; Perel, Sally; Perel, Solomon; Perel, Shlomo; Perjell, Josef (Pseudonym); Perjel, Josef (Pseudonym); Peryel, Yozef (Pseudonym) KURZBESCHREIBUNG Überlebender des Holocaust und Autor GEBURTSDATUM 21. April 1925 GEBURTSORT Peine
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